Gemeinderat,
17. Sitzung vom 25.01.2007, Wörtliches Protokoll - Seite 45 von 78
Danke. (Beifall bei den GRÜNEN.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Frau
StRin Mag Cortolezis-Schlager, bitte.
StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen
und Herren!
Ich darf als Erstes noch, noch bevor ich zum
Hauptteil komme, nämlich zur Ankündigung, wer uns heute für den Stadtrat
präsentiert wird, zuerst noch auf meinen Vorredner, StR Ellensohn kommen.
Also, Sie können von einem ausgehen: Diese
depressiven rot-grünen Projekte, die Sie uns heute angeboten haben, die
brauchen Opposition, denn mehr als mediale Ankündigung ist nicht dahinter, mehr
als das ist nicht hinter Ihren Projekten. Schon allein deswegen wird die ÖVP in
Wien auch unter der neuen Bundesregierung in Wien die Oppositionspartei sein,
die aktiv gegen das Missmanagement der roten Regierung hier in Wien auftreten
wird. (Beifall bei der ÖVP.)
Mit 47 Prozent der Stimmen bei der Wahl
51 Prozent der Mandate zu haben, das drückt sich heute auch in den Reden
des Klubobmanns Oxonitsch aus, denn er tut so, wie wenn schon gewählt worden
wäre. Er tut so, wie wenn die Stadtregierung schon neu formiert wäre und
missachtet die Demokratie. Er gratuliert jenen, die erst zur Wahl anstehen. Wir
wählen aber erst, Herr Klubobmann Oxonitsch. Mit 47 Prozent haben Sie sich
zwar 51 Prozent erschlichen, aber die Wahl findet erst statt. (GR
Christian Oxonitsch: Ja selbstverständlich!) Ja, ich weiß, Demokratie ist
hart zu leben.
Demokratie ist auch dann hart zu leben, wenn diese
SPÖ primär aus einem Familienbetrieb besteht. Demokratie ist auch dann hart zu leben,
wenn der eine es nun doch nicht werden darf, weil er vielleicht mit der
anderen, und überhaupt ... Es wird immer enger in der SPÖ. Ich bin
neugierig, wann dann die Kinder und Kindeskinder hier auch gemeinsam sitzen und
wir die Großfamilie in der Stadtregierung haben und die Großfamilie im
Gemeinderat und im Landtag. (Beifall bei
der ÖVP.) Noch aber gebe ich die Hoffnung nicht auf, noch könnten Sie
umnominieren und diese Jobrochaden rückgängig machen, noch könnten Sie uns und
den Wienerinnen und Wienern eine interessantere Stadtregierung präsentieren.
Noch ist der Rückzug möglich, auch mit 47 Prozent kann man lernfähig sein.
(GR Christian Oxonitsch: Nicht einmal das Wahlergebnis kennen Sie!)
Kommunale Aufgaben liegen genug vor uns. (GR Christian Oxonitsch: Kennen Sie das
Wahlergebnis?) Kommen wir zu den kommunalen Aufgaben, ja! Sie haben jetzt
mit Ihren Stimmen und mit der neuen Stadtregierung die Möglichkeit, kommunale
Aufgaben zu erledigen, Herr Klubobmann (GR Christian Oxonitsch: Nun, kennen Sie
das Wahlergebnis?) Kommunale Aufgaben können Sie erledigen, kommunale
Aufgaben. (Beifall bei der ÖVP. – GR Christian Oxonitsch: Wie viel Prozent
haben wir? – GR Harry Kopietz: Wie viel Prozent, sagen Sie es!) Sie können
nämlich, Herr Klubobmann, mit Ihrer Mehrheit dafür sorgen, dass Sie das, was
Sie auf Bundesebene angekreidet haben, nämlich den Pflegenotstand, auch
tatsächlich in Wien beheben, denn wir haben ein Wiener Problem und kein
Bundesproblem in diesem Zusammenhang.
Und wenn jetzt die eine Stadträtin die andere
Stadträtin wird, dann geht es hier auch darum, entsprechende Maßnahmen zu
setzen, und wir werden hier sehr genau darauf achten, dass die Missstände, die
auch im Rechnungshofbericht aufgezeigt wurden, abgebaut werden. (Beifall bei
der ÖVP.)
Chancen haben Sie aber auch im Bildungsbereich.
Chancen haben Sie auch, wenn es um Pflichtschulgebäude geht und um die
Sanierung dieser Pflichtschulgebäude. Anstatt eine Schule mit
200 Schülerinnen und Schülern auf drei Standorte zu verteilen, könnten Sie
diese Schule generalsanieren und die Qualität dieser Schule nicht nur vom
Inhalt her möglich machen, sondern auch vom Gebäude.
Während in Niederösterreich bereits mit
17 Schülerinnen und Schülern ein Schulstandort erhalten bleibt, muss in
Wien ein Schulstandort mit 200 Schülerinnen und Schülern sich selbst dafür
einsetzen, dass dieser Standort erhalten bleibt.
Also, kämpfen Sie als Bildungsfighter, so wie
Gusenbauer ja Sozialfighter sein wollte, kämpfen Sie als Bildungsfighter in der
neuen Stadtregierung und hier sind auch die neuen Stadtregierungsmitglieder,
die hoffen, gewählt zu werden, in der Lage, einiges beizutragen.
So könnte der neue Vorschlag ja ermöglichen, jene
Milliarde, die der Bildungspolitik im Pflichtschulbereich für den
Pflichtschulstandort sowie für die Erhaltung und den Ausbau fehlt, nun auch
tatsächlich einzureichen. Auch im Budget ist es möglich, die eine oder andere
gesetzliche Nachjustierung zu ermöglichen. StR Rieder war als Person sehr
intakt, sehr sauber. Herzlichen Dank, ich kann nur das wiederholen, was er im
Eigenlob gesagt hat, aber in der Wirtschaftspolitik hätte er noch einige
Nachjustierungen machen können. Nämlich die, dass hier nicht nur die Stadt
verwaltet ist, sondern der Rahmen für Wirtschaft geschaffen wird. Arbeitsplätze
schafft nicht die Verwaltung modern, Arbeitsplätze schafft die Wirtschaft
modern. Dafür brauchen wir eine entsprechende, urbane Wirtschaftspolitik. (Beifall
bei der ÖVP.)
Wir hätten uns in diesem Zusammenhang gewünscht, dass
man Wirtschaft und Finanzen trennt, so wie das auf Bundesebene ist, das hätte
der Wirtschaft auch das entsprechende Gewicht gegeben. Aber nein, hier kommt es
zu einer Forderung wiewohl gleichzeitig der Bürgermeister wohl der einzige
Bürgermeister in ganz Österreich ist, der kein Portefeuille hat. Also
einerseits eine Überlastung und andererseits viel Zeit für Repräsentation.
Aber ich glaube, der Bürgermeister
hätte auch das Zeug, hier ein eigenes Ressort übernehmen zu können. Ich habe ja
heute in seiner Rede erfahren, dass er von Kindesbeinen an sich schon so für
Niederösterreich begeistert, dass er deswegen nämlich auch die
Klassenschülerzahl senken wird. Wenn ich von Kindesbeinen an mich an
Niederösterreich orientiere, dann freue ich mich, dass das jetzt auch bei der
Senkung der
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