Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 101 von 108
Schlusswort verzichtet.
Wir kommen zur Abstimmung über den Antrag des
Berichterstatters.
Wer dafür ist, den bitte ich um ein Zeichen mit der
Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei allen Fraktionen fest. Damit ist dieser
Antrag einstimmig angenommen.
Ich lasse nun die beiden Beschluss- und
Resolutionsanträge abstimmen.
Zunächst den von der ÖVP, betreffend Evaluierung von
Verträgen von Aufzugsfirmen mit Wiener Wohnen.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und GRÜNEN fest.
Der Antrag ist nicht angenommen.
Der nächste Antrag ist von der FPÖ und betrifft das
Aufzugskartell.
Wer für diesen Antrag ist, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. - Hier stelle ich Zustimmung bei FPÖ und GRÜNEN fest. Der
Antrag ist nicht angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 59 der Tagesordnung.
Es handelt sich um den Verkauf von Grundstücken in der
KatG Klosterneuburg.
Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Daher kann ich
gleich zur Abstimmung kommen. Die Anwesenheit von mehr als der Hälfte der
Gemeinderatsmitglieder ist gegeben.
Wer für den Antrag ist, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, FPÖ und SPÖ fest. Damit ist
der Antrag angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 44 der Tagesordnung.
Diese Postnummer betrifft das Plandokument 7654 im 13. Bezirk.
Berichterstatter ist Herr GR Dr Mayer. Ich bitte ihn, die Verhandlung
einzuleiten.
Berichterstatter GR Dr Alois Mayer:
Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. - Bitte.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter!
Werte Damen und Herren!
Es ist wieder so ein Moment, da würde ich mir
wünschen, dass der Günter Kenesei noch bei den GRÜNEN wäre. Dann würden ein
paar von den GRÜNEN jetzt einen Juckreiz kriegen. In dem Fall wäre es mir sehr
recht, weil der Günter Kenesei zwei Redner nach mir hinausgehen und das
Zustandekommen dieses Plandokuments in der Luft zerfetzen würde, wenn er noch
bei den GRÜNEN wäre. Ich kann mich noch erinnern,
„Flächenwidmungsskandal", hat die Opposition immer gesagt, die SPÖ hat gesagt:
„Es gibt keinen Flächenwidmungsskandal." Der Günter Kenesei hat solche
Fälle liebend gern aufgegriffen, das waren für ihn aufgelegte Elfmeter, und
diese in der Luft zu Recht zerrissen. Heute macht er Folgendes: Er ist nicht
da. Auch wenn er hier wäre, würde er Politik nach dem Schema: „Wessen Brot ich
esse, dessen Lied singe ich." machen und würde brav den Mund halten, weil
bei diesem Plandokument ganz massiv ÖVP-Interessen bedient werden. Ich hoffe,
die ÖVP hat heute nicht wieder ihren leicht angerührten Tag, so wie voriges
Mal, wo die Mandatare dann geschlossen Mittagessen gegangen sind, sondern kann
auch ein bisschen etwas einstecken. Beim Austeilen genieren Sie sich manchmal
auch nicht so sehr.
Beim Plandokument 7654 in Ober St Veit gibt
es eine interessante Vorgeschichte, die man in wenigen Worten darlegen kann. Im
Ortskern von Ober St Veit gibt es die so genannten Streckhöfe.
Ortsspezifisch gibt es vorne ein altes Bauernhaus, das geht dann weit nach
hinten, ein Hof, teilweise Landwirtschaft, zumindest früher genutzt. Diese
Streckhöfe gehören zum Ortsbild von Ober St Veit. Einer dieser Streckhöfe
liegt in der Einsiedeleigasse 4-6. Die Vorbesitzer haben sich viele Jahre lang
vergeblich bemüht, eine kleine Aufwidmung herbeizuführen. Das ist am Widerstand
der SPÖ, aber natürlich auch am Widerstand des ÖVP-Bezirksvorstehers
gescheitert. Irgendwann haben sie dann den Hut darauf geschmissen, haben
entnervt und sehr billig verkauft. Wer hat es gekauft? Die Leasing- und
Immobilientochter einer pechschwarzen österreichischen Großbank. Und dann hat
sich das ganz Blatt gewendet. (GR Norbert
WALTER, MAS: Gott sei Dank!) Es hat natürlich ein bisschen gedauert, weil
dazwischen noch eine Wahl zu schlagen war. Das hat die ÖVP dann natürlich etwas
aufgeschoben. Aber auf einmal war das Ganze schon nicht mehr so ein großes
Problem. Die Aufwidmung wird heute und hier beschlossen. (GR Günter Kenesei betritt die Sitzreihen der ÖVP.)
Danke, Günter, dass du gekommen bist. (GR Günter Kenesei: Bitte, gern, Herr
Kollege!) Ich nehme an, du wirst trotzdem nichts sagen. (GR Günter Kenesei: Schwimmender Karpfen!)
Was sich noch sehr gut getroffen hat, ist, dass es
auch personelle Verpflichtungen gegeben hat und noch immer gibt, weil
praktischerweise einer der drei Geschäftsführer dieser Leasing- und
Immobilienfirma der größten österreichischen schwarzen Bank Kassier der
ÖVP-Hietzing ist. So ein Zufall!
Was ist passiert? Was passiert heute? Was ist im
Bauausschuss passiert? Eine Aufwidmung ist auf einmal kein Problem mehr. Auf
einmal darf 11 m hoch gebaut werden. Zuerst wollten Sie 13 m haben.
Das wäre ein bisschen zu auffällig gewesen. Aber ich wette, die 13 m
werden der ÖVP im Bezirk kein Problem bereiten. Es gibt ja den § 69, den
die ÖVP, wenn es opportun ist, natürlich kritisiert, aber ich nehme an, in
diesem Fall wird es opportun sein, diesen § 69 zu nützen. Schlussendlich
wird das Haus dort, das die Raiffeisentochter macht, sicher 13 m hoch
werden.
Ein aufgelegter Elfer, kann man einem alten Fußballer
wie dem Günter Kenesei, dem Fußballpräsidenten, sagen. Ein aufgelegter Elfer
wäre das gewesen. (GR Günter Kenesei: Ein
Präsident muss nicht spielen!) Ich glaube, diesen Elfmeter wird der Obmann
heute nicht nützen. (GR Günter Kenesei: Du
kannst schon beim Präsidenten bleiben! Ehre wem Ehre gebührt!) Der Günter
Kenesei macht genau die gegenteilige Politik, die er noch vor einigen Jahren in
den Reihen der GRÜNEN in der Planung, in der Flächewidmung gemacht hat.
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