Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 102 von 105
Haus aufgebaut hat, die Chance geben, ihre Kenntnisse
für die gesamte Off-Szene in Wien zu verwerten. Wir sind der Meinung, dass das
im Sinne der Theaterreform ist, dass das wirklich gut investierte
500 000 EUR auf zwei Jahre sind. Wir sollten Gülsen Gürses diese
Chance geben! Wir sollten neuen Gruppen die Chance geben, in den nächsten
Jahren im Theater des Augenblicks zu spielen! Und wir sollten insgesamt der
freien Szene die Chance geben, das Know-how, insbesondere, was internationale
Vernetzung und EU-Gelder betrifft, insgesamt nutzen zu können! Daher werden wir
diesem Antrag zustimmen. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Mir liegt eine weitere Wortmeldung von Herrn Ing Mag
Dworak vor. - Bitte schön.
GR Ing Mag Bernhard Dworak (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Herr Vorsitzender! Frau Berichterstatterin! Meine
Damen und Herren!
Ich will nur eine tatsächliche Berichtigung der
eigenen Akten beziehungsweise des Ausschusses betonen. Es soll das Theater des
Augenblicks die Probebühne des „dietheater“ werden und nicht ein neuer
Spielplan und eine neue Probebühne insgesamt. Es soll nicht eine gesamtneue
Bühne werden. Das stimmt natürlich. (Beifall bei der ÖVP. - GR Ernst Woller:
Die ÖVP hätte nicht aus der Theaterreform ausscheiden sollen, dann würden Sie
mehr wissen!)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Jetzt liegt mir keine Wortmeldung mehr vor. Auch die
Frau Berichterstatterin hat auf das Schlusswort verzichtet.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei SPÖ und GRÜNEN fest. Damit ist
der Antrag mehrheitlich angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 8 der Tagesordnung.
Sie betrifft eine Subvention an den Arbeiter Schwimm Verein. Eine Wortmeldung
liegt mir nicht vor.
Wir stimmen sofort ab.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei SPÖ, FPÖ und GRÜNEN fest. Damit
ist der Antrag mehrheitlich angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 10 der Tagesordnung. Es
geht um eine Subvention an den Verein AFRA. Eine Wortmeldung liegt mir nicht
vor.
Wir kommen sofort zur Abstimmung.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, SPÖ und GRÜNEN fest. Der
Antrag ist mehrheitlich angenommen.
Postnummer 11, Subvention an den Verein
Volkshilfe Wien. Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Mag Krotsch, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Nicole Krotsch: Herr Vorsitzender!
Meine Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung zum Akt.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Mir
liegt eine Wortmeldung von Frau GRin Vassilakou vor. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Mag Maria Vassilakou (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und
Herren!
Dem vorliegenden Akt stimmen wir zu. Ich möchte nur
die Gelegenheit nutzen, um einen Antrag einzubringen.
Worum geht es bei diesem Antrag? Es geht um ein
Menschenrecht und auch zugleich um einen Wert, den wir alle in diesem Haus
teilen und bei dem ich zu hundert Prozent davon überzeugt bin, dass er uns
allen sehr, sehr am Herzen liegt: Das Recht auf freie Partnerwahl!
In Wien sind leider jährlich etliche junge Frauen -
vorwiegend junge Frauen, manchmal auch junge Männer - von Zwangsverheiratungen
betroffen. Wenn wir tatsächlich meinen, dass es uns wichtig ist, dieses
Phänomen zu bekämpfen, wenn es uns wirklich ein Anliegen ist, diesen jungen
Menschen, vor allem diesen jungen Frauen, das Recht auf eine würdige und freie
Existenz zu geben und auch tatsächlich zu gewähren, dann müssen wir handeln!
Die Frage ist natürlich: Was ist zu tun? Eine
jedenfalls wirksame Methode wäre es, eine spezialisierte Stelle aufzubauen, ein
spezialisiertes Frauenhaus, wenn Sie so wollen, das die Kapazität hat, das auch
tatsächlich durch mehrsprachliche Betreuung und durch spezialisierte
Betreuerinnen die Möglichkeit hat, solchen jungen Frauen, wie gesagt, Obhut zu
geben und auch die langfristige Betreuung zu geben, die diese tatsächlich
brauchen. Denn aufgrund von Erhebungen weiß man, dass gerade solche junge
Frauen eine Betreuung brauchen, die bis zu zwei Jahre dauern kann, im Gegensatz
zu anderen Opfern von Gewalt in familiären Verhältnissen, die in der Regel nach
einer Betreuung von einigen wenigen Monaten schon wieder selbstständig weiter
in ihrem Leben agieren können.
Ich möchte an dieser Stelle auch betonen, dass es,
soweit wir informiert sind, derzeit den Frauenhäusern nicht möglich ist, die
Betreuung von Mädchen, die von Zwangsverheiratung bedroht oder betroffen sind,
so zu leisten, wie es eben benötigt werden würde, weil die Frauenhäuser aus
allen Nähten platzen. Ebenso ist auch die Interventionsstelle gegen Gewalt
sehr, sehr überlastet und mit der Betreuung dieser spezifischen Gruppe sicher
überfordert. Zwar hat es seitens der Frauenministerin dankenswerterweise eine
Zusage gegeben, hier die Mittel zu erhöhen, aber bis auf Weiteres ist die
Situation nun einmal so, wie sie ist. Uns ist es sehr, sehr wichtig, dass
gerade diese Gruppe nicht ihrem Schicksal überlassen wird, weil es ganz
einfach, wie gesagt, mit den vorhandenen Mitteln nicht zu leisten ist.
Ich möchte, bevor ich den Antrag
einbringe, abschließend auch sagen, dass ich es sehr bedauere, dass wir in
Österreich nach wie vor keine Gesetzeslage haben, die es diesen jungen Frauen
ermöglicht, eine eigenständige Existenz in Österreich aufzubauen, eine
eigenständige Aufenthaltsbewilligung zu erreichen, auch den Zugang zum
Arbeitsmarkt zu haben. Nur zum Vergleich: In den USA ist es für Frauen, die entweder
Opfer von Zwangsheirat oder von Gewalt in der Familie sind,
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