Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 86 von 91
das auch ein sehr wesentliches Stadterweiterungsgebiet
wäre.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich möchte hier
abschließend noch einmal sagen: Es gibt große Projekte, die wir mittragen
werden. Wir werden nicht mit allem einverstanden sein, das ist überhaupt keine
Frage. Wir werden das kritisch anmerken. Es gibt aber sehr viele kleinere
Projekte, wo sich zeigt, dass noch immer teils – ich sage einmal – alte
Seilschaften ins Rennen kommen: bei Ausschreibungen zum Beispiel.
Der wichtigste Punkt ist: Mit der
Parkraumbewirtschaftung, dem Individualverkehr und den
50 Stundenkilometer-Zonen, die Sie ebenfalls in Wien einrichten wollen,
sind Sie leider nicht auf unserer Linie.
Noch ein Punkt zu der Lobau, wir werden morgen
wesentlich mehr darüber reden: Es ist mir ebenfalls nicht verständlich, dass
die GRÜNEN derartig vehement ins Feld ziehen. Politisch verstehe ich das
vollkommen, aber der Zustrom Ihrer Kolleginnen und Kollegen und der Zustrom von
angeblich umweltbewussten Au-Schützern ist ja eher gering – und zwar nicht nur,
weil das Wetter so schlecht ist, sondern weil diese mit dem Auto und der
Zeltausrüstung gar nicht nachkommen, in Wien von einem Platz zum anderen zu
fahren. (Ironische Heiterkeit bei den GRÜNEN.)
Meine Damen und Herren! Wir lehnen das Budget ab,
wollten aber noch einmal sagen, wir werden uns morgen über die Lobau
unterhalten. Da ich der letzte Redner vor Ihnen, Herr Stadtrat, bin –
wahrscheinlich kommen jetzt Sie an die Reihe –, freue ich mich auf Ihre
Ausführungen zu dieser langen, aber inhaltsreichen Debatte. (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr Dr Madejski, missverstehen
Sie jetzt nicht eine Bemerkung, aber der Irrtum ist menschlich: Herr GR Hoch
hat das Wort. Eine tatsächliche Berichtung: Drei Minuten Redezeit.
GR Alfred Hoch (ÖVP-Klub der
Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr
Stadtrat!
Ich möchte nur noch einmal
kurz festhalten, weil Herr Madejski ja öfters im Ausschuss entweder nicht
vorhanden oder anders beschäftigt war: Die Wiener ÖVP hat zum Flächenwidmungsplan
zum Hauptbahnhof zugestimmt, nur haben Sie falsch mitgeschrieben, weil Sie
wahrscheinlich gerade was anderes getan haben. Ich meine, es ist legitim, dass
man bei so einem großen Projekt einige Anmerkungen und einige Kritikpunkte hat.
(Beifall bei der ÖVP.)
Das Zweite – und jetzt sei
mir bitte nicht bös –: Ich habe jetzt schon geglaubt, du spricht in einer neuen
Rolle, und zwar in der Rolle des Pressesprechers des Herrn StR Schicker – das
muss ich ehrlich sagen! –, vor allem das, was den Hauptbahnhof betrifft. –
Danke. (Beifall und bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön. – Herr Stadtrat, bitte.
Amtsf StR
Dipl-Ing Rudolf Schicker: Herr Vorsitzender! Sehr geehrte
Damen und Herren!
Ich werde versuchen, selbst
ein paar Worte zu finden und nicht nur meinen Pressesprecher sprechen zu
lassen. Dieser wäre nämlich hier nicht redebefugt. (GR Alfred Hoch: Das war die Bestätigung!) Dieser wäre hier nicht
redebefugt, Herr Hoch. Hören Sie mir ganz zu! Es wäre auch für Ihre Wortmeldung
besser gewesen. (Beifall bei der FPÖ.)
Eine freudige Mitteilung
hätte ich Ihnen noch gerne gemacht: Da ja die Stadtplanung jetzt auch für die
Luftraumüberwachung zuständig ist, wie ich aus dieser Diskussion gelernt habe,
darf ich Ihnen mitteilen: Die Abfangjäger sind abbestellt. (Beifall bei der
SPÖ und den GRÜNEN.) Leider ist dem nicht so, denn die österreichische
Bundesverfassung sieht schon vor, dass die Republik Österreich und eben der
Bund für die Landesverteidigung zuständig ist – und nicht der Wiener
Gemeinderat oder Landtag.
Sehr geehrte Damen und
Herren! Auch wenn es die eine oder andere Meldung von den Oppositionsparteien
gegeben hat, dass die Abteilungen das eine oder andere vielleicht hätten anders
machen können, möchte ich trotzdem meinen Abteilungen ganz herzlich für das
vergangene Jahr danken und viel Erfolg für das kommende wünschen. Die
Budgetdecke ist nicht besonders groß geworden, aber wir werden doch eine Reihe
von Projekten durchzuführen haben.
Gerade Stadtplanung ist
ein Thema, das sehr vernetzt ist. Das hat Frau Kollegin Gretner ja richtig
erwähnt: Es geht immer um die Kooperation verschiedener Geschäftsgruppen und es
geht auch um die Kooperation mit verschiedenen anderen Gebietskörperschaften –
ob das Niederösterreich, die Randgemeinden oder auch die Ebene des Bundes ist,
wie zum Beispiel auch mit den Einrichtungen des Bundes, mit den ÖBB oder der
ASFINAG. Wir sind insbesondere bei den Bundeseinrichtungen darauf angewiesen,
dass die Kooperation auf freiwilliger Basis, aber auf möglichst guter
technischer Basis funktioniert. Das gelingt in der Regel auch. Das gelingt vor
allem dann, wenn die Zusammenarbeit stufenweise aufgebaut ist. Dann können vom
Beginn an in dieser Kooperation hervorragende Ergebnisse bearbeitet werden.
Dazu gehört zum Beispiel
der Hauptbahnhof, wie das Kollege Madejski schon erwähnt hat. Gerade da ist die
Zusammenarbeit zwischen den Bundesbahnen und der Stadt Wien bis ins letzte
Detail abgestimmt. Die Vorgangsweise ist auch bezüglich der Termine akkordiert,
sodass Sie die Gelegenheit haben werden, beim nächsten Gemeinderat im Dezember
hier die Flächenwidmungs- und Bebauungsplanung zu Beschluss zu erheben – und
ich lade Sie ganz herzlich dazu ein, auch die Kolleginnen und Kollegen der ÖVP,
die wohl nicht so ganz mit der Materie vertraut sind, wie sich gezeigt hat,
denn sonst hätten sie nicht auf die Idee verfallen können, dass es kein
Verkehrskonzept dafür gäbe.
Es ist der erste Flächenwidmungsplan, der Ihnen vorgelegt wird,
zu dem es eine Strategische Umweltprüfung gibt. Eine Strategische Umweltprüfung
ohne Vorhandensein eines Verkehrskonzeptes ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Daher, Kollege Hoch, lassen Sie sich davon überraschen, wenn Sie es noch nicht
gesehen
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