Gemeinderat,
22. Sitzung vom 25.06.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 78 von 140
Drittel von Schülern in einer Klasse in der Pflichtschule sitzen soll, die der deutschen Sprache nicht ausreichend mächtig sind. Das ist ganz wesentlich, denn sonst haben die einen vom Unterricht nichts, und die anderen können ihm nicht folgen. Die Sprache ist ein ganz wichtiger Kompetenzschlüssel.
Deswegen bringen meine Kolleginnen Anger-Koch,
Mag Ekici und meine Wenigkeit einen Beschlussantrag ein, dass dafür Sorge
getragen wird, dass ab dem kommenden Schuljahr bei den Anmeldungen dafür Sorge
getragen wird, dass nicht mehr als 30 Prozent der SchülerInnen in einer
Klasse die deutsche Sprache nicht ausreichend beherrschen. – Auch in
dieser Hinsicht verlangen wir die sofortige Abstimmung. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine
Damen und Herren! Wir werden uns jeweils im Gemeinderat oder im Landtag
anschauen, in welcher Weise in Wien die Klassenschülerhöchstzahl von 25 in den
ersten Jahrgängen von Volks- und Hauptschulen eingehalten worden ist, weil die
Klassenschülerzahlen natürlich auch ein ganz wesentliches Element sind, den
Schulerfolg sicherzustellen.
Ich komme in puncto Schule
nun bald zum Abschluss. – Das Musikschulwesen ist ebenfalls eine ganz
wichtige Angelegenheit, aber auch hier liegt einiges im Argen. Ein
Musikschulkonzept ist immer noch ausständig. Wir haben sehr viel Geld für die
Feier des Mozartjahrs aufgewendet. Das ist wichtig. Mozart sitzt ja hier zu
Füßen der Kaiserin Maria Theresia. Es ist aber auch wichtig, dass die
Nachwuchs-Mozarts entsprechend ausgebildet werden, und daher brauchen wir mehr
Musikschulplätze! Es ist doch schön, wenn sich viele Kinder für Musikschulen
interessieren! Jemand, der ein Instrument lernt, braucht dann wahrscheinlich im
Freizeitbereich keinen Sozialarbeiter, keinen Mediator und keinen
Konfliktschlichter, denn diesem Menschen ist die Friedfertigkeit in die Wiege
gelegt. Und auch hier ist Wien einiges schuldig geblieben. Es ist wirklich
traurig, dass man solche Anträge immer wieder stellen muss! Und sie werden
natürlich auch immer wieder abgelehnt.
Nichtsdestotrotz ist es
uns, unserem Mediensprecher Franz Ferdinand Wolf und meiner Wenigkeit, wichtig,
in einem Beschlussantrag ein bedarfsgerechtes Netz an Musikschulen und
zugehörigen Außenstellen in den Bezirken in den nächsten Jahren zu
fordern. – Auch diesbezüglich fordern wir die sofortige Abstimmung. (Beifall
bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren!
Sie werden sich in ein paar Tagen im Landtag eine Valorisierungsautomatik
genehmigen, sozusagen eine pragmatisierte Gebührenlawine. – Im Bereich der
außerschulischen Jugendarbeit und des Sportes leisten viele Vereine und
Organisationen wichtige gemeinnützige Arbeit, und wir verlangen für diese
ebenfalls eine Automatik, nämlich eine Subventionsautomatik, damit den Vereinen
die Kosten, die von der Stadt Wien, also vom Subventionsgeber, ausgelöst
werden, auch ersetzt werden. Denn es kann nicht sein, dass sich die Stadt, ohne
dann noch extra Beschlüsse zu brauchen, eine Automatik zugesteht, die
Subventionsempfänger aber Jahr für Jahr kommen lässt. Und oft werden die
Subventionen auch einige Jahre eingefroren. Wir werden dieses Gesetz zu
verhindern versuchen, aber die Mehrheitsverhältnisse werden es uns nicht
erlauben. Es wird in Kraft treten. Analog dazu verlangen wir allerdings für den
Bereich der Kinder- und Jugendarbeit und für den Bereich des Sportes ebenfalls
eine Valorisierungsautomatik.
Zu guter Letzt: Keiner
Valorisierungsautomatik bedarf ein Bereich, der Ihnen offenkundig besonders
wichtig ist, nämlich der Bereich der stadteigenen Propaganda. Wenn man sich die
Summen anschaut, die Sie für Werbeinserate, Plakate und sonstige Kampagnen
ausgeben, dann sieht man, dass Sie da sehr großzügig sind! Da wird auch für den
Bürger offenkundig, wofür er immer mehr Gebühren abliefern muss! Es gibt dann
aber sicherlich auch Kampagnen, die Gebührenerhöhungen als notwendig
darstellen. Das ist ein Kreislauf im SPÖ-Nahebereich.
Wir haben vor ein paar
Jahren hier den Verlag Bohmann ausführlich diskutiert. Jetzt lese ich, dass der
Verlagsleiter selbigen Namens in den Presserat aufgenommen wird. – Da
sieht man, wie das rote Netzwerk über Wien hinaus in den Bund greift. Wir sehen
das auch am Chefredakteur der „Wiener Zeitung“: Allen Unabhängigkeitstendenzen
zum Trotz weitet die rote Krake sozusagen ihren Machtbereich aus. Hier sind Sie
großzügig! Stecken Sie das Geld, das Sie hier für Eigenpropaganda ausgeben,
doch lieber in die Bereiche, für die Sie Propaganda machen! Machen Sie keine
Kampagne über die Schulsanierungen, sondern sanieren Sie die Schulen und die
Sportplätze! Geben Sie das Geld dort aus, wo es direkt bei den Betroffenen
landet! Dann können Sie sicher sein, dass Sie nicht allzu viel Propaganda
brauchen. Es ist offenkundig ein Zeichen schlechten Gewissens, wenn man eigene
Versäumnisse mit diversen Drucksorten und Propagandalawinen kaschieren möchte.
Meine Damen und Herren! Es
gäbe zum Zahlenwerk noch viel zu sagen. Die Nachrednerinnen meiner Fraktion
werden noch auf gewisse Hotspots hinweisen.
Meine Damen und Herren!
Sie werden Verständnis dafür haben, dass wir diesem Rechnungsabschluss nicht
zustimmen werden. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Als Nächste zu Wort gemeldet ist Frau
GRin Mag (FH) Wehsely.
GRin Mag (FH) Tanja Wehsely (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und
Gemeinderates): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Stadträtin!
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen!
Ich muss mich jetzt ein
bisschen auf die Situation hier einstellen, denn nachdem ich einigen
VorrednerInnen zugehört habe, wähne ich mich in einer anderen Stadt als in
Wien. Ich weiß wirklich nicht genau, wovon Sie sprechen! Mir kommen Ihre Reden gewissermaßen
so vor wie des Kaisers neuer Kleider: Wovon sprechen Sie? Wo sind Sie zu
Hause? – Aber es ist eigentlich wurscht. Ich muss eh nicht ganz genau
wissen, wo Sie zu Hause sind!
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