Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 74 von 78
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GR
Straubinger, die Verhandlung einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Mag Sybille Straubinger: Ich bitte um
Zustimmung.
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Stefan. Ich
erteile es ihm.
GR Mag Harald Stefan (Klub
der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Damen und Herren!
Es amüsiert mich ein bisschen, wie jetzt die
namentliche Abstimmung abgelaufen ist. Denn dafür macht man sie ja, dass man
weiß, wer wie abgestimmt hat. Aber wenn dann nur festgestellt wird, dass
Fraktionen abgestimmt haben, ist das ein bisschen enttäuschend. (GR Harry
Kopietz: Willst die Namen noch einmal vorlesen, oder was?)
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Hätte ich noch einmal vorlesen
sollen?
GR Mag Harald Stefan
(fortsetzend): Sie wissen genau, was
ich meine, Herr Kollege! Sekkieren Sie mich nicht, ich sage eh nichts weiter,
ich stelle es nur fest. Sie müssen damit ohnehin selbst umgehen. Sie wissen es
ganz genau, Sie sind weiter vorn gesessen. Ich habe es auch gehört. Sie müssen
ja damit leben und es akzeptieren. Aber ich finde es einfach kleinlich, dass
man das nicht zugeben kann, dass da einer anders abgestimmt hat. Und dann hat
man eben die Direktive ausgegeben ... (GRin Mag Marie Ringler: Wer war
es denn? - Weitere Zwischenrufe.)
Der Erste der SPÖ-Fraktion hat mit Ja gestimmt, und
dann ist erst die Direktive durchgegangen, Nein zu sagen. (GR Dr Kurt
Stürzenbecher: Absolute Lüge! - Ruf bei der SPÖ: Was hat Al-Rawi ...?)
Nein, nicht Al-Rawi! Sie haben ganz leise gesprochen, dann hat der neue
Kollege, dessen Namen ich leider nicht weiß, der zweite, bitte ... (GR
Harry Kopietz: Zur Sache! - Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Ich rede zur Sache. - Dass der Kollege von Ihnen mit
Ja gestimmt hat, ist keine Lüge, aber das muss er selbst wissen. (GR Dr Kurt
Stürzenbecher: Al-Rawi, haben Sie ...!) Nein, ich habe es korrigiert;
ich bitte um Verzeihung! Er hat so leise gesprochen, dass es gar nicht
auffällt ...
Ich habe gerade festgestellt, der Kollege, dessen
Name ich leider nicht weiß und der heute neu zu uns gekommen ist, hat mit Ja
gestimmt. Er hat auch wahrscheinlich das Nein des Herrn Kollegen Al-Rawi nicht
gehört - sonst hätte er sicher Nein gesagt -, weil es so leise war, und dann
hat der Klubobmann die Direktive ausgegeben ...
Vorsitzende GRin Inge Zankl (unterbrechend): Jetzt bitte zum Akt.
GR Mag Harald Stefan
(fortsetzend): Ja, ich weiß, es ist
unangenehm. - Ich rede schon zum Akt.
Gartenbaukino: 400 000 EUR. Ein altes
Problem: Das Gartenbaukino ist einerseits eine wichtige Institution dieser Stadt,
und daher soll es bestehen bleiben; auf der anderen Seite ist die Kinoförderung
von 400 000 EUR allein für dieses Kino eine sehr starke
Wettbewerbsverzerrung. Das Gartenbaukino ist zwar ein wichtiges Premierenkino,
spielt aber durchaus auch im Laufe des Jahres immer wieder populäre Filme, und
mit dieser Kinoförderung, die mehr als die gesamte Förderung aller anderen
Kinos zusammen ausmacht, ist natürlich ein starkes Ungleichgewicht gegeben. Wir
vermissen hier einmal ein Konzept, das dem Abhilfe schafft, dass derart tief in
die Tasche gegriffen werden muss, um das Gartenbaukino am Leben zu erhalten.
In diesem Zusammenhang ist auch der Antrag der ÖVP zu
sehen, wodurch hier eine Evaluierung des eingeführten Punktesystems für die
Programmkinoförderung in Auftrag gegeben wird und ein Budget für eine
umfassende Förderung der Kinos gefordert wird. Das ist insofern richtig, als
das Punktesystem - wie wir schon festgestellt haben - sehr mangelhaft ist. Es
unterstützt tendenziell Kinos mit mehreren Sälen, die technisch modern
ausgestattet sind, und daher ist auch hier unter Umständen eine problematische
Verzerrung gegeben. Denn Kinos mit mehreren Sälen können leicht ein Kino
abstellen, um dort so genannte künstlerisch wertvolle Filme zu zeigen, damit
Punkte sammeln, damit eine erhöhte Förderung bekommen, während andere Kinos,
die über einen oder zwei Säle verfügen, das nicht können und daher
benachteiligt sind.
Wir unterstützen daher den Antrag der ÖVP, lehnen
aber die Subvention für das Gartenbaukino in dieser Form ab. (Beifall bei
der FPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. - Als Nächster zum Wort gemeldet ist Herr GR
Schreuder. Ich erteile es ihm.
GR Marco Schreuder
(Grüner Klub im Rathaus): Sehr
geehrte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!
Wir haben in diesem Gemeinderat in den letzten
Monaten sehr oft über das Gartenbaukino diskutiert. Ich möchte mich deswegen
auch sehr, sehr kurz halten. Ja, richtig, wir brauchen das Gartenbaukino - ich
wiederhole in Windeseile, was ich immer gesagt habe. Wir sind der Meinung, das
Haus kann geöffneter werden, kann durchlässiger werden, kann offener werden.
Frau Kollegin Vitouch, wir bekommen von Ihnen sicher wieder ganz tolle
Filmtipps, was wir uns demnächst anschauen sollen. Nein?
Man kann sich dort sehr viel anschauen, das ist schon
richtig. Aber ich möchte jetzt doch eher auch eingehen auf die
Verhältnismäßigkeit der 310 000 EUR - die ja schon angesprochen
worden sind -, die die Programmförderung für die Programmkinos dieser Stadt
beinhaltet, zu den 400 000 EUR fürs Gartenbaukino. Man kann es
natürlich auch umdrehen: Lassen wir jetzt einmal die 400 000 EUR fürs
Gartenbaukino 400 000 EUR sein und überlegen wir, ob die
310 000 EUR standesgemäß für die vielen Kinos sind oder nicht.
Bekanntlich sind die Investitionsförderungen
vor Kurzem gestrichen worden. Wenn wir nun in allen kulturellen Bereichen die
Investitionsförderungen streichen würden - dann hätten wir uns aber beim
Ronacher viel erspart - und jetzt bei den Kinos sozusagen einen anderen Level
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