Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 62 von 129
einer generellen Verunsicherung aller Pensionistinnen
und Pensionisten führt, und das wollen wir doch alle nicht. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Als
nächste Rednerin zum Wort gemeldet ist Frau GRin Rudas.
GRin
Laura Rudas (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Gemeinderates und Landtages): Meine sehr geehrten Damen und
Herren! Frau Vorsitzende! Herr Präsident des Rechnungshofes!
Herr Kollege Aigner, ich befürchte, Sie haben die
falsche Rede mitgehabt, oder du hast die falsche Rede mitgehabt. Das ist
unangenehm, peinlich, kann jedem mal passieren, es passt halt nur überhaupt
nicht zum Rechnungshofbericht und an und für sich juckt es mich natürlich überall,
auf diese Unverschämtheit zu reagieren. Nämlich von einem ÖVP-Kollegen etwas
über ein faires Pensionsmodell zu hören, ist gerade in meinem Alter, oder für
meine Generation ja völlig absurd, weil Ihr diejenigen seid, die eine ganze
Generation im Stich lässt, weil meine Generation wird es sein, die eure Reform
in vielen Jahren zu büßen haben wird. (Beifall
bei der SPÖ.)
Ich widerstehe der Versuchung und bleibe beim
Rechnungshofbericht. Kontrolle ist sehr wichtig und sollte in einer Demokratie
oft selbstverständlich sein. Ganz klar passieren Fehler und umso wichtiger sind
da eben auch Kontrollinstanzen, die wie auch der Rechnungshof
Verbesserungsvorschläge machen. Das ist gut, richtig, wichtig und auch herzlich
willkommen.
Der Rechnungshof hat mit diesem Bericht seine
Unabhängigkeit unter Beweis gestellt, vielleicht nicht immer zur Freude aller
Beteiligten, aber ich wäre glücklich, wenn alle politischen Instanzen in diesem
Land so offen mit Kontrollinstanzen umgingen. (Beifall bei der SPÖ.)
Jetzt findet der Prüfer naturgemäß etwas - weil ein
Prüfer, der nach der Prüfung sieht, dass ohnedies alles „leiwand“ ist, das ist
ja nicht Sinn und Sache -, das heißt, der Prüfer findet etwas, führt Kritik an,
die Kritik wird aufgenommen und teilweise auch umgesetzt.
Zum Kollegen Jung: Mit Unterstellungen, die
Beamtinnen und Beamten etwas vorwerfen, würde ich sehr aufpassen. Sie haben ja
keinerlei Beweise, und Sie dürfen in Ihrer Paranoia nicht vergessen, dass, wenn
ein rechtswidriges Verhalten stattgefunden hätte, (GR Mag Wolfgang Jung: Das hat es!) es geahndet werden müsste. Das
wäre dann auch passiert, da müssen Sie nicht selber Privatdetektiv spielen, da
gibt es Instanzen, die das dann tun. (GR
Mag Wolfgang Jung: Sie hätten es ja auch sehen können, da gibt es Fälle!)
Ich würde die Kollegen - und es sind leider auch diesmal wieder nur Kollegen
von ÖVP und FPÖ -, ich würde die Kollegen von der Opposition schon bitten, den
Rechnungshofbericht, so dick er auch sein mag, über die ersten zwei Seiten
hinaus zu lesen, denn dann sehen Sie auch, dass der Rechnungshof richtig
anmerkt, dass vieles von dem, was er vorgeschlagen hat, bereits umgesetzt
worden ist und dass er viel Positives anmerkt, ja überwiegend Positives
anmerkt, gerade was den Stadtschulrat betrifft, dass zum Beispiel der
Stellenplan 2002, 2003, 2004, 2005, 2006 sogar punktgenau eingehalten worden
ist und dass die Empfehlung zur Speicherung wichtiger Daten und Dokumentationen
der Verwaltungsvorgänge vom Stadtschulrat bereits umgesetzt worden ist. All das
könnten Sie lesen, wenn Sie einfach ab der Seite 3 dann weiterlesen würden. (GR
Mag Wolfgang Jung: Ja, die Disziplinarverfahren!) Es gibt dann noch ein
paar Seiten, aber das geht schon.
Eines, glaube ich, können wir festhalten, und das
auch in Richtung Kollege Aigner: Die Ära Gehrer ist jene Ära, die von Kürzungen
gerade im Schulbereich, gerade beim Lehrerpersonal, gekennzeichnet war, und es
war die Ära Gehrer, die ganz bewusst bei Wien angefangen hat und die besonderen
Bedürfnisse, die nun einmal in einer Stadt bestehen, bewusst und mit
politischem Kalkül ignoriert hat. Das heißt also, sich hier herauszustellen und
von Lehrerkürzungen zu reden, ist komplett absurd. Sagen Sie das Ihrer Partei,
Ihrer Bundespartei, bei der es schon angekommen zu sein scheint, dass die Ära
Kreisky - o, Ära Kreisky ja nicht - die Ära Gehrer, endlich ein Ende gefunden
hat. (Große Heiterkeit bei den GRÜNEN.) Ein schrecklicher Fehler.
Zum Rechnungshof: Ich möchte mich noch einmal für die
Verbesserungsvorschläge bedanken. Ich glaube, es ist eine sehr gute
Zusammenarbeit und ich möchte mich ganz besonders beim Präsidenten und beim
gesamten Team bedanken. Ganz, ganz besonders, (Beifall bei der SPÖ.) ja, aber es muss noch einmal geklatscht
werden, weil ganz besonders möchte ich mich beim Ministerialrat Ludwig bedanken, und ich wünsche ihm auf
seinem weiteren Lebensweg oder weiteren Lebensabschnitt viel Erfolg und alles
Gute. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Als nächster Redner am Wort ist Herr GR Blind.
GR Kurth-Bodo Blind (Klub der Wiener Freiheitlichen): Meine
sehr geehrten Damen und Herren!
Ich spreche heute zum
Bericht des Rechnungshofes betreffend Nationalpark Donau-Auen GmbH und
muss zusammenfassend feststellen, dass es den einen Nationalpark Donau-Auen
eigentlich gar nicht gibt. Es gibt einen Wiener Teil, der von der MA 49 –
Stadtforstamt verwaltet und es gibt einen niederösterreichischen Teil, der von
den Bundesforsten verwaltet wird. Mittendrin steht die Nationalpark Donau-Auen
Gesellschaft, aber sie steht, wie gesagt, mittendrin und nicht darüber. Zwei
Bundesländer mit zwei Gesetzeslagen erschweren die Situation, alles
dokumentiert im Rechnungshofsbericht.
Wien ist an einem echten Nationalpark nicht
interessiert, Wien will nur gut in den Medien dastehen. Ob da Flora und Fauna
leiden, ist Wien total egal.
Sind Beispiele gefragt? Ich kann sie hier aus dem
Rechnungshofbericht nennen. Da gibt es Sensationen wie Wurzelstation,
Nationalparkhaus, Exkursionen, selbstverständlich in Wien gratis, in Niederösterreich
kostenpflichtig. Und für einen Nationalpark verwunderlich, auch im Winter mit
Streusplitt gestreute Wege. Das ist ja verrückt bitte, in einem Nationalpark
werden die Wege mit Streusplitt gestreut. Es gibt ein Lobaumuseum, es gibt
Bootsfahrten. Sprich, es gibt alles, was gut für die
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