Gemeinderat,
18. Sitzung vom 02.03.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 51 von 104
Für alle, die es nicht wissen: Es ist ein Projekt, das sich mit den Opfern aus dem Nationalsozialismus beschäftigt. Es wird eine Wasserfläche sein, eine rosa Wasserfläche, und ich glaube - weil Sie vorhin in Ihrer Rede gesagt haben, ob das rosa Wasser für die Leute aufregend sein wird, Herr Stefan -, dass es ganz, ganz wichtig ist, dass man auch dieser Opfergruppe der homosexuellen und der transgender Opfer mit diesem Denkmal gerecht wird, dass das eine großartige Sache ist, da es im Moment kein Denkmal in der Stadt gibt, das dieser Opfergruppe gedenkt.
Ich glaube, dass es außer Zweifel steht, dass das
eine phantastische, großartige Geschichte ist und dass dieser Platz - so wie
ich das empfinde - ein Platz sein wird, der gegen Verbote steht, der dafür
steht, dass man verweilt, dass man zur Ruhe kommt, dass man nachdenkt und dass
gerade auch für meine Generation und für die Generationen danach, glaube ich,
es ganz wichtig ist, dass man auf diese Sache immer wieder aufmerksam macht,
dass nicht vergessen wird, dass nicht vergessen werden darf! (Beifall bei
der SPÖ und von GRin Mag Maria Vassilakou.)
Abschließend möchte ich sagen, dass ich sehr froh
bin, dass ich in einer Stadt lebe, in der Kunst Platz und Raum findet, in der
Kunst mutig ist und solche Projekte hervorbringt wie diese Kunst im
öffentlichen Raum, die ohne Barrieren auf Passanten und auf alle zugeht und
immer bereit ist, starke Zeichen zu setzen.
Ich bitte Sie daher zuzustimmen. Und wir werden
natürlich zustimmen. - Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Wortmeldung liegt mir keine mehr vor. Die Debatte ist geschlossen. Der Herr
Berichterstatter hat das Schlusswort.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Sehr
geehrte Damen und Herren!
Ich glaube, dass es zwei wichtige Anträge und
Beschlüsse sind, die wir hier fassen, um das so erfolgreich gestartete und im
Laufen befindliche Projekt Kunst im öffentlichen Raum auch für die nächsten
Jahre abzusichern.
Wenn Kollege Stefan gesagt hat, Kunst im öffentlichen
Raum ist fraglich, dann muss ich sagen: Für mich ist auch fraglich, warum Sie
die Anträge nicht besser lesen. Denn dann hätten Sie gesehen, dass es nicht um
ein Projekt von Valie Export geht, das gefördert wird, sondern um ein
Musikprojekt des Künstlers Oliver Hangl in einem Raum, den Valie Export schon
viel früher am Gürtel geschaffen hat, das heißt, es gibt nur ein Projekt von
Valie Export.
Zu Valie Export kann man nur feststellen, es handelt
sich bei Valie Export - und das ist vielleicht ein Problem des Redners - um
eine der bedeutendsten Künstlerinnen der Zweiten Republik. Wir können sehr
glücklich sein, dass sie in dieser Stadt ihre Projekte realisiert.
Zur Auswahl kann man nur sagen: Es gibt einen
hochkarätig besetzten Beirat, der die Projekte beurteilt. Die Entscheidung
liegt selbstverständlich nicht bei der Politik, die Entscheidung liegt nicht
beim Kulturstadtrat. Die Politik und der Kulturstadtrat haben die finanziellen
und organisatorischen Voraussetzungen zu schaffen, in deren Rahmen ebendieser
unabhängige Beirat die Projekte auswählt. Wir sind sehr froh, dass derart
hochkarätige Projekte realisiert werden, und ich glaube, wir können auch auf
diesem Gebiet auf unsere Kulturstadt sehr stolz sein.
Die beiden Anträge, die wir heute hier beschließen
werden, schaffen dafür die besten Voraussetzungen, um auch in Zukunft das
erfolgreiche Projekt Kunst im öffentlichen Raum fortsetzen zu können.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Wir
kommen damit zur Abstimmung.
Wer für den Antrag des Berichterstatters ist, bitte
ich um ein Zeichen mit der Hand. - Ich stelle die Zustimmung bei ÖVP, SPÖ und
den GRÜNEN fest, damit ist der Antrag mehrheitlich angenommen.
Wir kommen zur Abstimmung bei Postnummer 44.
Wer für die Postnummer 44 ist, bitte ich um ein
Zeichen mit der Hand. - Hier stelle ich die Zustimmung von SPÖ und GRÜNEN fest,
damit ist auch die Postnummer 44, so wie die Postnummer 43,
mehrheitlich angenommen.
Wir kommen zur Postnummer 47 der Tagesordnung.
Sie betrifft eine Subvention im Bereich „Netzkultur".
Berichterstatter ist wiederum Herr GR Woller. Ich
bitte ihn, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatter GR Ernst Woller: Ich
ersuche um Zustimmung.
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Zum
Wort gemeldet ist Herr GR Mag Ebinger. - Bitte.
GR Mag Gerald Ebinger (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Danke schön, Herr Vorsitzender! Meine Damen und
Herren!
Ich kann es ganz kurz machen: Wir sind uns auch der
Bedeutung dieser „Netzkultur" bewusst, würden uns aber auch
nachvollziehbarere, transparentere Kriterien wünschen. Deswegen werden wir
diesem Akt nicht zustimmen.
Sehr wohl zustimmen werden wir aber dem Antrag der
Kollegen Wolf und Dworak, die eine Evaluierung des Fördersystems und
nachvollziehbare, transparente Richtlinien verlangen. - Danke schön. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Nächste Rednerin ist Frau GRin Mag Ringler. - Bitte.
GRin Mag Marie Ringler (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrte Damen und Herren!
Das Thema „Netzkultur" ist ja ein durchaus
kontroversielles, das uns die letzten Jahre immer wieder auch begleitet hat.
Die Kontroverse will so recht nicht aufhören, nicht zuletzt deshalb, weil immer
noch viele Leute - auch innerhalb der Szene der KünstlerInnen und Kulturschaffenden
- zu Recht sehr, sehr kritisch sind, was dieses Modell betrifft.
Sie wissen, dass wir dem immer
freundlich, aber doch auch kritisch gegenübergestanden sind, weil man zu Recht
die Frage stellen kann, wenn man sich die Ergebnisse der letzten eineinhalb,
zwei Jahre anschaut, ob nicht das Modell so, wie es angelegt war, leider viel
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