Gemeinderat,
19. Sitzung vom 29.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 71
Ich meine, dass gerade diese Preiserhöhung, die nach
22 Jahren gekommen ist, sehr wohl sozial gestaffelt ist. Ich nehme an,
auch Sie haben mitbekommen, dass zum Beispiel jene Sozialhilfebezieher, die um
15,40 EUR fahren, keine Erhöhung bekommen und auch die Preise für die Besitzer
von Zeitkarten gleich geblieben sind. (Zwischenrufe bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Wir gehen in Wien moderat vor
und gestalten die Stadt weiter. Und wenn Sie ganz ehrlich sind und sich die
Liste anschauen, welche Zusatzleistungen die Wiener Linien in den letzten fünf
Jahren gebracht haben, dann werden Sie auch damit einverstanden sein. Trotzdem
sehe ich ein, dass Ihnen als Mitglied einer Oppositionspartei nicht anders
übrig bleibt, als wieder einmal nach Einmaleffekten zu haschen! – Ich
danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Die Aktuelle Stunde ist
somit beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 der Geschäftsordnung bekannt, dass folgende
schriftliche Anfragen eingelangt sind: Von den Gemeinderatsmitgliedern des
Klubs der Wiener Freiheitlichen vier, sechs vom Grünen Klub und 13 vom
ÖVP-Klub.
Vor Sitzungsbeginn sind von Gemeinderatsmitgliedern
folgende Anträge eingelangt: Drei vom Klub der Wiener Freiheitlichen, einer vom
Grünen Klub im Rathaus, fünf vom ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien und ein
gemeinsamer Antrag von ÖVP und GRÜNEN.
Den Fraktionen wurden alle Anträge schriftlich
bekannt gegeben, und die Zuweisungen erfolgen wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu den Postnummer 5, 7,
14, 15, 19 bis 27, 29 und 30, 33 und 34, 36, 38, 42, 44 und 47 gelten gemäß §
26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt gegeben. Bis zu Beginn dieser Sitzung
hat kein Mitglied des Gemeinderates zu diesen Geschäftsstücken die Verhandlung
verlangt. Ich erkläre diese daher gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als
angenommen und stelle fest, dass die im Sinn des § 25 der Wiener
Stadtverfassung erforderliche Anzahl von Mitgliedern des Gemeinderates gegeben
ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 43 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt
und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Postnummer
41, 40, 37, 28, 31, 32, 35, 16, 17, 18, 45, 1, 2, 3, 4, 6,8, 9, 10, 11, 12, 13,
39 und 46. Die Postnummern werden in dieser Reihenfolge zur Verhandlung
gelangen.
Es gelangt nunmehr Postnummer 43 der Tagesordnung zur
Verhandlung. Sie betrifft das Plandokument 7666 im 22. Bezirk, KatG
Kaisermühlen. Ich bitte den Berichterstatter, Herrn GR Hora, die Verhandlungen
einzuleiten.
Berichterstatter GR Karlheinz Hora (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrte Frau
Vorsitzende! Meine Damen und Herren! Ich ersuche um Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. - Ich eröffne die
Debatte. Zu Wort gemeldet ist Herr GR Mahdalik. Ich erteile es ihm.
GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Herr Berichterstatter! Werte Damen und Herren!
Immer wenn man in Wien das Wort City vernimmt, dann
bedeutet das nichts Gutes. In der letzten Sitzung haben wir ausführlich das
Stadtplanfiasko in der Wienerberg-City besprochen. Im 1. Bezirk fuhrwerkt
die schwarze Ursel und möchte aus der City das größte und langweiligste
Geriatriezentrum Mitteleuropas ohne Standln und Veranstaltungen machen. Am
besten sollte man dort nicht mehr lachen, eine Mauer rundherum ziehen und den
Mantel des Schweigens darüber breiten.
Heute reden wir über ein Plandokument betreffend die
Donau City, und auch diesfalls bedeutet das Wort City wahrlich nichts Gutes,
meine Damen und Herren! Die Donau City schaut zwar, wenn man von dieser Seite
der Donau hinüberschaut, schön aus, eine hippe Skyline, urban, wie man
heutzutage sagt, macht optisch natürlich einen schlanken Fuß, aber wenn man
hinter die Kulissen schaut, wenn man die Donau City durchwandert, wenn man mit
den Leuten spricht, dann merkt man sehr schnell, dass auch dort so viel falsch
gelaufen ist, dass wir das heute in dieser kurzen Zeit wahrscheinlich gar nicht
alles besprechen werden können und dass dort so viel noch nicht repariert
worden ist, dass wir das ebenfalls heute nicht über die Bühne bringen werden.
Aber der Anlass dieses Plandokuments, um erneut über die Donau City zu
sprechen, ist ein trefflicher. Nicht, dass die Probleme durch diese neuen
Planungen im großen Stil noch drängender, noch eminenter werden würden, sie
sind es schon. Beileibe der letzten Jahre - drängender und eminenter können
Probleme eigentlich gar nicht sein, aber mehr können diese Probleme von dieser
Stadtregierung und von der WED, dem Grundeigentümer, der eigentlich
hauptverantwortlich für den miserablen Zustand hinter den Kulissen, für die
miserable Lebensqualität für die betroffenen Bewohner in vielen Bereichen der
Donau City ist, eigentlich auch nicht ignoriert werden.
Hauptproblem Nummer 1, seit Jahren allen
bekannt, sind die Fallwinde, die dort durch die Hochhäuser seit Jahr und Tag
entstehen. Es sind nicht bloße Fallwinde. Das hört sich gar nicht so schlimm
an. Es sind teilweise orkanartige Stürme, die dort durch die Häuserschluchten
wehen, wenn in anderen Teilen der Stadt höchstens ein laues Lüftchen weht. Was
ist damals bei den Planungen, bei den Flächenwidmungsverhandlungen falsch gemacht
worden? Es wurde nicht darauf Acht gegeben, dass architektonische
fallwindmindernde Maßnahmen, die ohne Weiteres möglich sind, den Bauträgern der
WED vorgeschrieben werden. Das ist nicht in die besonderen
Bebauungsbestimmungen des Plandokuments eingeflossen, sonst hätte man dadurch
den Bewohnern, die, vor allem die älteren und jüngeren, wirklich massiv
darunter leiden, viel Ungemach ersparen können.
Dass es unter Umständen auch
anders gehen
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