Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 114 von 129
(GR
Christian Oxonitsch: Es geht um Büroräumlichkeiten!) In
Belgien ist es versucht worden mit dem Gebrauch der flämischen Sprache. Das
wurde von der EU einmal vorläufig abgewiesen. Ich will nur darauf hinweisen,
dass dies ein ausgesprochen wichtiges, großes Thema ist und dass wir hier in
unserem Land, in unserer Stadt die größten Probleme bekommen werden, wenn wir
nicht Mittel und Wege finden, diesen Anschlag der EU und von Brüssel auf die
Erhaltung der Identität durch die Bewahrung der Sprache abzuwehren. (GRin Nurten Yilmaz: Die FPÖ tut nichts dazu!)
Ein ganz, ganz wichtiger Punkt, auf den ich mir erlaube, noch vor Jahresende
hinzuweisen. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich darf die Wortmeldung des Herrn
Stadtrates zum Anlass nehmen, schon daran zu erinnern, dass man grundsätzlich
zum Geschäftsstück sprechen sollte. (StR Johann Herzog: Das sollte für alle
gelten!) Das soll auch für alle gelten, überhaupt keine Frage. (GR
Christian Oxonitsch: Sagen Sie es das nächste Mal in der Präsidiale!) Wenn
man es doch vorhat, dann sollte man es vorher besprechen. Ich habe auch nichts
dagegen, wenn es kleine Schlenker, einen kleinen Exkurs gibt, aber er sollte
sich bitte im Rahmen halten. (Beifall bei ÖVP und SPÖ.)
Ich bitte nun Herrn GR
Dipl-Ing Aigner um seine Wortmeldung.
GR Dr Wolfgang Aigner (ÖVP-Klub
der Bundeshauptstadt Wien): Ich darf Sie beruhigen. Ich habe während der
Sitzung nicht ein Technikstudium abgeschlossen. Ich möchte das nicht so im Raum
stehen lassen. Ich bin nicht Diplomingenieur.
Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und
Herren!
Ein ganz kurzer Beitrag zum vorliegenden
Geschäftsstück. Es geht um den Ankauf einer Wohnung für ein neues Amtshaus, und
in diesem Zusammenhang geht es uns auch sehr stark um die Art und Weise der
Dezentralisierung. Wir halten es für sehr wichtig, dass möglichst viele
Dienststellen der Stadt Wien in den Bezirken angesiedelt sind. Wir sollen eine
Stadt der kurzen Wege sein. Nicht der Bürger soll zur Verwaltung, sondern die
Verwaltung soll zu den Bürgern kommen. Es ist uns wichtig, dass die Amtshäuser
im Sinne eines One-Stop-Shop-Prinzips möglichst für viele Agenden zuständig
werden, dass sozusagen mit dem Besuch im eigenen Amtshaus möglichst viele
Amtswege erledigt werden können.
Wir müssen das auch vor dem Hintergrund sehen, dass
auch in der Zeit des Internets und des E-Governments den Menschen der
persönliche Kontakt mit den Bediensteten sehr wichtig ist und dass nicht
zuletzt auch Amtshäuser in den Bezirken Bezirksidentitäten stiften.
In diesem Zusammenhang gibt es im Zuge von Verwaltungsreformen
immer wieder Tendenzen zu Zusammenlegungen, die genau die Bezirksämter und die
Dienststellen in den Bezirken betreffen. So gibt es offenkundig schon sehr weit
gediehene Pläne, das Standesamt Währing mit anderen Standesämtern zusammenzulegen.
Wir von der ÖVP sind immer Garant für die Dezentralisierung gewesen, dafür,
dass die Verwaltung zu den Bürgern kommt.
Deswegen bringe ich gemeinsam mit meinem Kollegen
Dr Ulm einen Beschluss- und Resolutionsantrag ein, dass der Wiener
Gemeinderat sich für den Erhalt des aktuellen Standortes des Standesamtes
Währing ausspricht.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren von
der Mehrheitsfraktion! Wien ist sicherlich unter einem gewissen Handlungszwang,
was eine Verwaltungsreform betrifft, aber sparen Sie bitte in den
Zentralstellen und belassen Sie die Dienststellen in den Bezirken.
Konzentrieren Sie die Dienststellen so, dass die Amtshäuser in den Bezirken,
das Magistratische Bezirksamt beziehungsweise der Amtssitz des
Bezirksvorstehers für möglichst viele Agenden zuständig sind, und ermöglichen
Sie so den Menschen einen vor allem auch barrierefreien Zugang zu unserer Verwaltung.
– Vielen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Herr Mag Jung.
GR Mag Wolfgang Jung (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Im Hinblick auf die bereits angesprochene Studie zu den
Wiener Gemeindebauten bringe ich gemeinsam mit Kollegin Frank folgenden
Beschlussantrag ein:
„Der für den städtischen Wohnbau verantwortliche
amtsführende Stadtrat wird aufgefordert, die von seinem Ressort in Auftrag
gegebene Studie, die in der ,Presse’ vom 13.12.2006 erwähnt wird und die sich
unter anderem mit der Kaufkraft der Gemeindebaubewohner befasst, umgehend an
alle politischen Parteien auszuhändigen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“ (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Das Tempo bitte beibehalten.
Herr Lindenmayr. – Na, komm, komm! Schon wieder drei
Sekunden Verzögerung. Gemma! Cerberus wacht nicht, es wacht Hundstorfer.
GR Siegi Lindenmayr (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates):
Sehr geehrte Damen und Herren!
Bei dem Geschäftsstück hat jeder meiner Vorredner
irgendwas gesagt, aber überhaupt nichts zum eigentlichen Geschäftsstück. (Beifall von GR Mag Alexander Neuhuber.)
Zu den Worten der FPÖ sage ich gar nichts, denn der Vorsitzende hat das ohnehin
ausdrücklich gesagt.
Ein paar Worte trotzdem zum Standesamt Währing. Ich finde
das ein bisschen eigenartig, wenn man da sagt, Bürgernähe sieht anders aus, die
Stiftung der Bezirksidentitäten ist nicht gewährleistet. Ich möchte daran
erinnern, dass 13 von 23 Bezirken gar kein eigenes Standesamt haben, trotzdem
haben sie ihre Bezirksidentität nicht verloren. Also das heißt, es gibt
überhaupt keinen Grund für uns, diesem Antrag zuzustimmen. Nur
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