Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 63 von 71
(Beifall
bei der SPÖ. - GR Dr Herbert Madejski: Wieso sollen wir das brennen?)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Wer dem Antrag des Herrn Berichterstatters zustimmen
kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. - GRÜNE, SPÖ und ÖVP, damit
ist der Antrag angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 45. Sie betrifft eine
Sachkrediterhöhung für die Errichtung des Nationalparkhauses Lobau.
Berichterstatter ist Herr Kollege Wutzlhofer. - Bitte.
Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer: Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich eröffne die Debatte.
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Maresch.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrter Herr
Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Wir wollen es kurz machen. Es ist zwar noch nicht so
spät, aber trotzdem. Wir werden natürlich der Errichtung des Nationalparkhauses
und der Erhöhung des Sachkredits zustimmen.
Uns geht es darum, das zu benutzen, um einen
Beschluss- und Resolutionsantrag zur Besteuerung von Flugbenzin auf EU-Ebene
einzubringen. Ich werde ihn nicht vorlesen, ich möchte nur darauf hinweisen,
dass es Alternativen zum Urlaub in der Steiermark gibt. Das hätte ich ganz gern
schriftlich. - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort
ist niemand mehr gemeldet. Der Kollege Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Jürgen Wutzlhofer:
Frau Vorsitzende! Meine Damen und Herren!
Nachdem das vorbildlich kurz war, kann ich es auch
kurz machen. Wir sind für den Antrag und für das Nationalparkhaus. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Wir kommen
zur Abstimmung.
Wer der Postnummer 45 zustimmen kann, den bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. - Das ist einstimmig.
Es liegt mir der Antrag der GRÜNEN vor, Besteuerung
von Flugbenzin auf EU-Ebene.
Wer diesem Antrag zustimmen kann, den bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. - Das ist mehrstimmig, ohne die FPÖ.
Es kommen jetzt mehrere Geschäftsstücke. Ich schlage
vor, die Berichterstattungen und die Verhandlungen über die Postnummern 1,
2, 3, 4, 6, 8, 9, 10, 11, 12 und 13 der Tagesordnung, sie betreffen jeweils
Subventionen an verschiedene Vereine, zusammenzuziehen, die Abstimmung jedoch
getrennt durchzuführen.
Hat dagegen jemand einen Einwand? - Ich sehe das
nicht.
Dann bitte ich die Berichterstatterin, Frau GRin Mag
Krotsch, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Nicole Krotsch:
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Liebe KollegInnen! Ich bitte um Zustimmung zu
den Akten.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Ich
eröffne die Debatte. Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Matiasek.
GRin Veronika Matiasek (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Ich greife aus dieser Menge mehrerer
Subventionsanträge diesmal vor allem drei heraus, und das sind drei
Subventionsanträge an Romavereine, wobei sich hier unsere Kritik nicht auf die
Höhe - da ist die höchste Subvention im Maximum von knapp über
22 000 EUR -, sondern vor allem auf den Inhalt bezieht.
Wenn man sich die Anträge anschaut, schauen die auf
den ersten und oberflächlichen Blick eigentlich recht gut aus, denn dann hat
man den Eindruck, es geht in erster Linie darum, Romakindern Deutsch
beizubringen und zum anderen, hier vor allem etwas nahe zu bringen, das ist die
Schulpflicht für Kinder, denn es gibt noch immer, und das ist leider ein
trauriges Eingeständnis, eine Reihe von Eltern aus diesem Bereich, die es
einfach nicht zur Kenntnis nehmen, dass wir in einem Land leben, wo
Schulpflicht besteht. Das ist eine Pflicht, die nicht nur sozusagen ein Druck
von oben ist, sondern durchaus etwas Positives für die Entwicklung eines
Menschen. Deswegen gibt es sie auch.
Es zeigt sich, wenn man das nachvollzieht, auch, dass
man hier schon lange Zeit mit einem gewissen Augenzwinkern über etwas
hinweggegangen ist, nämlich, dass eine Gruppe von Menschen, die hergekommen
ist, um hier zu leben und sich zum Teil natürlich ihre Lebenssituation hier
auch verbessert hat, auf der anderen Seite offensichtlich nicht gewillt ist,
sich den hiesigen Regeln und Gesetzen, weil das ist ein Gesetz, zu unterwerfen,
um ihre Kinder in die Schulen zu geben.
Das Deutschlernen beziehungsweise die Vermittlung der
Schulpflicht, so weit so gut, wäre ein Inhalt, dem wir durchaus zustimmen
könnten. Schaut man sich die Anträge aber doch genauer an, und ich lobe immer
die ausführlichen Unterlagen, die wir zur Verfügung bekommen, dann muss man
feststellen, es geht nicht nur um diese Dinge, sondern es ist ein weiterer
Aspekt darin. Das ist, dass man gleichzeitig diese Kinder in der Sprache ihrer
eigenen Kultur unterrichtet, was grundsätzlich nichts Schlimmes wäre, aber wenn
die Kinder ein Deutschdefizit haben, nicht einmal in die Schule gehen oder nur
unzureichend in die Schule gehen, gleichzeitig noch eine zweite Sprache lernen
sollen und es auf der anderen Seite aber evident ist, dass sie nicht einmal
ihre eigene Sprache, mit der sie aufgewachsen sind, ausreichend können
beziehungsweise viele mangelhaft alphabetisierte Erwachsene in der Familie
haben, dann glaube ich, ist es eine schwere Überforderung. Ich glaube, dass es
nicht richtig ist, die Mittel in diese Richtung und in diese Unterrichtsform zu
investieren.
Was aber unserer Meinung nach noch ärger ist, ist,
dass wir in all diesen drei Anträgen, so wie das immer wieder in den
Subventionsanträgen dieser Vereine vorkommt, den Passus finden, dass eine
Assimilierung verhindert werden soll oder auf keinen Fall angestrebt werden
kann.
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