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Gemeinderat, 21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll  -  Seite 77 von 105

 

verbraucht 2 200 Kilowattstunden. Und man könnte doch die Leute darauf aufmerksam machen, wie viel sie verbrauchen und so zum Nachdenken anregen! In 99 von 100 Haushalten ist es nämlich ohne Weiteres möglich, wenn man will, 20 Prozent einzusparen!

 

Noch eine Zahl dazu. Ich habe mich jetzt extra erkundigt und habe festgestellt, wie irrational das ist und wie notwendig es wäre, da ein bisschen Rationalität hineinzubringen. – Wenn ich zu irgendjemandem auf der Straße sage: Schenk mir doch einfach 100 EUR!, dann wird jeder sagen, dass ich ang’rennt bin! Und wenn ich sage: Entschuldigung, ich bin von Wienstrom, schenkst du mir jetzt 100 EUR?, dann wird jeder erst recht sagen: Bist ang’rennt? Trotzdem tut das jeder, der sich keine Energiesparlampe kauft, weil er das nicht weiß und nicht daran denkt, weil Strom sowieso unsichtbar ist: Er verschenkt 100 EUR im Jahr! Ich habe bei Philips recherchiert und sage Ihnen die Zahl: In Österreich werden derzeit 1 Million Energiesparlampen und 30 Millionen Glühbirnen verkauft. Was will ich damit sagen? – Da haben wir noch einen gewissen Informationsbedarf! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)

 

Vielleicht ist das von uns erfundene Pickerl nicht das Gelbe vom Ei oder das Optimum. Vielleicht gibt es einen gescheiteren Vorschlag! Daher mein Appell: Macht doch, anstatt zu sagen, dass unser Vorschlag nicht funktioniert, und so wie bisher weiterzutun, einen gescheiteren Vorschlag! Alle unsere Anträge, die ich jetzt einbringe, weil ich nur mehr drei Minuten Zeit habe, sind unser Beitrag dazu, dass etwas geschehen muss. Wir haben lange darüber nachgedacht, was wichtig ist, weil man einfach etwas tun muss. Und ich fordere euch auf, wenn ihr gescheitere Anträge habt, diese einzubringen!

 

Etwas kann ich mir aber nicht entgehen lassen: Der Antrag, den Frau Kollegin Kato, die jetzt noch auf der Rednerliste steht, einbringen wird, ist wirklich super! Der Antrag heißt: „Sonne für Wien“. In der Begründung steht einiges. Was soll sich jetzt aber laut SPÖ-Beschlussantrag ändern? – „Die verantwortlichen Stellen mögen dafür sorgen, dass der erfolgreiche Weg Wiens fortgesetzt wird.“ (Ironische Heiterkeit bei den GRÜNEN.)

 

Da sage ich zur SPÖ: Habt ihr wirklich nichts kapiert? – Ich konnte es nicht fassen! Ich habe im Kalender nachgeschaut, ob wir heute den 1. April haben! (Heiterkeit bei den GRÜNEN. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 

Es gibt jedes Jahr nicht einmal zehn neue Fotovoltaik-Anlagen, 2006 waren 93 Fotovoltaik-Anlagen am Netz. Das ist erbärmlich! 9 000 Anlagen sollten es jedes Jahr sein! Sie schreiben: „Fotovoltaik-Systeme haben in Wien eine gewisse Verbreitung gefunden.“ – Sie haben heiße zehn Anlagen jedes Jahr gefördert, und weil das so super ist, beschließt der Gemeinderat die Fortsetzung des erfolgreichen Wegs!

 

Liebe Sozialdemokratie! Im Hinblick darauf muss etwas geschehen! Daher bringe ich jetzt unsere drei Anträge ein. Sie mögen nicht das Allerklügste sein, es ist aber das Klügste, was uns jetzt einfällt.

 

Betreffend Solaroffensive: Die Frau Umweltstadträtin möge ein Konzept für die vermehrte Nutzung von Solarenergie und Fotovoltaik in mindestens 25 Objekten der Stadt Wien vorlegen. (Zwischenruf von GR Christian Oxonitsch.) 25 sind zumindest mehr als zehn! (Bgm Dr Michael Häupl: Das ist ja unglaublich kreativ!) Das ist ein erster Schritt! (Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)

 

Verblödeln wir das nicht, meine Damen und Herren! Ich war mit schuld, aber den Antrag von Frau Kato konnte ich nicht unerwähnt lassen. (GR Christian Oxonitsch: Jedes Mal bist du hier gestanden und hast eine Verlängerung verlangt! Jetzt halten wir fest, dass es das das nächste Mal gibt, und du machst dich darüber lustig!)

 

Herr Klubobmann Oxonitsch! Ich muss mich beeilen! Den zweiten Antrag betreffend geförderten Wohnbau für Passivhausstandard habe ich auch bereits referiert.

 

Der dritte Antrag betrifft umfassende Energieberatung, dass man tatsächlich zu den Leuten hingeht. Wir können es uns leisten, denn wenn wir 30 Millionen EUR haben, um den Prater zu behübschen, dann werden wir auch dafür Geld aufbringen können.

 

Meine Damen und Herren! Ich glaube, dass mehr zu tun ist, als das Alte fortzusetzen. Es gibt gute Beispiele. Versuchen wir ein bisschen mehr als bisher! – Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Als Nächste zu Wort gelangt Frau GRin Frank.

 

GRin Henriette Frank (Klub der Wiener Freiheitlichen): Frau Vorsitzende! Herr Bürgermeister! Meine Damen und Herren Stadträte!

 

Meine Rede wird jetzt weniger spektakulär, und die Forderungen werden weniger hoch sein. Dafür sind sie vielleicht leichter umsetzbar, und das Ganze kostet nicht ganz so viel, aber der Effekt ist unter Umständen der gleiche.

 

Zuerst kann ich mir aber nicht ersparen, auf das, was die GRÜNEN heute hier geliefert haben, zu sprechen zu kommen. Sie sagen normalerweise immer, dass es schwer ist, nach uns zu reden. – So geht es heute uns!

 

Ich fange mit dem Klimaschutz an, der heute sehr oft angesprochen wurde. Heute ging es ums Grillen, und Herr GR Margulies hat gesagt, dass wir nichts für Traditionspflege übrig haben. – In Graz wurden die Osterfeuer verboten beziehungsweise nur sehr wenige genehmigt. Diese finden allerdings nur einmal im Jahr statt. Gegrillt wird hingegen täglich beziehungsweise jedes Wochenende. Und wenn man Holz in einem Kübel verbrennt, dann hat das den 15-fachen Grenzwert dieser Feinstaubbelastung. – So viel zu Ihrer Glaubwürdigkeit betreffend Klimaschutz im Zusammenhang mit dem, worüber Sie heute hier gesprochen haben!

 

Aber es geht noch weiter. Sie haben über Atomstrom gesprochen. „Leider“ steht in Ihrer Anfrage. Ich frage Sie: Wo waren Sie, als es um die Abstimmungen betreffend Tschechien ging, als man sich gegen das Atomkraftwerk ausgesprochen hat? Wo waren Sie, als die Freiheitlichen ein Volksbegehren betreffend Atomstrom machen wollten? Das war für Sie kein Thema! Und jetzt stellen Sie sich her und reden von Atomstrom!

 

Aber es geht ja noch weiter. Frau Klubobfrau

 

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