Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 42 von 68
amerikanischer und britischer Soldaten ...
(StR David Ellensohn: Deutscher!) – Das war kein Verbrechen, das war etwas
anderes. Schauen Sie einmal ins Strafgesetzbuch hinein! Sie haben die
Verbrechen britischer und amerikanischer Soldaten mit dem österreichischen
Bundesheer auch in Verbindung gebracht und Sie vergessen dabei, wie viele –
nämlich über 50 000 Österreicher – bisher im Friedenseinsatz im
Ausland gedient haben. Einige davon haben ihr Leben dafür gelassen. Es ist noch
nicht allzu lange her, dass ein österreichischer Offizier im Ausland in einem
solchen Friedenseinsatz getötet wurde – und dann bringen Sie das im Vergleich
mit den österreichischen Soldaten. Herr Kollege Ellensohn, Sie sollten sich
schämen! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm:
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Rüdiger Maresch. Sie haben noch
11 Minuten.
GR Mag Rüdiger Maresch (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau
Berichterstatterin! Meine Damen und Herren!
Es ist sozusagen eine Bundesheerdebatte im Gange. Da
mein Sohn im Moment gerade beim Bundesheer dient – ich selbst war Zivildiener
–, gibt es den Diskurs auch bei mir zu Hause, und ich frage mich: Braucht man
in Wirklichkeit für den Hochwasserschutz, bei Lawinenunfällen und beim
Brückenbau ein Bundesheer? Kann das nicht eine gut ausgerüstete Feuerwehr auch
machen? Das sage ich jetzt einmal. Ich würde mir oft wünschen, dass
Friedenseinsätze des österreichischen Bundesheeres so ausschauten, dass man
dort mit Psychotherapeuten und -therapeutinnen einfach diese Kriegsfolgen
minimiert, die in den Menschen selbst drinnen sind. Dazu braucht man eigentlich
kein militärisch organisiertes Bundesheer. Das ist ein Diskurs, den man sich
einmal anschauen sollte. Ich denke: Hochwasserschutz ist wichtig, aber muss den
das Bundesheer machen? Die Feuerwehr kann das auch machen und wahrscheinlich
auch sehr gut. Auch die Wiener Feuerwehr kann solche Sachen gut machen. (Ruf
bei der FPÖ: Hochwasser?! Das ist ja absurd!) – Ich bin aber noch nicht
ganz fertig. Ja, ja, Herr Kollege!
Ich möchte Herrn Kollegen Jung danken, dass damit
dieses Missverständnis ausgeräumt wurde, bei diesem Runden Tisch hätten der
Kollege Hasch und ich gesagt, wir machen jetzt keine Aktionen mehr. Das
Einzige, das ich gesagt habe, ist, dass ich sehr froh bin, dass die Frau
Stadträtin in Richtung Kompromiss gegangen ist. Ich habe das sehr gut gefunden,
dass es diese Einladung gegeben hat, und ich habe gesagt, dass aus dem Grund
wir bei allen unseren Aktivitäten medial der Frau Stadträtin immer sagen
werden, dass Sie kompromissbereit war. Das ist so gesagt worden. Danke noch
einmal dem Herrn Kollegen.
Jetzt aber zum Kollegen Mahdalik: Es ist interessant,
dass Sie sagen, das steht im Protokoll bei der Bezirksvertretungssitzung. Ich
selbst war sehr lange Klubobmann der GRÜNEN im 9. Bezirk, da hat es keine
Wortprotokolle gegeben. Ich habe jetzt noch einmal nachgefragt bei unseren
GRÜNEN in der Leopoldstadt, die auch da waren, die sich Ihre Rede jetzt auch
angehört haben, worauf mir der Herr Bezirksvorsteher-Stellvertreter sagte – und
das werden auch andere bestätigen können –, dass es dort kein Wortprotokoll
gibt, sondern nur ein Protokoll darüber, wer redet. Dass Sie in der Donaustadt
ein Wortprotokoll als FPÖ-Klubobmann gehabt haben, erstaunt mich, weil es ja
völlig unüblich ist. Ich glaube einfach, Sie kennen sich nicht aus. Das ist der
Punkt. (GR Anton Mahdalik: Wir haben ein eigenes Protokoll! – StR Johann
Herzog: Eine eigene Mitschrift! Er führt ein Protokoll!) Sie kennen sich
nicht aus.
Das Nächste: Zu sagen, die Menschen, die da oben
waren, hätten alle keine Arbeit, das sei eine Wandergruppe, asozial, eine
Chaotentruppe und dergleichen Dinge und sich dann über den Kollegen Hasch wegen
seines Namens lustig zu machen, ist eigentlich eine irre Frechheit. Wir machen
uns auch nicht über Vor- und Nachnamen bei der FPÖ lustig. Ich glaube, da
sollten Sie sich gefälligst entschuldigen!
Und dann sprechen Sie von schändlicher Politik! Sie
kommen ans Rednerpult, radebrechen da heraußen herum, erzählen, Sie waren in
der Lobau, Demonstranten schauen. Na, wenn Ihnen nichts Besseres einfällt, als
am Sonntag Demonstranten zu schauen, dann denke ich: Gehen Sie woanders hin!
Schauen Sie sich vielleicht in Eßling einmal an, ob Sie irgendwelche Leute
finden!
Ich habe jetzt einmal ein bisschen „gegoogelt",
da habe ich doch glatt zwei interessante Geschichten im Internet gefunden. Sie
haben zum Beispiel vor nicht allzu langer Zeit eine Presseaussendung gemacht:
Des Nachts hätten Schwarzafrikaner maskiert irgendwo etwas versteckt. – Da war
es finster! Sie haben gewusst, dass das Schwarze waren. Die haben schwarze
Strumpfmasken aufgehabt. Da müssten Sie Hellseher sein! (Heiterkeit bei den
GRÜNEN und der SPÖ.) Das ist einmal das eine.
Das Zweite ist das: Sie waren Hellseher. Da hat
irgendjemand ganz Böser im Lokal der FPÖ in der Donaustadt offensichtlich mit
einem Stein – keine Ahnung – eine Tür beschädigt. Ihre Presseaussendung hat
gelautet: Grünextremistische Gutmenschen oder Muslime haben die Tür beschädigt.
– Sagen Sie einmal, was fällt Ihnen denn ein, so einen Blödsinn zu schreiben?
Das hält ja im Kopf niemand aus! (Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Offensichtlich ist das in Wirklichkeit ein Kriterium:
Für so etwas wird man mit einem Mandat da herinnen belohnt – für so einen
Schwachsinn! (StR Johann Herzog: Reden
Sie mit der muslimischen Jugend!) Schauen Sie einmal bei Ihrer eigenen Tür!
Der Schwachsinn mit den grünextremistischen Gutmenschen! So gelacht habe ich
selten über so einen Blödsinn. (StR
Johann Herzog: Das wart ja ihr! Wer war das sonst?)
Kommen wir einmal wieder zum Thema zurück, bevor ich mich da mit Ihnen
herumschlage, zurück zu dieser Geschichte: Ich habe mir eigentlich bei diesem
Runden Tisch Folgendes erwartet: Da gab es natürlich jede Menge
Sicherheitsmenschen und die müssen es wissen – keine Frage! Wenn man sich im
Internet das
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