Gemeinderat,
22. Sitzung vom 26.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 5 von 118
aller Österreicher, die von diesen Projekten ja überhaupt nichts haben. Und ich greife da so einige dicke Brocken heraus. Zum Beispiel: Die Wiener Integrationskonferenz Vernetzungsbüro, 190 000 EUR. Das ist viel Geld, sehr geehrte Damen und Herren. Und was geschieht damit? Dieses Vernetzungsbüro ist ein Dachverband, und wenn man sich die Mitglieder des Dachverbandes anschaut, kommt man darauf, dass da nicht nur einzelne Vereine untergeordnet sind, nein, es ist der Dachverband sogar von einigen Dachverbänden.
Nun, weiter schauen braucht man dann ja nicht mehr,
denn Sie haben ein System, das ist ja unglaublich, wo Sie sozusagen immer noch
eins drüber stülpen. Noch einmal die Infrastruktur, noch einmal das Personal,
noch einmal Ausgaben, die einzig und allein den in diesen Vereinen angestellten
Menschen zu Gute kommen und denen, die hier diese Multikulturalität auf Kosten
der Österreicher ausleben wollen.
Welt & Stadt, ein Magazin für Zuwanderer: Wir
fördern Deutschkurse, sehr geehrte Damen und Herren, ich sehe ein, dass man
Informationen, wenn sie wichtig sind, muttersprachlich geben muss, aber dass
man dieses Magazin mit 235 000 EUR im Jahr fördert, das lehnen wir ab. Die
Rahmenbeträge für diverse Projekte, das sind meistens so Festln, die auch nicht
wirklich zur Konfliktbewältigung führen, 120 000 Eur.
Oder der Sozial-Global, Verein für soziale
Dienstleistungen und Familienberatung mit dem Projekt TERRA für ältere
MigrantInnen, die eine Altersversorgung brauchen. Sehr geehrte Damen und
Herren, wir haben ja gerade die Pflegedebatten sehr aktuell. Da ist der rote
Sozialminister Buchinger, der das Vermögen der Leute auf 5 000 EUR
zusammenstutzen will, wenn sie pflegebedürftig sind und dies, damit
wahrscheinlich damit das Begräbnis gedeckt ist. Wir haben Einrichtungen zur
Betreuung alter und pflegebedürftiger Menschen, das haben Sie gestern im Zuge
der Debatte auch erklärt.
Warum bitte, wollen Sie für Leute, die schon lange da
sind, ein eigenes Projekt schaffen? Ich meine, sie sollen in die vorhandenen
Strukturen, wenn sie das rechtlich so verdienen, auch eingegliedert sein und
dann hier wie alle anderen auch einer Alters- und Pflegeversorgung zugeführt
werden, wenn sie diese brauchen.
Noch einmal Rahmenbeträge und noch einmal
Rahmenbeträge, einmal 170 000 einmal 594 000, wo nicht so genau klar
ist, was mit diesem Geld geschieht.
Sehr geehrte Damen und Herren, die Subventionsliste ist
lang, sie beinhaltet viele dicke Brocken. Und das Schönste ist, dass man immer
wieder in den Projektbeschreibungen findet, „eine Überanpassung soll vermieden
werden“.
Ja, bitte, wer kann den hier von einer Überanpassung
sprechen, wenn wir gerade im Rahmen dieser vielen Deutschkurse sehen, dass die
Leute ja nicht einmal oft in der eigenen Sprache alphabetisiert sind. Da
fürchten Sie sich vor einer Überanpassung? Das ist ja, nein, es ist nicht zum
Lachen, es ist eigentlich zum Weinen, wie Sie in Wien die Integrationspolitik
betreiben.
Es ist eine Ungerechtigkeit, es ist eine
Ungerechtigkeit zu Lasten der Österreicher, denn hier werden Gelder in
subventionierte Projekte gesteckt, die nur einer kleinen Gruppe zugute kommen.
Der Gruppe derer, die partizipieren, und derer, die diese Vereine betreiben,
und derer, die dort angestellt und Mitarbeiter sind. Die Österreicher zahlen
nur, denn von dieser Art von Integrationspolitik profitieren sie nicht.
Das sehen wir an den Konflikten, die in Wien derzeit
und schon seit Langem bestehen. Es ist ja nicht so, dass das Ganze erst gestern
begonnen hat, sondern wir sind ja jahrelang mit dieser Problematik befasst und
Sie haben, das hat die Außenministerin Plassnik anlässlich der Salzburger
Konferenz gesagt: „Wir haben nicht hingeschaut, wir haben weggeschaut.“ Ja, das
ist sehr bequem und das haben Sie in Wien genauso gemacht. Sie haben jahrelang
weggeschaut und nicht erkannt, was sich hier an Problemen anstaut. (Beifall bei der FPÖ.)
Aber es ist ja klar, Sie beschränken Ihre
Integrationspolitik deshalb auf die Beratung und die Betreuung, weil Sie ja zu
Ihrem politischen Selbstverständnis sozialabhängige Gruppen brauchen. Sie
wollen ja gar nicht, dass die Leute auf eigenen Beinen stehen. Wenn sie dann
halbwegs die Sprache können, suchen Sie sich einen neuen Grund, um sie wieder
zu beraten und zu betreuen, damit Sie sie schön in der politischen Klaue haben,
und das ist das, was wir so ablehnen. Und das ist das, was auch viele
Österreicher ablehnen. (Beifall bei der
FPÖ.)
Viele Zuwanderer haben es geschafft, heute die
Sprache zu beherrschen und auf eigenen Beinen zu stehen. Und wissen Sie, was
diese Zuwanderer sagen? „Ich schicke mein Kind in die Privatschule, weil ich
will, dass es ein gutes Fortkommen hat.“
Und ich weiß es ganz genau, ich weiß schon, man soll
keine Einzelfälle annehmen, aber gerade diese Frau ist für mich ein gutes
Beispiel. Bei meinem Billa zu Hause ist sie die Kassiererin. Sie ist Bosnierin,
er ist Kroate, sie sind schon länger hier, sie sprechen gut Deutsch, sie
arbeiten, und sie arbeitet deshalb, damit sie ihr Mädchen in die Privatschule
schicken kann, weil sie sich wünscht, dass dieses Kind eine gute Ausbildung
hat. Zitat: „In die anderen Schulen im 16. oder 17. Bezirk kann ich ja mein
Kind nicht schicken.“ Das stammt nicht von der FPÖ, es stammt von einer
Zuwanderin, die erkannt hat, wie der Hase läuft.
Sie sagen nur immer, die Zuwanderung bringt so viel.
Wir sagen, die Zuwanderung kostet. Wir sagen das schon lange, aber heute sagen
es andere auch.
Experten, wie etwa vor nicht allzu langer Zeit, nämlich am
12. Mai, sehr ausführlich in der „Presse“ - auch kein Organ der
Freiheitlichen Partei - zu lesen war, denn deutsche Ökonomen sagen, dass die
Migration im Sozialsystem natürlich Probleme und Belastungen bedeute. Sie
fordern etwa, dass Zuwanderer steuerfinanzierte Sozialleistungen nicht sofort
in Anspruch nehmen dürfen. Natürlich, weil es nicht mehr leistbar ist, und dass
natürlich erst nach einer Aufenthaltsdauer von 25 Jahren diese Defizite überhaupt
zu einer positiven Sozialbilanz führen. Aber, wenn wir so weiter machen bei der
derzeitigen Integrationspolitik und bei der derzeitigen
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