Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 138 von 140
schwierigen Situationen wie Krankheit, Krankenhausaufenthalt nicht die notwendigen Kommunikationsmittel zur Verfügung gestellt bekommen.
Deswegen stelle ich den Beschlussantrag:
„Die Frau amtsführende Stadträtin für Gesundheit und
Soziales wird beauftragt, Maßnahmen in die Wege zu leiten, die gehörlosen
PatientInnen in Krankenhäusern der Stadt Wien eine reibungslose Kommunikation
ermöglichen. So müssen automatisch bei der Aufnahme von gehörlosen PatientInnen
bei allen ärztlichen Gesprächen GebärdendolmetscherInnen anwesend sein. Darüber
hinaus müssen bei Bedarf GebärdendolmetscherInnen vom Krankenhaus organisiert
werden.
Auch hier beantrage ich die Zuweisung, diesmal an den
Gemeinderatsausschuss für Gesundheit uns Soziales.“
Ich glaube, das ist nicht zu viel verlangt, dass wir allen
Patientinnen und Patienten das anbieten, was sie in der Situation, wenn sie
einen Krankenhausaufenthalt haben, auch brauchen. An GebärdendolmetscherInnen
sollte es eigentlich nicht scheitern. – Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zu Wort gelangt die Frau Amtsf StRin Mag Wehsely.
Amtsf StRin Mag Sonja Wehsely: Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Ich habe mich bei der Frau Vorsitzenden erkundigt, ob
ich eine Redezeitbeschränkung habe, was verneint wurde, daher habe ich
grundsätzlich vor, auf alle Anfragen ganz detailliert einzugehen. Der Kollege
Margulies hat mir aber dann gedeutet, es möge kurz sein, und dieser Bitte komme
ich selbstverständlich nach. (GRin Dr Sigrid Pilz: Du tust immer, was
die Opposition will!) In wesentlichen Fragen jedenfalls.
Ich möchte mich eingangs, bevor ich auf einige mir
wichtige scheinende grundsätzliche Fragen eingehe, ganz besonders herzlich
bedanken für die sehr konstruktive Zusammenarbeit, die wir bei uns im Ausschuss
meinem Empfinden nach haben. Mein Eindruck ist auch, dass manche Wortmeldungen
und manche Positionen hier aus der natürlich notwendigen unterschiedlichen
Positionierung und Rollenverteilung zwischen Opposition und Regierung zustande
kommen, und daher gehe ich davon aus, dass wir auch in Zukunft gut
zusammenarbeiten werden.
Das Gesundheits- und Sozialressort – es wurde heute
schon mehrmals erwähnt – ist sozusagen das größte Ressort, das die Stadt Wien
zu bieten hat, sowohl, was die Finanzen betrifft, als auch, was die Frage der
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter betrifft. Es gibt eigentlich meines Erachtens
nach – man sollte das nie gegeneinander aufwiegen – kaum eine wichtigere
Aufgabe, als dafür arbeiten und sorgen zu dürfen, dass alle Menschen in dieser
Stadt, unabhängig von ihren Einkommen, unabhängig von ihrer Herkunft,
unabhängig von ihrem Geschlecht, die beste medizinische Versorgung bekommen und
dass wir ein ganz enges soziales Netz haben, durch das die Wienerinnen und
Wiener nicht durchfallen können.
Lassen Sie mich auf einige Punkte eingehen, die in
der Debatte gefallen sind. Zunächst zu den Kollegen von der Freiheitlichen
Partei, die sich auch immer sehr konstruktiv bei uns im Ausschuss verhalten,
daher gehe ich davon auch aus, dass das Wort vom „Defizit der Wiener
Spitäler" eigentlich nicht die übliche Sprachregelung ist, die auch hier
nicht verwendet wird.
Denn was ist denn das Defizit der Wiener Spitäler?
Das Defizit der Wiener Spitäler ist nicht ein Defizit in dem Sinn, sondern das
ist der Aufwand, der notwendig ist, damit alle Menschen in dieser Stadt die
beste Gesundheitsversorgung bekommen. Das ist eben der große Unterschied zu
dem, Kollege Ebinger, was Sie gesagt haben, dass hier sozusagen nicht
marktwirtschaftlich vorgegangen wird. Bei einem marktwirtschaftlichen Vorgehen
im Spitalsbereich würde dieser Aufwand nicht gedeckt werden, sondern da würde
man im Oktober sagen: Leider, jetzt können wir nicht mehr operieren, denn das
Geld ist aus. Das findet hier nicht statt, und das ist das große soziale
Gewissen in dieser Stadt. – Darauf, ob die Frage der Abschleppgebühren eine
soziale Problematik ist, möchte ich nicht näher eingehen.
Kollege Lasar, zum Thema der Wiener Rettung. Die
Wiener Rettung ist eine hervorragende Abteilung, und mit den über
172 000 Einsätzen, die im Jahr 2006 gefahren wurden, auch eine
überaus beschäftigte Abteilung, worauf auch ganz konkret reagiert wurde, indem
sowohl im Jahr 2006 als auch heuer zusätzlich Personal zur Wiener Rettung
gekommen ist. Ich würde Sie nur bitten, mit der Formulierung ein bisserl
aufzupassen. Denn zu sagen, alle bei der Rettung leiden unter einem
Burnout-Sydrom, ich meine, dann wäre es nicht möglich,
172 000 Ausfahrten zu fahren, denn mit einem Burnout-Syndrom tut man
sich da ein bisserl schwer.
Die Debatte um das Grüne Kreuz haben wir schon oft
geführt. Da geht es schlicht und ergreifend ganz massiv darum, dass hier manche
Parameter einfach nicht stimmen, zum Beispiel die Voraussetzung, dass ganz Wien
betreut wird, die Voraussetzung, dass entsprechend dem Kollektivvertrag
entlohnt wird, und ohne Notarztwagen ist es auch ganz besonders schwierig,
Rettungseinsätze zu fahren.
Was die Drogenpolitik betrifft, sind wir nicht einer
Meinung, und das wissen wir auch. Meines Erachtens nach ist es so – und das ist
nicht nur meines Erachtens nach so, sondern das sagen uns auch internationale
Studien –, dass wir mit dem Weg, den wir hier beschreiten, nämlich den Kranken
zu helfen, die Dealer zu bestrafen und massiv in Prävention zu investieren,
genau den richtigen Weg gehen. Meine Kollegin Mörk hat auch schon ausgeführt,
dass hier eine Reihe zusätzlicher Maßnahmen im letzten Jahr gesetzt worden ist.
Liebe Frau Dr Pilz, zu Ihrer
Wortmeldung und zu den zwei wesentlichen Bereichen: Was das AKH betrifft, sind
für mich zwei Dinge ganz besonders wichtig. Erstens möchte ich mich – und das
möchte ich auch in diesem Kreis machen, weil mir das ein großes Anliegen ist,
auch wenn es 0.15 Uhr ist – für die hervorragende und absolut prompte
Reaktion des ärztlichen Direktors und des
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