Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 53 von 78
Dr Michael Ludwig! Nehmen Sie die Wahl an?
Amtsf StR Dr Michael Ludwig: Ich nehme
die Wahl an.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Danke schön.
Ich darf recht herzlich gratulieren!
Nun darf ich um eine kurze Wortmeldung von Frau Amtsf
StRin Sandra Frauenberger bitten.
Amtsf StRin Sandra Frauenberger: Sehr
geehrter Herr Bürgermeister! Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Kolleginnen und Kollegen! Sehr geehrte Damen und Herren!
Es ist für mich eine große Ehre, heute für die
Funktion der Stadträtin für Integration, Frauenfragen, Konsumentenschutz und
Personal gewählt worden zu sein! Ich übernehme diese Aufgabe und Verantwortung
mit großem Stolz. Das mir heute entgegengebrachte Vertrauen macht mich sehr
glücklich, und ich möchte allen dafür danken!
Es liegt viel Arbeit vor mir, auf die ich mich
wirklich sehr freue. Es ist dies eine sehr reizvolle Aufgabe, der ich mich
engagiert und konstruktiv für die Wienerinnen und Wiener widmen werde. Ich lade
heute schon alle ein, sich mit voller Kraft und vollem Engagement dieser
konstruktiven Arbeit anzuschließen, sich zu beteiligen und mit mir in einen
Dialog zu treten, damit wir eng miteinander kooperieren können.
Ich freue mich, dass ich das Ressort von
Mag Sonja Wehsely übernehmen werde. Liebe Sonja! Ich möchte mich an dieser
Stelle auch ganz persönlich bei dir für deine Unterstützung in den letzten
Tagen und auch für deine Freundschaft bedanken! Ich übernehme dieses Ressort
mit großem Stolz, und ich möchte dir jetzt auch für deinen unermüdlichen
Einsatz im Kampf um die Rechte der Frauen, für Chancengleichheit und
Chancengerechtigkeit und für Gender-Gerechtigkeit danken! Ich werde den Weg der
erfolgreichen Wiener Frauenpolitik weiter gehen und werde natürlich auch, so
wie du, neue Wege in der Frauenpolitik einschlagen.
Das Gleiche gilt auch für die Integrations- und
Diversitätspolitik: Du bist vehement für die Rechte der zugewanderten
Wienerinnen und Wiener eingetreten. Und ich werde auf den verschiedensten
Ebenen der Integrationspolitik weiterhin innovative Maßnahmen setzen, um die
Verständigung zwischen den Menschen in dieser Stadt, zwischen den Zugewanderten
und jenen, die seit Generationen in dieser Stadt leben, zu fördern und zu
forcieren.
Wien ist eine offene und internationale Stadt, die
sich zu ihrer Vielfältigkeit und Toleranz bekennt. Daran hast du, liebe Sonja,
einen großen Anteil! Das ist eine große Vorgabe, und gerade deshalb nehme ich
die sich daraus ergebende Herausforderung sehr gerne an. Ich möchte dir an
dieser Stelle nochmals ganz herzlich für dein Engagement und für alles danken
und dir für deine neue Aufgabe viel Erfolg wünschen! (Beifall bei der SPÖ.)
Die Chance zur Gestaltung möchte ich ergreifen. Es
geht hier um eine Auseinandersetzung in allen Lebensbereichen. Integration,
Gleichbehandlung und Chancengleichheit betreffen nicht nur einige wenige
Menschen, sondern alle Menschen in dieser Stadt. Für ein funktionierendes
Zusammenleben in einer Stadt, das auf gegenseitiger Toleranz und gegenseitigem
Respekt basiert, ist Dialogbereitschaft eine der wesentlichen Voraussetzungen,
und ich bin eine Frau des Dialogs.
Als Frauenstadträtin werde ich konsequent daran
weiterarbeiten, dass Frauen und Männer in dieser Stadt gleichberechtigt leben.
In diesem Punkt werde ich nicht lockerlassen. In Wien ist in der Frauenpolitik
in den letzten Jahren viel geschehen. Es ist viel erreicht worden, und dennoch
gibt es noch Ziele und eine Zukunft, die ich mitgestalten möchte.
Einer meiner wesentlichsten Schwerpunkte wird die
Verbesserung der Chancen von Frauen auf dem Arbeitsmarkt sein. Ein wesentliches
Motto bei meiner Arbeit ist: Gleiches Geld für gleiche Leistung! – Um das
zu erreichen, müssen wir sozusagen alle Tasten auf dem Klavier spielen, um die
Einkommensschere zu schließen. Es wird darum gehen, Frauenfördermaßnahmen
weiterhin zu initiieren, Ansätze für ein Karenzzeitenmanagement vorzugeben,
Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten aufzuzeigen und auszuarbeiten,
Wiedereinsteigerinnen-Programme zu gestalten und natürlich auch einen Beitrag
zur Änderung der Rollenbilder vorzunehmen. Es geht darum, die Frauen ganz aktiv
zu unterstützen, dass sie Erwerbstätigkeit und Privatleben vereinen können.
Vor allem weniger gut ausgebildete Frauen finden wir
häufig in schlecht bezahlten Teilzeitjobs beziehungsweise in so genannten atypischen
Beschäftigungsverhältnissen. Es gilt, die Absicherung dieser Frauen zu
gewährleisten sowie deren Chancen zur Aus- und Weiterbildung und damit zu einer
beruflichen Karriere zu verbessern.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist, dass sich Frauen
in dieser Stadt sicher fühlen sollen, und zwar zum einen im Sinne von sozialer
Sicherheit und zum anderen im Sinne von Gewaltschutz und Angstfreiheit.
Auch für meine Politik im Integrationsbereich gilt,
was ich schon erwähnt habe: Es geht darum, den Dialog herzustellen. Integration
ist keine Einbahnstraße. – Integration ist für mich eine Aufgabe, eine
Chance, eine Herausforderung! Es ist dies eine Herausforderung sowohl für die
zugewanderten Menschen als auch für jene Menschen, die seit Generationen in dieser
Stadt leben. In diesem Bereich ist es mein Ziel, quer durch alle
Bevölkerungsgruppen ein breites Bündnis gegen Rassismus und
Fremdenfeindlichkeit und für Integration zu schaffen.
Es war immer unsere Position, Zuwanderung klar,
transparent und nachvollziehbar zu regeln, diese muss aber in jedem Fall an
Integrationsmaßnahmen gekoppelt sein. Wien hat seit Mitte der 90er Jahre
vorbildhaft gezeigt, dass Integration ein Prozess ist, von dem alle
profitieren. Dieser Politik ist es auch zu verdanken, dass Wien eine weltoffene
und tolerante Stadt ist. Erstes Ziel ist es und wird es auch bleiben, so früh
wie möglich mit dem Integrationsprozess anzusetzen, und zwar vom Alter her,
also schon im Kindergartenalter, als auch vom Zeitpunkt der Zuwanderung her.
Mein zweites Ziel ist es, die
soziale Lage von
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