Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 79 von 140
Ich habe mir vorgenommen, hier über einen kleinen Ausschnitt unserer Geschäftsgruppe zu reden, denn in maximal 25 Minuten – und ich werde in aller Interesse versuchen, dieses Limit zu unterschreiten – geht sich definitiv nicht alles aus.
Zunächst möchte ich ganz
herzlich alle Kolleginnen und Kollegen begrüßen, die uns hier via Internet
folgen. Es ist sehr schön, dass ihr dabei seid! Ganz herzlich möchte ich mich
auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Magistratsabteilungen bedanken, die hier sind, zuhören und uns unterstützen. Herzlichen Dank
für eure Arbeit und eure Anwesenheit! (Beifall bei der SPÖ.)
Ich werde aus unserer
Geschäftsgruppe den Ausschnitt Jugend und Bildung – „Jugendbildung findet
Stadt“ – wählen. Schon zu Beginn meiner Rede möchte ich auf die
Jugendarbeit im Sinne von Mitbestimmung und auf die hervorragende Vernetzung,
die in unserer Stadt und insbesondere im Ressort von Grete Laska stattfindet,
aufmerksam machen. Es ist mir wichtig, das zu erwähnen, denn wir können für
Kinder und Jugendliche am meisten erreichen, wenn die Geschäftsgruppe Jugend
und Bildung die Themen auch als Querschnittsmaterie behandelt und sehr gut mit
den anderen Geschäftsgruppen kooperiert, zusammenarbeitet und sich vernetzt.
Auf diese Weise gibt es ein gutes Weiterkommen für die Kinder und Jugendlichen
in dieser Stadt.
Wien hat ein dichtes Netz
für Kinder und Jugendliche gewoben, und zwar insbesondere betreffend Prävention
und die Unterstützung von Kindern und Jugendlichen in ihrer Selbstfindung und
ihrem Selbstwertgefühl. Es ist wichtig, dass sie sich respektiert und anerkannt
fühlen, wenn sie aufwachsen. Deswegen sind beispielsweise so viele Jugendliche
zu den Wahlen hier in Wien gegangen, als das Wahlalter erstmals auf 16
herabgesetzt war. Sie interessieren sich dafür, weil sie eingebunden sind.
Partizipation wird gelebt, und wir fordern die jungen Menschen auf, laden sie
ein und freuen uns darüber, wenn sie, ob in der Schule oder anderswo,
mitmachen, sich artikulieren und ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern.
Zur ganz wichtigen
Bildungseinrichtung Kindergarten: Wir waren das erste Bundesland, das einen
eigenen Bildungsplan entwickelt hat. Ich weiß nicht, ob das heute schon
Erwähnung gefunden hat. Es wurde schon sehr viel erwähnt, nicht gesagt wurde
bisher aber, dass wir das erste Bundesland waren, das einen Bildungsplan extra
für die Kindergärten erarbeitet hat. Das ist ein Meilenstein und sicherlich
auch ein Vorbild für Österreich! Ich hoffe, dieses Vorbild wird nachgeahmt und
bildet die Grundlage der pädagogischen Arbeit! Außerdem ist es sicherlich
gescheit, wenn man dieses Modell nicht nur in den städtischen Kindergärten als
pädagogische Grundlage heranzieht, gewissermaßen als Richtschnur, an der man
sich entlang hanteln kann. Daher sind nicht nur die städtischen Kindergärten,
sondern alle eingeladen, das als Grundlage ihrer pädagogischen Arbeit zu
nehmen. Darüber würden wir uns sehr freuen! Das kann ein Thema bleiben. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ein
bisschen möchte ich natürlich auch auf die vielen Anträge eingehen, die gerade
zu unserer Geschäftsgruppe gekommen sind. Das ist an sich schön, denn es deutet
zumindest ein bisschen darauf hin, dass Sie sich auch für Kinder und
Jugendliche interessieren. Dass es auch ein ganz anderes Menschenbild
betreffend Kinder und Jugendliche gibt als unseres, nehmen wir natürlich zur
Kenntnis. Und das drückt sich auch sehr stark in Ihren Anträgen aus.
Zu den
Betreuungseinrichtungen für Kinder im Alter von einem Jahr bis drei Jahre kann
ich nur sagen: Liebe ÖVP! In eurem Antrag wird einmal von
Betreuungseinrichtungen für Kinder im Alter von einem Jahr bis drei Jahren, dann
wieder von null bis drei Jahren und schließlich von eineinhalb bis drei Jahren
gesprochen. – Jetzt weiß ich wirklich nicht genau, welches Alter da
konkret gemeint ist! Ich kann nur soviel dazu sagen: Für das Alter von
eineinhalb bis drei Jahre haben wir einen Deckungsgrad von 51,3 Prozent. Wo ihr
die 22,1 Prozent, die angeblich aus der Statistik Austria stammen, hernehmt,
weiß ich nicht! Vielleicht betrifft das Österreich. Es kann aber nicht Wien
sein! Auch die Zahlen der MA 10 sprechen nämlich dagegen.
Den Ausbau auf 40 Prozent bis 2010 hätten wir
jetzt schon. Und wir haben auch nicht vor, das zurückzuschrauben. Ganz im
Gegenteil! Die 40 Prozent sind aber auch für die Ein- bis Dreijährigen
schon knapp erreicht. Aber besser werden kann man natürlich immer noch, und es
ist sowieso klar, dass wir uns da jede nur erdenkliche Mühe geben.
Bei den Kindergärten sind wir ganz besonders gut
unterwegs. Für die Drei- bis Sechsjährigen haben wir überhaupt einen
Deckungsgrad von 93 Prozent. Mehr als ein Drittel besuchen auf Grund der
finanziellen Verhältnisse der Eltern den Kindergarten gratis, und mehr als ein
Drittel zahlt nur gestaffelt. Nur weniger als ein Drittel zahlt den vollen
Betrag, und die können es sich wahrlich leisten!
Nach meinem Dafürhalten haben wir dieses
Gratiskindergartenjahr vor der Schule faktisch erreicht. Ich weiß nicht, wie
man die 7 Prozent – auf Wienerisch gesagt – dort noch „hinzah’n“
soll! Wir können weiter überlegen, aber wir haben, wie gesagt, einen Deckungsgrad
von 93 Prozent für die Drei- bis Sechsjährigen inklusive hochwertigster
Pädagogik. Die Ausstattung ist hervorragend, es gibt Bioessen und vieles andere
mehr. Ich glaube, das spricht für sich! Wir haben wirklich eine ganz
hervorragende Einrichtung für unsere Allerkleinsten! (Beifall bei der SPÖ.)
Lassen Sie mich noch ganz konkret dazu sagen. Das
betrifft wohlgemerkt alle Wiener Kinder. Wir unterscheiden nicht zwischen
diesen und jenen und noch anderen. Für uns sind alle unsere Wiener Kinder. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ich komme nun zur neuen
Mittelschule, zur Schule der Vielfalt. Auch darüber haben wir jetzt schon
wochenlang diskutiert. Die ExpertInnengruppe ist schon längst dabei, Antworten
auf all die Fragen zu finden, die wir haben, die die Eltern haben, die die
PädagogInnen und vor allem auch die SchülerInnen haben. Diese Antworten
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