Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 78 von 78
Die Stadt Wien wiederum ist für die
Nachmittagsbildungskarte zuständig. Das betrifft jene SchülerInnen, die das
Glück haben, ihren Schulstandort zu Fuß erreichen zu können. Mit dieser
Nachmittagsbildungskarte, die nichts kostet – das ist eine gute Leistung von
der Stadt Wien –, sind sie mit einer Zusatzmarke von 5,50 EUR berechtigt, öffentliche
Verkehrsmittel zu benützen, jedoch mit der zeitlichen Einschränkung von Montag
bis Samstag erst ab 13 Uhr.
Und das ist meiner Ansicht nach schon ein bisschen
eine Strafe, dass die Schüler, die ihren Schulstandort zu Fuß erreichen können,
für zum Beispiel Ausflüge, Schwimmen, Exkursionen, die am Vormittag
stattfinden, einen Halbpreisfahrschein zahlen müssen.
Ich darf noch darauf verweisen, dass in der Ära
Kreisky, in der ich groß geworden bin, für Schülerstreckenkarten kein
Selbstbehalt eingefordert wurde, und zwar in einer Zeit, wo die Geburtenrate
ziemlich hoch war. Also damals hat man es sich leisten können, und heute sollte
man es sich nicht leisten können bei einer niedrigeren Geburtenrate? Das ist
ein bisschen unverständlich für mich, aber vielleicht liegt es daran, dass eben
damals die Sozialdemokratische Partei Sozialistische Partei geheißen hat und
die Wiener Linien Wiener Stadtwerke – Verkehrsbetriebe. Das kann natürlich ein
Grund sein.
In diesem Zusammenhang möchte ich vielleicht auch
noch auf die Verwaltungskosten hinweisen. Diese Schülerstreckenkarten, diese
Nachmittagsbildungskarten, diese Ausgleichszahlungen an die Wiener Linien für
Selbstbehalte, die eingefordert werden, das muss ja alles bearbeitet werden.
Also das ist auch ein Punkt, der hochzurechnen wäre.
Deshalb stellen die unterzeichnenden Gemeinderätinnen
– meine Kolleginnen Jerusalem und Smolik und ich – den ersten Antrag an die von
den Medien als hart, aber herzlich beschriebene amtsführende Finanzstadträtin, Verhandlungen
mit dem zuständigen Bundesministerium, den Wiener Linien und dem Stadtschulrat
aufzunehmen mit dem Ziel, folgende Verbesserungen für die SchülerInnen zu
erreichen: keine Selbstbehalte für Schülerstreckenkarten, Streichung der
zeitlichen Einschränkungen beim Geltungsbereich von Zusatzmonatskarten für
Nachmittagsbildungskarten.
Und wenn sich hier jetzt jemand, der zugehört hat,
nicht auskennt – das kann ja durchaus vorkommen –, dann ist das nicht wegen
meiner Erklärung, sondern dieses System ist wirklich so kompliziert.
In formeller Hinsicht beantragen wir die Zuweisung
dieses Antrages an die amtsführende Stadträtin für Finanzen, Wirtschaftspolitik
und Wiener Stadtwerke.
Abschließen möchte ich mit der Bitte an die Frau
Finanzstadträtin, in diesem Fall nicht hart zu den Familien zu sein, sondern
sich in dieser Angelegenheit von ihrer herzlichen Seite zu zeigen. – Danke
schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. –
Zu Wort ist niemand mehr gemeldet. Der Herr Berichterstatter hat das
Schlusswort.
Berichterstatter GR Mag Thomas Reindl: Ich möchte nur zwei, drei Dinge sagen.
Weil Frau Kollegin Puller die Dauer der
Regierungsbildung kritisiert hat: Gut Ding braucht Weile. Ich glaube, das
Ergebnis wird uns alle überzeugen, dass es ein gutes ist. (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Das Zweite, was ich jetzt sagen möchte in Richtung Grüne: Wenn Sie endlich einmal Ihre
Kritikfähigkeit, die Sie haben, in Verantwortung ummünzen würden, würde es
vielleicht schon länger eine andere Möglichkeit auf Bundesebene gegeben haben.
Und zum Dritten sage ich zur Schülerfreifahrt, wir
werden sehr gerne im Ausschuss über den Antrag diskutieren. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ. – StR David Ellensohn:
Warum müssen überhaupt die Grünen
so einen Antrag stellen?)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. –
Wir kommen nun zur Abstimmung.
Wer der Post 14 die Zustimmung erteilen kann,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Ich stelle die Einstimmigkeit
fest.
Es liegt mir ein Antrag der Grünen vor betreffend einheitliche Regelung für
Schülerfreifahrten. Es wird die Zuweisung an die Geschäftsgruppe Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Stadtwerke verlangt.
Wer dem zustimmen kann, den bitte ich um ein Zeichen
mit der Hand. – Auch hier zum Abschluss des Abends: Einstimmigkeit.
Jetzt habe ich es verschrien. Es kommt nun die
Postnummer 15 der Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die
1. Gemeinderatssubventionsliste 2007. Es liegt mir keine Wortmeldung vor,
aber es ist getrennte Abstimmung verlangt worden.
Ich lasse daher zuerst den Teil Dr Karl Lueger
Institut, Verein Wiener Volksheime abstimmen.
Wer diesem Teil der Subventionsliste die Zustimmung
geben kann, den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das sind ÖVP und SPÖ.
Somit beschlossen.
Als nächster Teilbetrag ist jener an den
Österreichischen Mieter- und Wohnungseigentümerbund, Landesgruppe Wien,
abzustimmen.
Wer dieser Subvention zustimmen kann, den bitte ich
um ein Zeichen mit der Hand. – Das sind ÖVP und SPÖ. Somit beschlossen.
Wer der restlichen Subventionsliste zustimmen kann,
den bitte ich jetzt um ein Zeichen mit der Hand. – Hier stelle ich
Einstimmigkeit fest.
Wir behandeln nunmehr die Post 46 der
Tagesordnung. Sie betrifft die Festsetzung der Gebühren gemäß § 28
Abs 3 und § 29 Abs 4 des Wiener Rettungs- und
Krankentransportgesetzes.
Auch hier liegt mir keine Wortmeldung mehr vor. Wir
kommen daher gleich zur Abstimmung.
Wer der Post 46 die Zustimmung erteilen kann,
den bitte ich um ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mit den Stimmen der SPÖ
beschlossen.
(Schluss um 18.24 Uhr.)
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