Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 26 von 105
zum S80-Knotenpunkt nördlich von Aspern. Auch
hiergegen sprechen wir uns massiv aus, weil im Bereich Hirschstetten, bei den
großen Wohnhausanlagen in der Ziegelhofstraße und Quadenstraße, Dutzende, wenn
nicht Hunderte, Parkplätze flöten gehen würden. Und wenn man sich dort am Abend
umschaut, sieht man, es gibt dort, obwohl man wirklich am Rande von Wien ist,
eine massive Parkplatznot. Darum sehen wir den Sinn dieser Straßenbahnlinie
nicht ein. Wir haben immer gesagt, das Busnetz ist in diesem Bereich zu
verdichten. Aber der Antrag von Kollegin Puller ist deswegen interessant, weil
sie hier - nach dem Vorbild Karlsruhe - eine wirklich intelligente Verknüpfung
von Straßenbahn und Schnellbahn vorschlägt. Wir sind bereit, hier
mitzudiskutieren und uns mit einzubringen. Wir wollen aber diese zwei
Straßenbahnlinien trotzdem nicht durch die Orte führen - das möchte ich hier
festhalten, aber wenn man eine intelligente Art der Verknüpfung dieser beiden
Verkehrsmittel im Osten von Donaustadt findet, dann sind wir dabei. Darum
werden wir diesem Antrag, damit man darüber einmal eingehend diskutiert, auch
zustimmen.
Wie gesagt, was die Stadt Wien an Geld zur Verfügung
hatte, um diesen Masterplan zu erstellen, haben wir Freiheitlichen durch
Hausverstand und Engagement wettgemacht. Es hat sich schlussendlich ausgezahlt,
viele unserer Ideen sind Gott sei Dank dort eingeflossen. Und wenn sich jemand
wundern sollte, warum ich heute die Therme nicht erwähnt habe, so sei kurz
erwähnt, da bin ich gerade in Gesprächen mit Dr Rießland. Und da wir mit
einigen anderen Kollegen die letzte Woche in Helsinki bei einem
Verkehrskongress geweilt haben, bin ich nicht so richtig zusammenkommen mit
ihm, um diese Gespräche weiterzuführen, und darum sage ich zu diesem Thema
nichts. Kollege Nevrivy macht mich aufmerksam, dass ich die fünf Minuten schon
überschritten habe und auf die zehn Minuten zuschreite. Das möchte ich zum
Anlass nehmen, um den Schlusssatz anzubringen:
Wir werden diesem Masterplan, obwohl wir nicht in
allen Punkten hundertprozentig mit der Linie der Stadt und der
Magistratsabteilungen konform gehen, zustimmen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke, ich stelle fest, dass der vorgesehene
Berichterstatter, Kollege Hora, jetzt auch Platz genommen hat. Nur der Ordnung
halber.
Als nächste Rednerin ist Frau GRin Dipl-Ing Gretner
gemeldet. Ich erteile ihr das Wort.
GRin Dipl-Ing Sabine Gretner (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren! Sehr geehrte Frau Vorsitzende!
Sehr geehrter Herr Berichterstatter!
Die Entwicklung am Flugfeld Aspern ist sicher eines
der größten Stadtentwicklungsprojekte, die in den nächsten Jahren auf Wien
zukommt. 20 000 Menschen sollen dort leben, etwa ebenso viele
Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, das Ganze auf 200 ha. Das sind
Ausmaße, die wir normalerweise hier selten diskutieren.
Aus grüner Sicht würde es natürlich mehr Sinn machen,
die innerstädtisch brachliegenden Flächen zu verwerten, aber da dürfte es
leider immer noch Probleme mit dem Grundstückseigener, und vor allem der ÖBB,
geben, diese wirklich rasch lukrieren zu können. Insofern muss man sich als
Stadt damit abfinden, dass man auch auf Gebiete zurückgreifen muss, die weiter
außerhalb liegen, wie eben das Flugfeld Aspern. Noch dazu, und das ist, glaube
ich, die ganz große Chance bei diesem Projekt, weil der Grundbesitz doch
weitgehend in öffentlicher Hand ist, also vormals Stadt Wien - Wohnfonds,
Wirtschaftsförderungsfonds und Bund. Man hat gemeinsam eine
Projektentwicklungsgesellschaft gegründet und ich hoffe - und ich gehe dann
ohnedies später noch darauf ein - dass man sich dadurch nicht die öffentliche
Verantwortung ein wenig zu weit aus der Hand gegeben hat, wenn es nämlich ins
Detail geht.
Der ganze Prozess ist zumindest mit öffentlichen
Diskussionen abgelaufen, es gab Ausstellungen und uns ist besonders wichtig,
dass jetzt mit diesem Beschluss die öffentliche Diskussion darüber nicht endet,
sondern dass das jetzt ein Zwischenschritt ist, und fortgeführt wird. Es ist
ganz wesentlich, dass in der weiteren Folge, vor allem, wenn es um
Flächenwidmungen geht, eine bessere Information als üblich angeboten wird, und
dass man wirklich offensiver informiert und Möglichkeiten zur Mitsprache
einräumt.
Ein zweiter wesentlicher Punkt ist in meinen Augen,
dass das, was jetzt in diesem Papier, in diesem dicken schönen Heft, formuliert
ist, auch sichergestellt wird. Das heißt, eine Qualitätssicherung dessen, was
da formuliert ist bis zum Schluss.
Also Schluss, eine Stadt wächst ja immer weiter, also
zumindest über die nächsten zwanzig Jahre, wo man dort wirklich Maßgebliches
errichten will. Es ist auch im Masterplan angesprochen, und ich möchte das kurz
zitieren, weil es mir ein wenig zu vage ist und zwar heißt es unter „Aktiver
Mitarbeiter, EigentümerInnen": „Ein Gebietsmanagement soll sich mit der
Betreuung und Verwaltung öffentlicher Agenden und des öffentlichen Eigentums
befassen, und nicht zuletzt wird die Projektgesellschaft von allen potenziellen
Bauherren verlangen, dass gemeinsame Qualitätsprinzipien eingehalten werden.“
Ich denke, es wird nicht reichen, wenn die Projektentwicklungsgesellschaft
das verlangt, sondern man wird sich vorher gemeinsam auf diese
Qualitätskriterien einigen müssen, und da wird es auch eine öffentliche
Diskussion dazu geben. Da kann sich auch die Politik nicht zurückziehen und da
wird man auch mehr verlangen müssen, und man wird auch die Bauwerber, die
Bauträger sowie alle möglichen Investoren, die darauf spitzen, bei diesen
Projekten mitzumachen, mit verbindlichen Regelungen dazu anhalten müssen, dass
sie sich wirklich an diese Qualitätskriterien halten.
Ich möchte erinnern, dass
beispielsweise das Projekt Kabelwerke, die KDAG, jetzt schon sehr weit
fortgeschritten ist. Ich habe vor Kurzem an einem Informationsabend
teilgenommen, wo auch im Magistrat festgehalten wurde, wie schwierig es war,
die Straße, die von privater Seite finanziert wurde, dann in die öffentliche
Hand abzutreten und man musste sich erst
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