Gemeinderat,
15. Sitzung vom 22.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 22 von 68
notwendig ist!) Das unterscheidet uns von
Ihrer Fraktion, weil wir versuchen, mit Ansätzen weiterzukommen (GR Dr
Matthias Tschirf: Ansätze! Ansätze! Ansätze!) und bringen nicht nur, wie
zum Teil auch immer die FPÖ, polemische Worte und nichts dahinter! (Beifall
bei der SPÖ.)
Es ist klar, dass am Arbeitsmarkt vor allen Dingen
schlecht qualifizierte Menschen immer mehr von der Arbeitslosigkeit betroffen
sind. Jedoch stellt der WAFF 40 verschiedene Programme für Weiterbildung
und Qualifizierung auf, damit sich Menschen ihren Arbeitsplatz sichern können
und nach einer Kündigung wieder die Chance haben, rascher Fuß zu fassen.
23 400 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer werden vom WAFF
unterstützt. Und das sind jetzt nicht nur Menschen, die Arbeit suchen, sondern
dort werden auch Unternehmen gefördert. Was mich aber besonders freut, ist,
dass 60 Prozent der ArbeitnehmerInnen, die vom WAFF-Programm profitieren,
Frauen sind und davon vor allem auch noch ein Fünftel Jugendliche!
Die Bildungsoffensive setzt beim WAFF in acht
Bereichen ihre Schwerpunkte. Im Mittelpunkt stehen die Zielgruppen Jugendliche
und Lehrlinge, Arbeitssuchende und vor allen Dingen Berufstätige. Um nur einige
Punkte zu nennen: 12,8 Millionen mit drei großen Schwerpunkten für
Lehrlinge, zwölf Lehrlingsakquisiteure und Förderungen der Unternehmen, die
Lehrlingsausbildner haben, wo die Kosten übernommen wurden, ebenso Beratungs-
und Weiterbildungsförderungen für 12 000 Berufstätige, vom
Weiterbildungskonto bis zu PISA Plus.
Die Unterstützung für Frauen ist mir besonders
wichtig, denn die Frauenerwerbsquote liegt speziell in Wien bei 77 Prozent
(StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager: Teilweise! Nur teilweise!),
weit höher als im Rest des Bundesgebiets von Österreich, seltsamerweise! Viele,
viele Programme wie die Programme „NOVA“, „NOVA-Karenz“, „FRECH“ und die
Beratungsstellen von „AMANDAS MATZ“, um nur einige zu nennen, werden
weitergeführt und ich denke, dass dies gute, innovative Programme sind.
Wir reden nicht, wir setzen Maßnahmen, auch wenn sie
nur ein kleiner Anhaltspunkt für Sie sind, aber wir setzen sie ganz einfach.
Sie waren bei der Umsetzung mit dabei und mit allem einverstanden und stellen
sich jetzt hier heraus und sagen, es passiert nichts! Eines kann ich Ihnen
sagen: Mir persönlich ist jeder investierte Euro, jeder investierte Cent lieber
als ein arbeitsloser Jugendlicher und arbeitslose Menschen, Frauen und Männer,
die Existenzängste und keine Zukunftsperspektive haben. (Aufregung
bei StRin Mag Katharina Cortolezis-Schlager und GR Dr Matthias Tschirf.) So
wollen wir nicht agieren und daher gibt es diesen Maßnahmenkatalog, den Sie
nicht nur abstimmen, sondern sich auch einmal durchlesen sollten! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die
Aktuelle Stunde ist somit beendet.
Bevor wir zur Erledigung der Tagesordnung kommen,
gebe ich gemäß § 15 Abs 2 bekannt, dass an schriftlichen Anfragen von
Gemeinderatsmitgliedern des Freiheitlichen Klubs drei, des Grünen Klubs fünf,
des ÖVP-Klubs neun eingelangt sind.
Vor Sitzungsbeginn sind von den
Gemeinderatsmitgliedern des Klubs der Freiheitlichen eine, keine vom Grünen
Klub und vom ÖVP-Klub fünf Anträge eingelangt. Den Fraktionen wurden alle
Anträge schriftlich bekannt gegeben. Zuweisung erfolgt wie beantragt.
Die Anträge des Stadtsenats zu den
Postnummern 1, 5, 6, 9, 12,13, 16 bis 18, 23, 25, 26, 28, 29, 31, 33 bis
42 und 44 bis 46 gelten gemäß § 26 der Wiener Stadtverfassung als bekannt
gegeben. Bis zu Beginn der Sitzung hat kein Mitglied des Gemeinderats zu diesen
Geschäftsstücken die Verhandlung verlangt. Ich erkläre daher gemäß § 26
der Wiener Stadtverfassung diese als angenommen und stelle fest, dass im Sinne
des § 25 der Wiener Stadtverfassung die erforderliche Anzahl von
Mitgliedern des Gemeinderats gegeben ist.
In der Präsidialkonferenz wurde nach entsprechender
Beratung die Postnummer 8 zum Schwerpunkt-Verhandlungsgegenstand erklärt
und gleichzeitig folgende Umreihung der Tagesordnung vorgeschlagen: Die
Postnummern 10, 20, 19, 21, 22, 24, 27, 30, 32, 2, 3, 4, 43, 11, 14, 15
und 7 werden in dieser Reihenfolge zur Verhandlung gelangen.
Es gelangt nunmehr die Postnummer 8 der
Tagesordnung zur Verhandlung. Sie betrifft die Adaptierung des Wiener Stadions
für die EM 2008.
Ich bitte die Berichterstatterin, Frau GRin Nurten
Yilmaz, die Verhandlungen einzuleiten.
Berichterstatterin GRin Nurten Yilmaz:
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren! Ich bitte
um Zustimmung zum vorliegenden Poststück.
Vorsitzender GR Günther Reiter: Die
Debatte ist eröffnet und Herr GR Dr Madejski hat sich zum Wort gemeldet. Ich
erteile es ihm. Er hätte 40 Minuten, wenn er es ausnützt.
GR Dr Herbert Madejski (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Danke für den Hinweis auf die 40 Minuten, ich
werde sie sicher nicht ausnützen.
Zum Aktenstück, welches ich auch sehr gerne zum
Anlass nehmen werde, um über die Motive der Fraktionen oder insbesondere einer
Fraktion ein bisschen nachzudenken und hier ein bisschen darüber zu reden,
warum dieser Akt von den GRÜNEN wahrscheinlich abgelehnt wird.
Die Kostensteigerung von zirka 70 Prozent ist natürlich schon ein
bissel ungeheuerlich und normalerweise sagt man ja, da ist falsch budgetiert,
ins Blaue hinein budgetiert worden. Ich frage mich auch, wieso 2004 oder wieso
bei der Bewerbung und wieso bei der Erstellung des Budgets und bei den
sicherlich vielen Gesprächen bei der Bewerbung um die EM 2008 nicht
bereits damals alles oder fast alles an notwendigen Investitionen oder
Bedingungen auf dem Tisch gelegen sind. Es ist aber heute müßig, darüber
nachzudenken oder nachzuforschen, es ist einfach so. Ich glaube, dass bei der
Verhandlung mit dem Partner im Fußballbereich ein
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