Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 137 von 140
Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder „Tipptopp – Kariesstopp", das Kindern die richtige Pflege ihrer Zähne vermittelt.
Auch im Bereich der speziellen Gesundheitsförderung
für Frauen hat die Stadt Wien wieder ihre Vorreiterrolle wahrgenommen.
Kernaufgaben sind Projektentwicklung, Vernetzung und Lobbying für
Frauengesundheitsanliegen, und zwar mit verschiedenen thematischen Settings und
Umwelten. Projekte waren etwa die Eltern-Kind-Ambulanz in Wilhelminenspital,
„Mammographie Screening Austria", „Ich bleibe gesund", ein rot-grünes
Projekt für MigrantInnen im 15. Bezirk, oder die Essstörungskampagne
„S-O-ESS“.
Mit Juli des vorigen Jahres nahm die Sucht- und
Drogenkoordination Wien gemeinnützige GmbH, eine Tochtergesellschaft des
Psychosozialen Dienstes, ihre Tätigkeit auf und wurde aus dem FSW
ausgegliedert.
Im Bereich Prävention gibt es seit Herbst 2006
die Servicestelle „Dialog". Diese Servicestelle bietet für alle im
Bildungssystem tätigen Personen Hilfestellung bei der Umsetzung von
Suchtvorbeugungsprogrammen an der Schule sowie die Abhaltung von konkreten
Vorgangsweisen im Anlassfall an.
Ein weiterer Schwerpunkt im Jahr 2006 war die
Weiterführung von Maßnahmen zur Verbesserung der Situation im öffentlichen
Raum. Die als Pilotprojekt begonnene Jugendnotschlafstelle „a-way“ wurde fix
implementiert. Diese niederschwellige Notschlafstelle steht bis zu zwölf
Burschen und Mädchen, die keine andere Nächtigungsmöglichkeit haben, offen.
Dies zeigt ganz deutlich, dass in Wien kein Kind, aber auch kein Erwachsener
auf der Straße stehen muss.
Das Projekt „Help U", ein Koordinationsprojekt
mit den Wiener Linien für ein konfliktfreies Miteinander und mehr Sicherheit am
Karlsplatz, dem größten Verkehrsknotenpunkt Österreichs, befindet sich noch in
der Pilotphase. Die vielfältigen positiven Auswirkungen führten dazu, dass das
Projekt zu einer fixen Einrichtung umgestaltet werden konnte und über einen
neuen Stützpunkt in der Karlsplatz-Passage verfügt.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ein wichtiger
Grund für die hohe Lebensqualität in Wien ist auch das umfangreiche Angebot,
das die Stadt Wien zur Verfügung stellt, eine breite Palette vielfältiger
Maßnahmen – ich konnte in meinen Ausführungen nur auf einige wenige eingehen –,
von Geldleistungen zu Betreuungs- und Beratungsleistungen bis hin zu
Freizeitangeboten, die gezielt und effizient auf die Anliegen der Menschen in
unserer Stadt eingehen. Denn so vielfältig die Bedürfnisse der WienerInnen
sind, so umfassend ist auch das Angebot der Stadt Wien gestaltet.
Zum Abschluss möchte ich mich bei allen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die im Sozialbereich tagtäglich mit enormem
Engagement, viel Herz und hoher Professionalität tätig sind, recht herzlich
bedanken, denn ohne sie wäre die Umsetzung der erfolgreichen und
zukunftsweisenden Sozialpolitik der Stadt Wien nicht möglich. – Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als
Nächste zu Wort gelangt Frau GRin Smolik. Ich erteile es ihr.
GRin Claudia Smolik (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Frau Stadträtin! Meine Damen und
Herren!
Da ich die vorletzte Rednerin bin, werde ich es nicht
allzu lange machen. Ich habe vor einigen Gemeinderatssitzungen einen Antrag
eingebracht, dass die Stadt Wien einen Etappenplan für barrierefreie Amtshäuser
erstellen soll. Dieser Antrag wurde zwar zugewiesen, aber dann in den
Ausschüssen negativ beschieden mit der Begründung, dass wir das nicht brauchen,
weil es ohnedies passiert.
Die Realität ist eine andere. Die Amtshäuser sind
nicht barrierefrei, und – was wir schon in der Generaldebatte gehört haben –
die Bezirke werden nicht in der Lage sein, mit den Budgets, die sie haben, die
Amtshäuser entsprechend umzubauen. Es ist aber mit dem
Bundesbehindertengleichstellungsgesetz auch vorgeschrieben, dass Menschen mit
Behinderungen zum Beispiel an Bezirksvertretungssitzungen teilhaben können
müssen, wenn sie das wollen. Das geht aber in vielen Bezirksämtern nicht, denn
meistens sind die Sitzungssäle im 1. Stock, im 2. Stock, und die
Lifte sind eben nicht barrierefrei, das heißt, dieses Recht wird dieser Gruppe
von Menschen in dieser Stadt noch genommen.
Deswegen glauben wir, dass wir ein Sonderbudget für
den Umbau der Amtshäuser brauchen, damit sie wirklich barrierefrei gestaltet
werden können. Wie wir gesehen haben, war das bei den Schulen notwendig. Da ist
halt in manchen Schulen die Decke heruntergefallen, und dann erst wurde ein
Budget zur Verfügung gestellt.
Ich glaube, wir sollten nicht so lange warten, um
zumindest barrierefreie Amtshäuser zu haben, und deswegen stelle ich den
Beschlussantrag:
„Um die Teilhabe am öffentlichen Leben für alle zu
gewährleisten, wird die Stadt Wien aufgefordert, Sonderbudgets zum
barrierefreien Umbau der Amtshäuser für die Bezirke zu erstellen.
In formeller Hinsicht beantrage ich die Zuweisung
dieses Antrages an den Gemeinderatsausschuss für Finanzen, Wirtschaftspolitik
und Wiener Stadtwerke.“
Zum zweiten Thema: Es ist uns zu Ohren gekommen, dass
ein gehörloser Patient im AKH aufgenommen wurde für eine Operation, und es war
ihm nicht möglich, sich dort verständlich zu machen, weil es keinen
Gebärdendolmetscher, keine Gebärdendolmetscherin im AKH gab. Es stand niemand
zur Verfügung. Dieser Patient war vier Tage, fünf Tage im Krankenhaus und
konnte sich weder verständlich machen noch konnte mit ihm gesprochen werden. Er
wurde mehr oder weniger gut, soweit es halt geht, über die Risiken von Narkose
et cetera und über die Behandlung aufgeklärt, aber es gab keinen
Gebärdendolmetscher und keine Gebärdendolmetscherin für ihn.
Ich finde, das ist eigentlich ein
Armutszeichen, dass in so einem großen Krankenhaus wie dem AKH keine GebärdendolmetscherInnen
zur Verfügung gestellt werden, wo wir doch alle wissen, dass die
Gebärdensprache als eigenständige Sprache anerkannt ist, und es eigentlich
nicht sein sollte, dass gehörlose Menschen gerade in
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