Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 64 von 108
Schüler mit den Studenten betreffend Freifahrt im
Wintersemester 2007/2008. Auch hier wurde die sofortige Abstimmung verlangt.
Wer diesem Antrag zustimmt, gebe bitte ein Zeichen
mit der Hand. – Der Antrag wird von ÖVP, FPÖ und GRÜNEN unterstützt und
hat nicht die ausreichende Mehrheit.
Der letzte zu diesem Geschäftsstück eingebrachte
Beschlussantrag betrifft die kostenlose Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs.
Auch diesbezüglich wurde die sofortige Abstimmung beantragt.
Wer diesem Antrag zustimmt, gebe bitte ein Zeichen
mit der Hand. – Der Antrag wird von ÖVP, FPÖ und den GRÜNEN unterstützt
und hat nicht die ausreichende Mehrheit.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 13 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft den ersten periodischen Bericht aus 2007. Ich
bitte den Berichterstatter, Herrn GR Strobl, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Friedrich Strobl: Ich
bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Godwin Schuster: Ich
eröffne die Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR DDr Schock. Ich erteile es
ihm.
GR DDr Eduard Schock (Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Wir haben uns in der
Präsidiale darauf verständigt, dass die Freiheitliche Fraktion zu diesem Tagesordnungspunkt
einen ganz grundsätzlichen Antrag zur Familienförderung einbringt. Dieser ist
notwendig, wie wir auch beim letzten Geschäftsstück gesehen haben, bei dem wir
Anträge zur Lehrlingsförderung, zum verbilligten Führerschein und zur Freifahrt
für Lehrlinge eingebracht haben, weil die Lehrlinge nach wie vor eine
benachteiligte Gruppe in unserer Gesellschaft sind.
Wir haben ja auch die
Antwort der Sozialdemokratie durch Frau Abg Klicka gehört, die immer nur
gesagt hat: Sie sind an der falschen Adresse! Wien ist die falsche Adresse für
die Lehrlingsfreifahrt und für den verbilligten Führerschein. Wir sind nicht
zuständig, die Lehrlinge sollen weiter zahlen. Wien ist die falsche Adresse.
Meine Damen und Herren! Ich
glaube daher, dass es auch aus diesen Gründen wirklich notwendig ist, hier
einen ganz grundsätzlichen Antrag zur Familienförderung einzubringen Wir müssen
nämlich heute feststellen, dass auch die Familien insgesamt zu einer
benachteiligten Gruppe in unserer Gesellschaft geworden sind. Gott sei Dank
wünschen sich grundsätzlich 90 Prozent der jungen Menschen eine Familie
mit zwei Kindern oder sogar mit drei Kindern. Aber es ist die Politik, die das
verhindert, und wir brauchen daher eine familienfreundliche Politik, die dieses
Anliegen ganz zentral in den Mittelpunkt stellt.
Meine Damen und Herren! Es
ist nicht nur eine Frage unseres Selbstbewusstseins und des Überlebenswillens
einer Gesellschaft insgesamt, ob wir unsere Familien fördern, sondern das ist
auch eine ganz zentrale ökonomische Frage, weil ja die Familien mit Kindern den
Generationenvertrag gewährleisten und der Schlüssel zur Pensionssicherung sind.
Was aber fällt unserer
Sozialdemokratie zu diesen Problemen ein? – Das haben wir in dieser Woche
wieder gehört, etwa von Frau StRin Frauenberger, die in der Einwanderung die
Lösung aller Probleme dieser Stadt sieht. Einwanderung ist die Antwort der
Sozialdemokratie auch auf diese Fragen. Seitens der SPÖ meint man, wir brauchen
mehr Einwanderung! – Bei der Integrationsdebatte werden wir dann ja noch
ausführlich Gelegenheit haben, über diese abstrusen Vorstellungen zu
diskutieren.
Meine Damen und Herren! Und
welche Vorschläge gibt es nun auf Bundesebene? – Dort wird über die
Homo-Ehe, über Gratisverhütungsmittel, über Abtreibung auf Krankenschein und
über die Pille danach diskutiert. – Ich meine, die Politik läuft heute in
die falsche Richtung. Und leider schwenkt nun auch die ÖVP mit ihrer
Familienministerin auf einen gesellschaftspolitischen Linkskurs ein. Die
Familienministerin hat vor ihrer Amtsperiode, aber auch in ihrer Amtsperiode
gesagt, dass ihr Kinder eigentlich auf die Nerven gehen, wenn sie im
Nobelrestaurant speist oder im Flieger nach New York sitzt. Es sei dann
nervend, wenn irgendwo ein Kind schreit.
Meine Damen und Herren!
Sollen das die politischen Vorbilder dieser Republik sein, die den jungen
Menschen Mut machen, Kinder zu bekommen? Anscheinend gibt es nur einziges Ziel:
möglichst keine Kinder! Kondome werden kostenlos verteilt. Und das Traurige
ist, dass Ministerin Kdolksy, die für dieses Programm steht, von der ÖVP auf
dem Bundesparteitag auch noch belohnt wird, indem sie dort zur Stellvertreterin
des Bundesparteiobmanns aufgewertet wird. Wenn sie als Antifamilienministerin
einen hohen Prozentsatz bekommt, dann ist das schon besonders traurig!
Von den GRÜNEN ist nichts
anderes zu erwarten. Nationalratspräsidentin Glawischnig fordert Abtreibung auf
Krankenschein aus Angst, von der ÖVP links überholt zu werden.
Und was sagt die SPÖ
dazu? – Frauenministerin Bures sagt: Die Pille danach ist die Lösung. Das
ist das Angebot der Sozialdemokratie. Die Pille danach wirkt in den ersten
zwölf Stunden am besten. Da muss man nicht lange nachdenken, ob Kinder
erwünscht sind, wenn man sie in den ersten 12 Stunden wegmacht! Das ist die
Lösung der Frauenministerin.
Meine Damen und Herren!
Grundsätzlich läuft also alles falsch in dieser Republik. Wir wollen daher mit
dem ersten Antrag, den wir heute in diese Richtung stellen, ein ganz
grundsätzliches Umdenken auch in dieser Frage erreichen. Die jungen Menschen
sollen und wollen eine Familie gründen, die Familie zählt aber heute zu den
benachteiligten Gruppen in der Gesellschaft.
Meine
Damen und Herren! Auf anderen Gebieten, etwa bei der Gleichstellung der Frau
und bei der geschlechtsspezifischen Unterscheidung, war man sehr fleißig. Hier
gibt es das Gender Mainstreaming. Bereits im Vorfeld werden alle Maßnahmen auf
Geschlechterverträglichkeit und Frauenförderung überprüft. All die Dinge,
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