Gemeinderat,
21. Sitzung vom 25.05.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 105
in
der Entwicklung, Planung und Errichtung von Bauvorhaben sowohl bei den in
Verwaltung der MA 34 stehenden Objekten, beispielsweise Amtshäuser, als
auch bei jenen anderen verwalteten Dienststellen, vor allem Kindergärten und
Schulen, die im Rahmen des Bau- und Gebäudemanagements betreut werden, die
Zielsetzung nach größtmöglicher Energieeffizienz verfolgt wird. Die Umsetzung
dieser Zielsetzung erfolgt durch die Festlegung von Ausstattungs- und
Ausführungsstandards in den Raumbüchern für Schulen, Kindergärten und Amtshäusern.
Sowohl bei der Errichtung als auch bei der Anmietung von Gebäuden, insbesondere
bei der Beschaffung von Büroraum, wird von der Wiener Stadtverwaltung auf eine
energieeffiziente Bauweise Wert gelegt.
Im Rahmen von Generalinstandsetzungen von Gebäuden,
aber auch bei der Sanierung der Außenhülle beziehungsweise der Haustechnik
werden Maßnahmen im Hinblick auf energetische Verbesserungen umgesetzt, um eine
schrittweise Optimierung der Energie- beziehungsweise Betriebskosten auch in
Bestandsobjekten zu erreichen. Die Erfassung des energetischen
Verbesserungspotenzials erfolgt von der MA 34 durch Energiechecks, die auf
der Basis der Daten der Energiebuchhaltung und der Evaluierung der Bauteile und
Gebäude im Zuge der Erstellung des Energieausweises beruhen.
Die energetischen Verbesserungen werden aufgrund der
Maßnahmenanalyse des Energiechecks in Form von Bau-Contracting-Projekten
umgesetzt. Von der MA 34 werden bei der Entwicklung, Planung und
Errichtung, aber auch bei der Sanierung von Gebäuden und Anlageteilen die
Richtlinien des Klimaschutzprogramms und des städtischen
Energieeffizienzprogramms und des Programms „Umweltmanagement im Magistrat
Wien“ eingehalten.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Danke, Herr Bürgermeister. Ich
komme zur 1. Zusatzfrage, die von Mag Chorherr gestellt ist. Ich bitte
darum.
GR Mag Christoph Chorherr
(Grüner Klub im Rathaus): Herr Bürgermeister!
Wenn man der sehr technisch verlesenen Begründung oder Antwort zuhört, dann würde man denken, es ist in der Stadt ja eh alles in Ordnung. Ich könnte so eine freche kurze Zusatzfrage stellen und sagen: Würde Sie ein internationaler Journalist fragen: Nennen Sie mir ein energietechnisch herzeigbares Superspital in Wien, das deutlich besser ist - ob Sie da schnell eines nennen können oder ein neu gebautes Bürogebäude der Stadt Wien? Da ist eines unter dem Motto verkauft worden, eines!
Worauf ich hinaus will? Es ist in den letzten Jahren
technisch unglaublich viel weitergegangen, was wir dann bei der Dringlichen
diskutieren werden. Es wird viel über den Wohnbau geredet, den ich jetzt
bewusst nicht skizzieren möchte. Man kann im Bereich Spitäler, Pflegeheime,
Schulen, et cetera weit über das hinausgehend, was heute Standard ist,
ordentlicher Standard, Energieeffizienz in die Höhe treiben. Ziel: Kaum mehr
Energieverbrauch, als eine lokale Energiegewinnung umsetzt. Ich habe nicht das
Gefühl und ich kenne mich da in aller Bescheidenheit relativ gut aus, dass da sozusagen
jetzt ein Ruck durch den Magistrat geht und etwas Neues passiert.
Meine Frage an Sie, jetzt durchaus nicht verlesen,
ist: Wäre das nicht was, auch für Sie als Bürgermeister, hier einen
Motivationsschub zu starten und zu sagen: Wien wird in diesem Bereich
Vorzeigestadt, nutzt alles, was wir hier haben und zeigt einmal genau bei
diesen beschriebenen Gebäuden, was technisch möglich ist?
Was werden Sie über das Verlesene hinaus - das ist
meine Frage - an neuen Vorgaben setzen oder ist das, wie es jetzt läuft, aus
Ihrer Sicht ohnehin schon optimal?
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Bitte, Herr Bürgermeister!
Bgm Dr Michael Häupl:
Also jetzt bei allem selbstverständlichen Respekt vor deinen Kenntnissen im
Hinblick auf Energieeffizienzsteigerung und energetisch gesehen richtiges
Bauen, respektive Sanieren: Ich glaube, diese quasi Vorzeigestadt sind wir
schon. Wir haben mit dem KliP vor geraumer Zeit eine Einrichtung geschaffen und
auch mit Personen versehen, die mit ganz hohem Engagement dies in der Stadt
auch betreiben, auch mit hohem Durchsetzungsvermögen. Ich bin mit diesen
Konflikten, die sich hier zwangsläufig innerhalb des Magistrats ergeben, in
großer Dichte auch konfrontiert und es hat am Ende des Tages keine einzige
Entscheidung in einem Konflikt gegeben, die nicht zugunsten des KliP-Vorschlags
und der Leute, die dort arbeiten, auch ausgegangen ist. Wir sind diejenige
Stadt, die man nicht ermahnen muss, dass schon heute ein erheblicher Teil der
Wohnbauförderungsmittel in Klimaschutzprogramme läuft, wiewohl ich der
Auffassung bin, dass Wohnbauförderungsmittel in allererster Linie wohl dazu zu
dienen haben, dass sie sozial verträglichen und leistbaren Wohnraum für die
Menschen in unserer Stadt darzustellen haben und ich daher Hinweise wie, man
soll die Wohnbauförderungsmittel überhaupt nur mehr für Klimaschutz verwenden,
für entbehrlich halte. Aber es ist ja nicht auszuschließen. Ich kann ja heute
davon ausgehen, dass rund ein Drittel der Wohnbauförderung genau in solche
Klimaschutzprogramme, Wärmedämmungsprogramme läuft, die sich natürlich auch
positiv auf die Brieftasche der Leute auswirken.
Ja selbstverständlich gibt es
immer wieder technische Neuerungen dazu. Ja selbstverständlich ist bei Weitem
nicht alles State of the Art, was wir hier auch machen. Und selbstverständlich
ist auch die Tätigkeit der KliP-Leute gerade hier von einem täglichen Ringen in
der Verwaltung gekennzeichnet. Aber dass es das überhaupt gibt, dass es
innerhalb der Stadtverwaltung ein wirkliches Thema ist, um das wir uns bemühen,
das halte ich für wirklich gut und mein auch durchaus emotionelles Engagement
liegt eigentlich auch in der Verteidigung der Leute, die sich durchaus
konfliktreich innerhalb der Verwaltung darum bemühen, dass dieses
Energieeffizienzmanagement und Gebäudemanagement einschließlich auch des
Facilitymanagements wirklich auch durchgesetzt werden kann. Das ist auch
teurer, das wird so auch in Kauf genommen. Wir sind bei Weitem nicht, das sage
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