Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 91 von 104
dem Fahrrad dorthin fahren müssen, sondern ich möchte
mit dem Taxi direkt dort ankommen, um in den Zug einsteigen und die
umweltfreundlichen Verkehrsmittel benützen zu können. (GR Mag Rüdiger Maresch: Sind Sie schon einmal mit dem Fahrrad
hingefahren?) Nehmen Sie also im Zusammenhang mit dieser Zufahrt über die
Felberstraße zur Kenntnis, Herr Maresch, der Westbahnhof ist kein
Schrebergartenhäuschen, sondern wird ein moderner Bahnhof im Sinne der
Bahnhofsoffensive werden! (GR Mag Rüdiger Maresch: Ist Ihnen aufgefallen,
dass man jetzt auch schon zufahren kann?) Wir als Sozialdemokratische
Fraktion wollen natürlich eine moderne Bahnhofsinitiative und -offensive hier
beim Westbahnhof genauso wie beim Hauptbahnhof! (GR Mag Rüdiger Maresch: Dann geben Sie das Geld den ÖBB!)
Vielleicht noch abschließend, weil die S45 hier
angesprochen wurde: Natürlich bin ich dafür, dass der Bund auch etwas bezahlt.
In diesem Sinne sollte auch mit dem Bund verhandelt werden. - Danke vielmals. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort ist niemand mehr gemeldet. Die Debatte ist geschlossen.
Der Berichterstatter verzichtet auf das Schlusswort.
Wir können die Postnummer 67 abstimmen.
Wer dafür ist, bitte um ein Zeichen der Zustimmung. -
Das ist mehrstimmig, gegen die Stimmen der GRÜNEN, so beschlossen.
Wir können auch gleich den Beschluss- und
Resolutionsantrag der GRÜNEN betreffend Verkürzung der Intervalle auf der
S45-Vorortelinie abstimmen. In formeller Hinsicht ist die Zuweisung an den
zuständigen Ausschuss beantragt.
Wer dafür ist, bitte um ein Zeichen. - Das ist einstimmig
so beschlossen.
Es gelangt die Postnummer 73 der Tagesordnung
zur Verhandlung. Sie betrifft ein Plandokument im 11. Bezirk. Der
Berichterstatter, Herr GR Dkfm Dr Maurer, wird einleiten. - Bitte.
Berichterstatter GR Dkfm Dr Ernst Maurer: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren! Ich ersuche um Diskussion und
zustimmende Abstimmung.
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Hoch.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Stadtrat! Herr
Berichterstatter! Sehr geehrte Damen und Herren!
Das Plangebiet, über das
wir jetzt sprechen, liegt im nördlichen Bereich von Simmering, begrenzt durch
den ehemaligen Ortskern auf der einen Seite und den Gasometern. Das Plangebiet
ist ein Teil des Strukturkonzepts „Mehrwert Simmering" und damit sind wir
aus unserer Sicht schon bei der Problematik.
In den letzten Jahren
wurden bereits vier Gebiete dieses „Mehrwert"-Konzepts gewidmet. Aus
unserer Sicht ist das nicht ganz einsichtig. Man hätte all diese Gebiete, die
gewidmet werden müssen, zusammen widmen müssen, denn man hätte sich große
Rechtsunsicherheiten ersparen können. Es gibt Rechtsunsicherheiten bei den
Investoren, bei den Grundstücksbesitzern und vor allem auch bei den Unternehmen,
die sich noch vor Ort befinden. Wir lehnen aus diesem Grund dieses Plandokument
ab, weil wir einfach glauben, wenn wir einen gesamtheitlichen
Flächenwidmungsplan über das ganze Gebiet, über das ganze Strukturkonzept
„Mehrwert Simmering" gemacht hätten, würde man sich sehr viele Probleme
ersparen.
Da das natürlich mit den derzeitigen Strukturen nicht
wirklich geht, schlagen wir vor, dass wir ein Management oder eine
managementähnliche Organisation einsetzen, das oder die sich der ganzen
Problematik widmet. Ich glaube, man würde sich dann sehr viele Probleme
ersparen, vor allem bei den Investoren, aber auch bei den
Grundstückseigentümern.
Wir lehnen dieses Plandokument ab! (Beifall bei
der ÖVP.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Herr Dr
Troch hat sich gemeldet. - Bitte zum Rednerpult.
GR Dr Harald Troch (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Herr
Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Der vorliegende Widmungsplan, das Dokument 7621,
ist ein großer Fortschritt, ein großer Fortschritt für Simmering, aber vor
allem auch ein Fortschritt für das Grätzel, das sich um die Gasometer herum
befindet. Wenn wir uns die vorliegenden Grundstücke in diesem Bereich
anschauen, dann können wir leicht erkennen, dass es sich um etwas handelt, das
wir salopp als „Fleckerlteppich" bezeichnen könnten, einen
„Fleckerlteppich" an einer Eigentümerstruktur mit sehr, ich würde fast
sagen, mäandrierenden Grundstücken, ineinandergreifenden, fast verschachtelten
Grundstücken. Es war extrem schwierig, hier zu einer Vorgangsweise zu kommen,
die natürlich auch den Ankauf dieser Grundstücke betrifft und entsprechend dem
Strukturplan „Mehrwert Simmering" etwas zu entwickeln.
Ich denke mir, der schrittweise Vorgang mit mehreren
Widmungsetappen war insofern notwendig, weil man hier einen Teil nach dem
anderen mit Abklärung von Eigentümern und mit Projektentwicklern gewählt hat.
Meiner Meinung nach war das sinnvoll. Jetzt ist die Situation so, dass im
Wesentlichen die Widmungen abgeschlossen sind, bis auf das Grundstück, das noch
WIENGAS gehört und das östlich der Gasometer liegt. Das wird demnächst, heuer
noch, ebenfalls neu gewidmet und beschlossen werden.
Ich bin ganz bei Ihnen, Herr Hoch,
wenn man jetzt sagt, Management in diesem Gebiet. Das ist eigentlich auf
Schiene, das wird demnächst kommen. Ich denke mir, der große Wurf, der der
Stadtplanung und Stadtentwicklung hier gelungen ist, ist Folgendes: Es ist
nämlich egal, ob man das „Mehrwertschöpfung" oder „Infrastrukturbeitrag"
nennt, die Gewinne jener Projektentwickler, die aus den Umwidmungen von
Grundstücken entsprechende Gewinne gezogen haben, nicht nur im materiellen
Sinn, sondern auch Gewinne, von denen der Bezirk profitieren wird, werden
einfließen und zu Finanzierungen entsprechender sozialer und technischer
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