Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 105
beispielsweise ambitioniertere Ziele im Klimaschutz
verabschiedet. Wir stehen bei Weitem nicht so gut da, wie wir glauben.“
Und es tut mir leid, das „Energy White Paper“ der
Londoner Regierung als Vorbild zu nehmen. Das tust du aber mit dieser Aussage! (Zwischenruf von GRin Mag Maria
Vassilakou.) Dann
muss man Aussagen aber anders treffen! Ich habe nur richtig gestellt: Wien wird
sich nicht London als Vorbild in der Energiepolitik nehmen. Und ich möchte noch
einmal festhalten, dass ich nicht behauptet habe, dass du das heute hier gesagt
hast, sondern dass ich das einer APA-Aussendung entnehme, die ich dir gerne
überreiche. – Danke. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte über die Beantwortung der
Dringlichen Anfrage ist somit beendet.
Wir kommen jetzt gleich zur Abstimmung über die fünf
eingebrachten Beschluss- und Resolutionsanträge.
Der erste Antrag ist von den GRÜNEN und betrifft
Energiesparberatung in Wiener Haushalten.
Es ist sofortige Abstimmung beantragt.
Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen der Zustimmung. –
Der Antrag hat gegen die Sozialdemokraten nicht die notwendige Mehrheit
gefunden.
Der nächste Antrag der GRÜNEN betrifft
Passivhausstandard im geförderten Wohnbau.
Hier wird formell die Zuweisung des Antrags an den
zuständigen Ausschuss beantragt.
Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen der
Zustimmung. – Das ist mehrstimmig gegen die Stimmen der Freiheitlichen so
beschlossen.
Der dritte Beschluss- und Resolutionsantrag ist ein
gemeinsamer Antrag von GRÜNEN und ÖVP betreffend Solaroffensive.
Es wurde sofortige Abstimmung beantragt.
Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen der
Zustimmung. – Dieser Antrag hat nicht die notwendige Mehrheit gefunden. Er
wurde nur von den Antragstellern positiv beurteilt und ist somit abgelehnt.
Auch betreffend den vierten Antrag von den
Sozialdemokraten zum Thema „Sonne für Wien“ wurde in formeller Hinsicht
sofortige Abstimmung verlangt.
Wer dafür ist, bitte ein Zeichen der
Zustimmung. – Dieser Antrag wurde mit den Stimmen der Freiheitlichen und
Sozialdemokraten angenommen.
Der fünfte Antrag von der SPÖ betrifft
Energieberatung für Wiener Haushalte.
Es wurde ebenfalls sofortige Abstimmung beantragt.
Ich bitte jene, die dafür sind, um ein Zeichen der
Zustimmung. – Der Antrag ist einstimmig so beschlossen.
Meine Damen und Herren! Wir fahren jetzt mit der
Tagesordnung fort.
Es gelangt nun Postnummer 43 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft eine Sonderfinanzierung für den Verein
Niederösterreich Wien/gemeinsame Erholungsräume. Es ist keine Wortmeldung
vorgesehen.
Wir können somit gleich abstimmen.
Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen der
Zustimmung. – Das ist mehrstimmig gegen die Stimmen der Österreichischen
Volkspartei so beschlossen.
Ich schlage vor, die Berichterstattung und
Verhandlung über die Geschäftsstücke 22 und 23 der Tagesordnung – sie
betreffen Subventionen an den Theaterverein Odeon und die Wiener
Kammeroper – zusammenzuziehen, die Abstimmung jedoch getrennt
durchzuführen.
Gibt es dagegen einen Einwand? – Das ist nicht
der Fall.
Also kann die Berichterstatterin, Frau GRin Polkorab,
einleiten.
Berichterstatterin GRin Rosemarie Polkorab: Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich
ersuche um Zustimmung zu beiden Akten.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Danke schön. Die Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet ist Frau Mag
Ringler. – Ich erteile es ihr.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner
Klub im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich möchte in aller Kürze ein paar Worte zu diesen
zwei Akten sagen: Es geht hiebei um den Kern der vieldiskutierten Wiener
Theaterreform, nämlich um die Frage, wie wir in Zukunft mit jenen Institutionen
umgehen, die im Rahmen der Theaterreform von der Theaterjury für ein so
genanntes zweistufiges Verfahren ausgewählt wurden beziehungsweise im Fall der
Kammeroper mit dem Hinweis bedacht wurden, man möge im Jahr 2007 Leitungen
ausschreiben. – Tatsache ist aber, dass wir jetzt zwei Akten vorliegen
haben, in denen Subventionen vergeben werden, ohne dass sie an diese
Bedingungen geknüpft sind. Ich glaube, dass das ein Fehler ist, weil auf diese
Weise Spielregeln, betreffend welche wir uns geeinigt haben und die für alle
gelten sollen, aufgeweicht werden.
Noch habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben, denn es
ist ja noch nicht zu spät. Bevor man die Gelder überweist, ist es immer noch
möglich, klare Worte gegenüber den Subventionsnehmern zu finden und zu sagen:
Okay, wir haben das Geld beschlossen, aber das Geld gibt es nur dann, wenn ihr
euch an das haltet, was festgehalten wurde, worauf man sich festgelegt hat und
was immer wieder kommuniziert wurde.
Ich verstehe zwar, dass es nicht ganz einfach ist, in
einer Situation, in der auf den Herr Stadtrat viel medialer Druck ausgeübt
wird, dem Odeon doch unbedingt das Geld zu geben, Nein zu sagen. Und ich meine,
dass es auch richtig und sehr wichtig war, die Bedenken des Kontrollamtes zu
allererst auszuräumen. Das war sicherlich grundsätzlich richtig. Allerdings
glaube ich weiterhin, dass es nicht so sein kann, dass wir, nur weil jetzt die
Bedenken des Kontrollamtes ausgeräumt wurden, einfach wieder zur Tagesordnung
vor der Theaterreform übergehen und dass wir an diese Institution, ohne dass
wir das, worauf wir uns geeinigt haben, noch einmal gründlich nachgelesen
haben, wieder Gelder vergeben.
Ähnliches gilt für die Kammeroper.
Im Gutachten der Theaterjury war eindeutig festgehalten, dass im Jahr 2007
auszuschreiben ist. Wir haben immer wieder darüber diskutiert, und ich glaube,
dass wir einen Weg
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