Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 107 von 108
Stadt zu machen. Ich hoffe, dass die finanzielle Situation des Kunsthauses Wien tatsächlich so ist, wie sie dargestellt wird, und dass wir nicht mit Überraschungen rechnen müssen!
Wenn es darum geht, Kulturinstitutionen zu
subventionieren, gibt es, wie gesagt, unsere Zustimmung.
Mein Kollege Alfred Hoch und ich haben daher einen
entsprechenden Beschlussantrag formuliert: „Die Stadt Wien möge die laufenden
Kosten des Theaters Akzent aus ihrem Kulturbudget abdecken, da das Theater ein
wichtiger Bestandteil der Wiener Theaterlandschaft ist und insbesondere durch
seine Programme für Kinder und Jugendliche einen wichtigen Bildungs- und
Kulturauftrag erfüllt. In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung des
Antrages verlangt.“ – Danke schön. (Beifall
bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu
Wort gemeldet ist Frau GRin Zankl.
GRin
Inge Zankl (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages
und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine
Damen und Herren!
Ich darf die Kollegen von der FPÖ und von der ÖVP
darauf hinweisen, dass das nicht der letzte Rahmenbetrag sein wird, den wir
heuer für die freien Gruppen beschließen. Wie Sie wissen, haben wir im Budget
über 5 Millionen EUR reserviert. Ich will gar nicht weiter dazu
sprechen. (Beifall von GR Kurth-Bodo
Blind.)
Ich komme mir fast vor wie ein Grammophon: Seit ich
im Gemeinderat bin, setze ich mich für die freien Gruppen und für die Off-Szene
ein. Es hat immer Probleme gegeben, dass die Freiheitlichen zustimmen. Die ÖVP
war eine Zeit lang im Boot, aber seit es Kollegen GR Dr Salcher hier nicht mehr
gibt, ist die ÖVP nicht mehr für die Off-Szene. Wir nehmen das zur Kenntnis.
Das Kuratorium prüft ganz genau, welche Gruppen das Geld bekommen. Man kann
also nicht sagen, dass etwas ohne Prüfung vergeben wird. – So weit zum
Akt.
Zu den Anträgen: Den Antrag bezüglich Theater Akzent,
den Kollege Dr Wolf gerade eingebracht hat, müssen wir leider ablehnen.
Leider hat der Herr Stadtrat kein Füllhorn, mit dem er Geld ausschütten kann!
Wir können nicht jedem Haus, das in finanziellen Schwierigkeiten ist, von der
Stadt Wien einfach etwas dazuzahlen. Würden wir das bei allen so machen, dann
wäre es Ihnen auch nicht recht! Dann würden wir wieder den Vorwurf bekommen,
dass die Stadt mit der Gießkanne auszahlt. Wir haben ein System von
Subventionierungen, und an dieses halten wir uns!
Ich möchte mich auch auf den Antrag beziehen, den
Kollegin Praniess-Kastner erst einbringen wird. Der Zuweisung an den Ausschuss
stimmen wir gerne dazu, weil es auch uns ein Anliegen ist, Wien barrierefrei zu
gestalten, und es ganz wichtig ist, dass auch Behinderte ins Museum gehen
können.
Zum eigentlichen Antrag bitte ich um Zustimmung. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zu Wort gemeldet ist Frau GRin Karin
Praniess-Kastner.
GRin
Karin Praniess-Kastner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich
mache es ganz kurz. Es ist das ja heute die letzte Rede.
Ich danke für die Zustimmung vonseiten der SPÖ! Es
haben sich alle Parteien in diesem Haus zur Barrierefreiheit für behinderte
Menschen bekannt.
Derzeit
haben behinderte Menschen und auch deren BegleiterInnen begünstigten Eintritt
in die Wiener Museen. De facto müssen aber behinderte Menschen zusätzlich auch
den Eintrittspreis für ihre BegleiterInnen übernehmen. Im Hinblick darauf
denken wir, dass es ein sozialer Schritt in Richtung Barrierefreiheit wäre,
wenn die BegleiterInnen das Museum mit ihren behinderten KlientInnen gratis
besuchen dürften. – Ich danke vielmals für die Ankündigung, dass Sie
zustimmen werden!
Ich
bringe nunmehr den Beschlussantrag ein: „Der Stadtrat für Kultur und
Wissenschaft möge in Absprache mit der amtsführenden Stadträtin für Gesundheit
und Soziales veranlassen, dass die Tarife in den Museen der Stadt Wien so
gestaltet werden, dass Begleitern behinderter Menschen kostenlos Eintritt
gewährt wird. In formeller Hinsicht beantragen wir die Zuweisungen an die
Gemeinderatsausschüsse Kultur und Wissenschaft und Gesundheit und
Soziales.“ – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Eine weitere
Wortmeldung liegt mir nicht vor. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Sehr
geehrte Damen und Herren!
Nur einige wenige
Anmerkungen: Wenn wir heute hier insgesamt den weiteren Beschluss fassen, den
Vereinsgruppen 4,2 Millionen EUR zur Verfügung zu stellen, dann ist das ein
guter Beweis dafür, dass der Vorwurf, dass immer nur die Großen etwas bekommen
und die Kleinen nicht, absolut nicht stimmt! Man sieht hier sehr deutlich, dass
auch die vielen Kleinen sehr viel Kultur- und Theaterförderung erhalten.
Wenn hier kritisiert wurde, dass es keine
demokratische Kontrolle und keine Transparenz gäbe, dann sage ich: Genau das
Gegenteil ist der Fall! Wir haben hier vor Jahren einen einstimmigen Beschluss
betreffend ein Grundsatzkonzept für die Wiener Theaterreform und
Theaterförderung mit den Stimmen von ÖVP und FPÖ gefasst. In diesem
Grundsatzbeschluss war formuliert, dass wir vonseiten der Politik die
Rahmenbedingungen und insbesondere die Budgets vorgeben und dass unabhängige
Jurys und Kuratorien dann die Detailentscheidungen zu treffen haben. Und genau
so läuft es! Es gibt hoch qualifizierte, absolut unabhängige Kuratorien und
Jurys, welche die Entscheidungen treffen, und wir stellen mit Rahmenbeträgen
das Budget zur Verfügung, und das ist nicht wenig Geld!
Wenn die ÖVP und FPÖ jetzt aus
freien Stücken aus der Theaterreform ausgeschieden sind, dann ist das ihre
Schuld, wenn sie sich aus dem konkreten Prozess ausgeklinkt haben! Wir nehmen
diesen Grundsatzbeschluss
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular