Gemeinderat,
16. Sitzung vom 15.12.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 58 von 129
Weitem wettgemacht worden wäre. Das heißt, ein einfaches Rechenexempel sagt, dass das, was vielleicht für das Gesamte des Nationalparks gesehen, vorteilhaft ist, für die Stadt Wien zu Mehrkosten geführt hätte. Und dieses Gremium ist fürwahr aufgerufen, gerade, was die Zweckmäßigkeit und die Sparsamkeit betrifft, darauf zu achten, dass eben Maßnahmen nicht Mehrkosten bedingen.
Die Diskussion um die Zukäufe an Land: Grundsätzlich
ist es richtig, dass es da Unterschiedlichkeiten zwischen den Playern gibt,
aber Unterschiedlichkeiten, meine Damen und Herren, worauf die Wiener
Umweltpolitik und die Wiener Umweltstadträtin Sima sogar stolz sein kann. Denn
während beispielsweise das Land Niederösterreich zum Nationalpark keine Gründe
zukauft, tut das Wien ständig. Und ich denke mir, es wäre nicht angebracht, zu
fragen, warum das unterschiedlich ist, sondern warum das Land Niederösterreich
nichts tut, während das Land Wien die Aufgaben im Nationalpark doch
vorbildlicher umsetzt.
Und die Bereiche, wo es noch zu keinen Käufen
gekommen ist, sind teilweise kleine Bereiche, wo die Grundstückseigentümer in
der Kernzone ihr Grundstück nicht verkaufen wollen, aber die Regeln des
Nationalparks einhalten, wodurch es ökologisch auch zu keinen Problemen kommt.
Obgleich es nicht Bestandteil der heute zu diskutierenden Tagesordnung ist, sei
es Kollegen Stiftner - der immer wieder behauptet, dass wir eine bessere
Solarförderung benötigen würden - aber doch gesagt, dass die Solarförderung
Wiens die beste und weitgehendste in ganz Österreich ist. Und da ändert sich
auch nichts daran, meine Damen und Herren, wenn Kollege Stiftner die ganze Zeit
das Gegenteil behauptet.
Abschließend möchte ich festhalten, dass, wenn man
sich die Replik auf den Rechnungshofbericht aus den einzelnen Bereichen
ansieht, überwiegend die Meldung kommt „ist im Umsetzung begriffen“, „wurde
eingearbeitet“, „ist als Verbesserung bereits dankbar aufgenommen worden“.
Dafür sage ich sehr herzlich danke schön. Ich denke mir, dass der Rechnungshof
eine wichtige Aufgabe hat, nicht nur für den Bund, sondern auch in den Ländern.
Das ist gut so, soll auch so bleiben, ist eine wertvolle Fokussierung des
Wirkungsgrades einer öffentlichen Verwaltung und damit etwas, was im Interesse
und im Sinne der Bürgerinnen und Bürger liegt.
Ich freue mich auch in Zukunft auf spannende Diskurse
bei Bereichen, wo der Rechnungshof und die Stadt Wien nicht ganz einer Meinung
sind und ich freue mich auch sehr, dass wir dann auch in Zukunft die Argumente,
weshalb die Stadt Wien etwas so tut, mit den überprüfenden Gegenargumenten des
Rechnungshofes werden messen dürfen.
Ich glaube, Sinn und gemeinsames Ziel ist es, eine
bürgernahe, eine noch bessere, eine noch wirkungsvollere Verwaltung für unsere
Bürgerinnen und Bürger zu gewährleisten und dafür sei danke schön gesagt und
dafür werden wir gerne der Kenntnisnahme dieser Berichte zustimmen. Danke
schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzende GRin Inge Zankl: Danke. Als
nächster Redner zum Wort gemeldet ist Herr GR Madejski. Ich erteile es ihm.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrte Frau Vorsitzende! Herr Präsident!
Ich werde ganz kurz, wirklich nur fünf Minuten, zu
dem Kapitel „Stellplatzoptimierung, Parkraummanagement,
Parkraumbewirtschaftung" sprechen, und da ist das Ergebnis des
Rechnungshofes ja ziemlich klar und eindeutig und, Herr Kollege Valentin,
dieses Ergebnis kann man nicht einmal rechtsphilosophisch wegdiskutieren. Das
liegt hier und ich werde es auch noch kurz zitieren.
Zwischen 2000 und 2004 hat Wien
4 770 Garagenstellplätze geschaffen. Das sind immerhin
48 Prozent an Volksgaragen, die, wie der Rechnungshof ausführt und wie wir
auch schon wissen, fast zu 100 Prozent ausgelastet sind. Das zeigt, dass
das System der Volksgaragen an sich ein richtiges ist und in Zukunft weiter
forciert werden sollte.
Da hätte ich nur die Anregung, weil derzeit ja nicht
alle Bezirke Volksgaragen haben, und es ja einige gibt, die offensichtlich
keine wollen: Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass, wenn in einem Bezirk
verzichtet wird, man den anderen Bezirken nicht die Möglichkeit gibt, neue
Standorte für Volksgaragen zu suchen und so die Zahl an sich gleich bleibt,
denn es gibt Bezirke, die sehr wohl statt zwei vielleicht drei oder vier
benötigen oder wollen.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, der
Masterplan 2003 - das ist das zweite Kapitel - hat im Jahre 2003, das
wissen wir, noch zirka 14 000 Park-and-ride-Plätze bis 2010 vorgesehen. Es
ist in vielen Pressekonferenzen, in Artikeln und in Reden immer wieder gesagt
worden, dass man natürlich hier noch sehr weit entfernt ist. Diese Zahl hat nun
auch der Rechnungshof inklusive 2004 eindeutig belegt. Wien hat insgesamt in
vier Jahren, von 2000 bis 2004, 1 052 Park-and-ride-Stellplätze
geschaffen, und wenn man jetzt davon ausgeht, dass die Zahl im Masterplan ernst
gemeint ist – und was anderes kann es ja eigentlich nicht sein, weil sonst
würde es ja dort nicht stehen – und man von 14 000 ausgeht, bleibt noch
immer eine erkleckliche Anzahl über. Und Sie müssten - bisher haben Sie pro
Jahr 260 Park-and-ride-Stellplätze geschaffen -, um auf die Zahl
14 000 im Jahr 2010 zu kommen, ich habe mir das kurz ausgerechnet,
meine Damen und Herren, ab 2005, und auch dort sind wir weit weg, und auch
2006, wenn man die neuesten Zahlen kennt, zirka 2 150 Stellplätze jedes
Jahr hinzubauen.
Absolut unmöglich,
wenn ich mir die Bauleistungen und die Planungen und die Realisierungen in den
Randbezirken von Wien ansehe. Das ist eine unheimliche Steigerung von
830 Prozent pro Jahr, wenn Sie die Zahlen noch erreichen wollen, aber da
habe ich schon 2005 und 2006 mit eingerechnet. Also, wie Sie das erreichen
wollen, weiß ich nicht. Aber planen Sie weiterhin, schauen Sie, dass Sie
zumindest die Hälfte noch erreichen, schauen Sie, dass Sie vielleicht auf
7 000 kommen bis ins Jahr 2010. Es ist sowieso zuwenig, Sie müssten
ja nicht 14 000 schaffen, sondern das wissen Sie ganz
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