Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 29 von 68
der Galerie kalt sein, können sie die Jacken durchaus
wieder anziehen.
Zum Zweiten: Ich glaube, man sollte den Herrn StR
Ellensohn - ich will ihn nicht belehren, weil er ja ganz genau weiß, dass es
den § 10 in der Geschäftsordnung des Wiener Gemeinderats gibt, der genau
die Eintrittsberechtigung regelt, der genau regelt, wer zu den Sitzungen kommen
kann. Jeder jedenfalls, der eine Karte hat und das im § 10 Abs 2 im
Sinne der Sicherheit der Abgeordneten sein kann, dass auch der so geregelt ist.
Gefährliche Gegenstände, et cetera, sind zu entfernen. Das weiß er ja. Als
Stadtrat kennt er die Geschäftsordnung des Wiener Gemeinderats. Das braucht man
ihm nicht extra zu sagen.
Zum Dritten: Auch eine Bemerkung zum Kollegen
Madejski, den wir ja als sehr emotionalen Redner kennen. Wir sind da auch
überein gekommen, sollte ihm im Zuge dieser emotionalen Rede diese zitierte
Zusatzbemerkung, trifft auch auf Sie zu, auf Frau StRin Vana herausgerutscht
sein - wir werden das Protokoll selbstverständlich nachlesen -, dann ist das
natürlich ein Ordnungsruf. Da brauchen wir nicht weiter zu diskutieren.
Jetzt hat der Kollege Kenesei so lange warten müssen,
aber er hat jetzt das Wort. Ich bitte ihn zum Rednerpult.
GR Günter Kenesei (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine sehr
geehrten Damen und Herren!
Das lange Warten hat spätestens in 563 Tagen,
5 Stunden und 14 Minuten ein Ende. Dann ist nämlich der Anpfiff. (GR
Christian Oxonitsch, auf sein Notebook zeigend: Ich habe hier 13! 13! –
Heiterkeit bei der SPÖ.) 13? Dann ist der Anpfiff zur EURO 2008 und
einen Tag später dann das erste Spiel der österreichischen Nationalmannschaft,
hoffentlich in einer besseren Performance als in den letzten Wochen und
Monaten.
Nichtsdestotrotz, auch wenn es noch oder nur mehr
563 Tage bis zur EURO 2008 sind, sollte man sich über einiges
unterhalten, die Dinge enthalten, die nicht nur diesen Akt heute betreffen,
sondern was überhaupt diese EURO 2008 von der organisatorischen Seite her,
aber auch von der wirtschaftlichen Seite her für diese Stadt bringen kann und
bringen soll und wo es durchaus ein paar Punkte gibt, die man kritisch
hinterfragen sollte und wo man sich als gelernter Wiener schon seine Gedanken
macht, wenn nach mehr als zwei Jahren, wo der Zuschlag stattgefunden hat, die
EURO in Österreich und in der Schweiz durchzuführen, einige Dinge im Argen
liegen, um nicht zu sagen, dahintümpeln und auf eine Behandlung warten.
Wenn
man sich das heutige Aktenstück anschaut, dann sind da durchaus Punkte drinnen,
die Sinn machen, dass sie umgesetzt werden. Auf der anderen Seite fragt man
sich aber, warum sind sie nicht schon längst in Angriff genommen worden
beziehungsweise warum hat sich niemand Gedanken darüber gemacht, was da
passiert, sei es jetzt das Medienzentrum, seien es jetzt die Parkflächen, die
zusätzlich geschaffen werden. Wir beschließen ja heute eine zusätzliche
Erhöhung der Kosten, was sicherlich nicht das letzte Mal sein wird. Das würde
mich nämlich interessieren, vor allem von den Rednern der Sozialdemokratischen
Fraktion, was noch alles dann im Nachhinein, nachdem die EURO 2008 vorbei
ist, an Kosten auf uns zukommen, denn ich sehe mit Berechtigung, aber auch mit
Sorge, dass hier Dinge, wenn auch nur temporär, umgebaut werden beziehungsweise
Flächen genutzt werden, die derzeit als Sportflächen in dieser Stadt zum
Beispiel Nachwuchsmannschaften und auch Sportvereinen zur Verfügung stehen und
die auf Grund von Umbaumaßnahmen und Adaptionsarbeiten für einen gewissen
Zeitraum vor und während der Europameisterschaft nicht als Sportflächen dienen
können, sondern wie zum Beispiel die Trainingsfelder neben dem Stadion als
Parkplätze, wo danach selbstverständlich wieder ein Sanierungs- und
Erneuerungsbedarf gegeben ist. Denn ich gehe davon aus, dass diese Parkplätze
erstens einmal nicht dort bleiben werden und zweitens einmal die Sportflächen,
die bis jetzt ja dort Bestand haben, selbstverständlich wieder eingerichtet und
neu errichtet werden.
Ähnlich ist es beim Kricketplatz, wobei der Punkt
sehr vage formuliert ist: „Falls es für die Erfüllung der Forderungen notwendig
ist.“ Also mittlerweile ist mir bekannt, dass es ein angeblich letztes
abklärendes Gespräch mit den UEFA-Verantwortlichen gegeben hat. Vielleicht kann
man da auch ein bisschen genauer definieren, ob es jetzt für die Erfüllung der
Forderungen notwendig ist, den Kricketplatz als eine temporäre Parkfläche
zusätzlich zur Verfügung zu stellen, was bedeuten würde, dass der Kricketplatz
danach natürlich entweder an einem anderen Ort neu errichtet wird, um ihn
wieder für Sportveranstaltungen zur Verfügung zu stellen oder dass er am selben
Ort wieder in seinem ursprünglichen Zustand (VBgmin Grete Laska: Das wird
man nicht machen. Wenn, dann würde man ihn verbessern, denn der
derzeitige Zustand ist nicht dementsprechend!), in einem verbesserten
Zustand neu errichtet beziehungsweise in einem sanierten Zustand den
Sportvereinen wieder übergeben wird.
Das sind also alles Fragen, die noch für den
Kostenfaktor relevant sind, denn ich gehe davon aus, dass in dem jetzigen
genehmigten Sachkredit die Wiederherstellungskosten dieser Flächen
beziehungsweise dieser Sportanlagen nicht enthalten sind. Was mich viel mehr
stört, ist, dass teilweise Dinge da drinnen stehen, der Kollege Ellensohn hat
es schon gesagt, die eigentlich seit dem Oktober/November 2004 bekannt
gewesen sind. Wenn man sich die sanitären Einrichtungen des
Ernst-Happel-Stadions zu Gemüte führt und davon ausgeht, dass rund 50 000 Besucher
bei den Spielen - und die Spiele werden allesamt ausverkauft sein - anwesend
sein werden, dann wusste man beim Zuschlag dieser Europameisterschaft, dass man
mit dieser Anlage, so wie sie sich derzeit präsentiert, sicherlich nicht in
eine EURO 2008 gehen kann. Das heißt, das sind Kosten und das sind
Faktoren, die spätestens seit dem Oktober 2004 bekannt gewesen sind.
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