Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 41 von 105
lassen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“
Ich bitte um Ihre Zustimmung. (Beifall bei der
FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort
gemeldet ist die Frau GRin Puller. Ich erteile es ihr.
GRin Ingrid Puller (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich bin ja im Vorfeld schon zitiert worden, dass ich
den Antrag einbringen werde. Herr Kollege Parzer, mich wundert wirklich, dass
Sie dem nicht zustimmen können. Sie sind doch bei diesem UITP-Kongress dabei
gewesen. Ich will Ihnen jetzt nichts unterstellen, aber haben Sie bei der
Eröffnungsrede geschlafen, denn dieses Referat von Herrn Viskins hat uns ja
eigentlich gesagt, was sich in ein paar Jahrzehnten abspielen wird, wenn wir
nicht jetzt ÖV-mäßig irgendeine große Maßnahme setzen. Der hat zum Beispiel
gesagt, dass wir in ein paar Jahrzehnten auf Grund des Bevölkerungswachstums
250 Millionen Autos auf dieser Welt haben werden. Das heißt für Wien
wahrscheinlich, dass wir 2 Millionen oder 3 Millionen gemeldete
Fahrzeuge haben werden. Also ich will mich nicht, wenn ich 2030 noch erleben
darf, in Wien mit 300 Millionen Fahrzeugen im Individualverkehr abquälen
müssen, was eigentlich meine Kinder dann auch ausbaden sollen. (GR Kurth
Bodo Blind: 300 Millionen?) 250 Millionen Fahrzeuge weltweit, (GR
Kurth Bodo Blind: 300 Millionen haben Sie gesagt!) 3 Millionen.
Entschuldigen Sie! Für das Protokoll: 3 Millionen natürlich.
Und was sagt uns der Herr Viskins? Dass der Hut
brennt. Und wenn wir jetzt nicht wirklich eine Vision haben oder durchsetzen,
dann werden wir es nicht mehr schaffen.
Wir GRÜNE haben noch diese Vision, und auch der
Masterplan Verkehr 2003 hat ja ganz gute Ansätze vorzuweisen, dass eben
diese Straßenbahnlinie, die ich mit 16 bezeichne, nach Groß-Enzersdorf führen
sollte. Mich wundert auch vom Herrn Dampier, dass er sich sehr gerne dafür
einsetzen würde, aber wir beschließen heute, dass eine Buslinie, und zwar die
Linie 26A oder 290, nach Groß-Enzersdorf führt (GR Karl Dampier: Das ist ja
auch öffentlicher Verkehr!), und mit so einer Busverbindung kann man keinen
Modal-Split herbeiführen. Das ist eine vorsintflutliche Variante, weil die
Menschen nicht vom Auto auf den Bus umsteigen.
Daher haben wir GRÜNE eine Vision, wie auch immer sie
heißen mag, intermodaler Eßling-Express oder Schnellstraßenbahn. Ein
schienengebundenes öffentliches Verkehrsmittel von Groß-Enzersdorf über Eßling
und das Flugfeld Aspern zur S80 und weiter nach Cisdanubien könnte die Vorteile
von Straßenbahn und Schnellbahn vereinen. Von Groß-Enzersdorf bis zum Flugfeld
Aspern könnte der Eßling-Express als neu zu errichtende Schnellstraßenbahn
fahren, am Flugfeld Aspern könnte er dann auf das im Osten des Flugfeldes
bestehende Bahngleis auffahren und schließlich in die S80-Strecke Richtung
Stadlau einmünden. Nach der Querung der Donau könnte der Eßling-Express zum Zentralbahnhof
– das ist auch ganz wichtig – gelangen oder die Bahntrasse im Bereich
Grillgasse verlassen, als Schnellstraßenbahn auf einer Neubaustrecke über die
Bereiche Monte Laa, Favoritenstraße, zukünftige U1-Verlängerung, Inzersdorf und
Liesing geführt werden und schließlich über die bestehende Bahnlinie nach
Kaltenleutgeben gelangen.
Ich bitte Sie um die Zustimmung. Dieser Antrag wird
ja ohnehin zugewiesen. (Zwischenbemerkung des Berichterstatters Karlheinz
Hora.) Warum nein? Das ist wieder eine Betoniererei! Warum nein? Man kann
über eine Vision einfach nicht diskutieren, weil einfach Nein gesagt wird.
Wir werden jetzt folgendes Szenario haben: Es wird
die Buslinie nach Groß-Enzersdorf geführt, aber die Leute werden mit dem Auto
nach Aspern fahren, dort die U2 verwenden – dann wird Aspern übergehen vor
abgestellten Autos –, oder sie werden eben gleich nach Wien fahren. So kann man
keinen Modal-Split erreichen.
Natürlich muss man Trassen bauen, vor allem auch im Bereich
der Ostbahnbrücke, damit man den Güterverkehr nicht behindert, natürlich muss
man Gleisverbindungen bauen – das betrifft zum Beispiel Gleise zu General
Motors, das wäre eine Verbindung –, das wäre aber eine einfachere und
kostengünstigere Variante, um den Klimaschutz zu fördern und auch die Menschen
zu einem Modal-Split zu bewegen. Daher bitte ich Sie, der Zuweisung dieses
Antrages zuzustimmen, obwohl ich schon gehört habe, dass ihr eh nicht zustimmt.
Also ja bitte. Aber fürs Protokoll: Wir haben die Visionen, was die
Stadtverwaltung leider nicht hat. Vorsintflutliche Buslinien werden nach
Groß-Enzersdorf geführt.
Ich gebe diesen Antrag trotzdem ab und möchte noch
auf diesen Antrag der FPÖ verweisen. Dem werden wir nicht zustimmen, weil in
formeller Hinsicht die sofortige Abstimmung verlangt wird. Wir werden aber dem
ÖVP-Antrag zustimmen, der unseres Erachtens besser ausgeführt wurde und wir
über den auch diskutieren können. – Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zu Wort gemeldet nach der neuen Liste ist Frau GRin Frank.
GRin Henriette Frank (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Herr
Stadtrat! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Wir haben dieses Plandokument zum
Anlass genommen, wieder einmal über unseren Familienschwerpunkt zu sprechen,
weil gerade so ein neuer Stadtteil, wie er jetzt in Aspern entsteht, ja auch
viele neue Möglichkeiten bietet, sei es einerseits vom neuesten Stand der
Technologie – wir werden heute noch viel über Energien hören –, den man dort
einbringen kann, man kann aber auch vieles, was bei anderen Stadtteilen nicht
im Rahmen einer Gesamtplanung erfolgt ist, sondern wo einfach nur Solitärbauten
aneinandergereiht wurden, hier besser machen. Es wird vielleicht damit
verschiedenes vermieden. Denken wir an die Windprobleme, die es bei diesen
neuen Stadtteilen sowohl am Wienerberg als auch auf der Platte gibt. Es ist
vieles bei den Schulen im
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