Gemeinderat,
20. Sitzung vom 27.04.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 53 von 108
Wortmeldungen liegen mir nicht vor. Die Debatte ist
geschlossen. Der Herr Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Damit kommen wir sofort zur Abstimmung über den
Antrag.
Ich bitte jene, die für diesen Antrag sind, um ein
Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung von ÖVP, FPÖ und SPÖ
fest. Damit ist der Antrag angenommen.
Ich komme nun zur Abstimmung der eingebrachten
Anträge.
Ich beginne mit dem ersten Antrag der FPÖ betreffend
Gesamtschule.
Ich bitte jene, die für diesen Antrag der FPÖ sind,
um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP und FPÖ
fest. Damit ist der Antrag abgelehnt.
Der nächste Antrag der GRÜNEN betreffend Gesamtschulmodell wurde zurückgezogen. Daher bringe ich ihn nicht zur Abstimmung.
Ich komme jetzt zum Antrag der SPÖ betreffend
Weiterentwicklung des Wiener Schulsystems.
Wer für diesen Antrag ist, gebe bitte ein Zeichen mit
der Hand. – Dieser Antrag findet die Zustimmung von ÖVP und SPÖ und ist
damit angenommen.
Wir kommen zum Antrag FPÖ betreffend Entlastung der
Bezirke bei Schulsanierungen.
Ich bitte jene, die dafür sind, um ein Zeichen mit
der Hand. – Hier stimmen die FPÖ und die GRÜNEN zu. Der Antrag hat nicht
die erforderliche Mehrheit bekommen.
Der nächste Antrag wurde von der ÖVP gestellt und
betrifft Maßnahmen zur Unterstützung von Studenten durch die Stadt Wien.
Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen. – Ich
stelle die Zustimmung von ÖVP, Freiheitlichen und GRÜNEN fest. Der Antrag hat
nicht die erforderliche Mehrheit bekommen.
Der nächste Antrag ist von den GRÜNEN und betrifft
den Schulbau in Wien.
Wer für den Antrag ist, gebe bitte ein Zeichen mit
der Hand. – Hier stelle ich die Zustimmung von ÖVP, Freiheitlichen und
GRÜNEN fest. Der Antrag hat nicht die erforderliche Mehrheit bekommen.
Der letzte Antrag zu diesem Geschäftsstück kommt von
den GRÜNEN und betrifft die gemeinsame Mittelstufe der 10- bis14-jährigen
Schüler.
Wer dafür ist, gebe bitte ein Zeichen mit der
Hand. – Hier stelle ich die Zustimmung bei SPÖ und GRÜNEN fest. Der Antrag
hat die notwendige Mehrheit bekommen.
Damit gelangt nunmehr
Postnummer 9 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die
Adaptierung der Richtlinien der Internationalisierungsförderung und der
Nahversorgungsaktion. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Ekkamp, die
Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Franz Ekkamp: Herr
Vorsitzender! Verehrte Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung zu dem zu
behandelnden Geschäftsstück.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Die
Debatte ist eröffnet. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Dr Madejski.
GR Dr Herbert Madejski (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr
geehrter Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine sehr geehrten Damen
und Herren!
Es ist an sich an der Zeit
und daher auch zu begrüßen und positiv einzustufen, dass die Richtlinien
betreffend Internationalisierungsförderung und insbesondere im Zusammenhang mit
der Nahversorgungsaktion hier angepasst werden. Selbstverständlich sind wir für
dieses Aktenstück und werden diesem auch zustimmen.
Lassen Sie mich aber, weil
das sehr gut zu diesem Aktenstück passt, zu einem aktuellen Fall überleiten:
Wenn wir in den letzten 15 oder 20 Jahren in diesem Fall mit
Nahversorgungsfördermitteln beziehungsweise entsprechenden Fördermitteln der
Stadt Wien eine Sanierung vorgenommen hätten, dann hätten wir heute nicht diese
große Debatte über die Landstraßer Markthalle.
Die von der Zeitung
„Kurier“ und vom ORF diese Woche durchgeführte Diskussion, bei der am Podium
mitzudiskutieren auch ich die Ehre hatte, hat mich in der Auffassung bestärkt,
dass wir vollkommen richtig liegen, wenn wir sagen, dass das Bauwerk der Halle
sicherlich keine Zukunft in dieser Form hat.
Lassen
Sie mich zuerst zu der Vorgeschichte kommen: Man kann der SPÖ den Vorwurf nicht
ersparen, dass sie in den letzten 20 Jahren die Halle sukzessive – ob
bewusst oder unbewusst, möchte ich hier nicht beurteilen – verfallen ließ.
Die Öffnungszeiten waren in den letzten Jahren vollkommen skurril. Montag bis
Mittwoch gab es andere Öffnungszeiten als Donnerstag und Freitag, und am
Samstag waren die Öffnungszeiten wiederum anders. Es gab keine
behindertengerechten Eingänge, und im Bereich der Marxergasse gab es keine
Eingänge, bei denen man zum Beispiel mit einem Kinderwagen in den Markt kommen
konnte. In den letzten drei bis vier Jahren gab es keinen optimalen Branchenmix
mehr, die Zahl der geschlossenen Geschäfte hat um bis zu 15 Prozent
zugenommen. Das hat den anderen Standlern, die geöffnet hatten, durchaus nicht
gefallen, aber es gab keine Gegenstrategie seitens der Stadt Wien und der
zuständigen MA 59.
Meine
Damen und Herren! Letztlich gab es Kundenverlust. Das ist eine Tatsache,
darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Dass es Kundenverlust gab, geht aus
einem Papier hervor, das die Marktstandler bereits 2004 vorgelegt haben. Nach
ungefähr einem Jahr der Diskussionen kam es dann zu einer Begehung, an welcher
Kammerfunktionäre, StRin Wehsely und Marktstandler teilnahmen. Ich habe hier
die Protokolle und Gedächtnisprotokolle. Der Kundenverlust ist Faktum und kann
nicht wegdiskutiert werden, das hat sich auch bei der Diskussion in der Urania
gezeigt. In den vergangenen zehn Jahren hat die Landstraßer Markthalle –
auch zu meinem Bedauern, aber die Realität muss man anerkennen – ungefähr
4 000 Kunden insgesamt verloren. Der Grund dafür waren auch
Betriebsumsiedlungen. Große Banken oder auch die der Statistik Austria sind
weggezogen, darunter befanden sich zahlreiche potenzielle Kunden, die man nicht
ersetzen kann. Positiv war, dass 800 potenzielle Kunden aus dem
Justizbereich dazugekommen sind, die allerdings auf Grund der
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