Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 54 von 91
Da möchte ich kurz zum Thema gleichgeschlechtliche Lebensweisen abschweifen. Auch die WASt leistet mit ihren Beratungen, Sensibilisierungsprogrammen, Vorträgen und Mitwirkung und bei Veranstaltungen in den einzelnen Bezirken in Wien hervorragende Arbeit. Für 2007 sind Vorträge und Sensibilisierungsprogramme bei der MAG ELF und beim KAV-Personal terminisiert. Das heißt, auch hier wird hervorragende Arbeit weitergeführt.
Ich habe auch schon die Mädchenförderung
angesprochen. In Wien nimmt Mädchenförderung einen großen Stellenwert ein, denn
starke selbstbewusste Mädchen wachsen in Wien zu starken Frauen heran. Die
Botschaft der Stadt lautet: „Ihr habt die Zukunft in der Hand und wir
unterstützen euch dabei."
Auch 2007 wird vieles in diese Förderung gesetzt. Wir
haben den Töchtertag am 26.4.2007 mit einer verstärkten Zusammenarbeit der
Wiener Schulen und einer verbesserten Online-Anmeldemöglichkeit. Der heurige
Töchtertag erfreute sich einer Rekordbeteiligung von 3 000 Mädchen.
Wir haben 133 Betriebe aus über 30 Branchen gehabt, die den Mädchen
die Pforten öffneten. Also wenn man hier von Isolation und
geschlechterdifferenzierter Politik spricht, ist das, glaube ich, der falsche
Weg. Mädchen müssen schon von Anfang an gestärkt werden, um zu selbstbewussten
Frauen heranzuwachsen. (Beifall bei der SPÖ.)
Auch 2007 werden wir natürlich die vielen
Mädchenserviceeinrichtungen wie Mädchenratgeber, Mädchentelefon
weiterentwickeln und aktualisieren. Ein weiterer Fokus wird natürlich auch auf
geschlechtssensible Pädagogik gelegt.
Eben auch schon angesprochen wurde das große Thema
Arbeitsmarkt. Eine gute Ausbildung, ein eigenes Einkommen durch Berufstätigkeit
ist den Wienerinnen wichtig. Das bleibt aus frauenpolitischer Sicht der beste
Schutz vor Armut und der beste Schutz vor Abhängigkeit. Daher hat die
Frauenabteilung schon seit jeher einen wesentlichen Schwerpunkt in die
Förderung von frauenspezifischen Arbeitsmarktprogrammen gelegt. Denn selbst ist
die Frau, die eigenständige Existenzsicherung das Um und Auf.
Wien setzt dabei auf offensive arbeitsmarktpolitische
Maßnahmen, hat in Kooperation mit dem WAFF bis jetzt tolle Arbeit geleistet und
wird auch im Jahr 2007 vieles an Budget einsetzen, um hier Jobmaßnahmen,
Jobchancen für Frauen und Mädchen zu verbessern. Bei der gesamten
Programmplanung setzt der WAFF auf zusätzliche spezielle Maßnahmen für junge
Mädchen und Frauen, wie eben der „NOVA“ und „NOVA-Karenz“, „NOVA“ für
arbeitslose Wiedereinsteigerinnen nach der Kinderbetreuungszeit. Es leistet
Berufsorientierung, Weiterbildungsmaßnahmen, Hilfe bei der Jobsuche. Ab 2007
haben alle Frauen in Karenz, unabhängig vom Bildungsniveau, auch Zugang zu
Weiterbildungsförderungen.
Weiters können wir mit dem Projekt „FRECH - Frauen
ergreifen Chancen" für rund 1 000 berufstätige Frauen Beratung
anbieten. Die Beraterinnen helfen dabei, die individuellen Entwicklungschancen
abzuklären, realistische berufliche Ziele zu setzen und die dafür notwendigen
Qualifizierungsmaßnahmen zu erarbeiten.
Zu erwähnen noch: „AMANDAS MATZ“, eine
Beratungsstelle für junge Frauen und Mädchen, die für 300 Teilnehmerinnen
im kommenden Jahr Platz hat.
Innovative Ideen versuchen immer wieder, den
individuellen Bedürfnissen der Frauen gerecht zu werden.
Darum hat der WAFF mit der
Frauenabteilung heuer das Projekt „FRECH in the City" geschaffen, ein
Pilotprojekt, mit dem die Beratung zu den Frauen kommt, zu Spielplätzen, in die
Bibliotheken, in die Kindergärten und in Sozialzentren. Wenn sich dieses
Projekt bewährt, kann es ab 2007 durchaus in den Regelfall übergehen.
Um diese Bedürfnisse, die Wünsche der Wienerinnen
bestmöglich umsetzen zu können, bedarf es grundlegender Forschung. Der
Situationsbericht „Frauen in Wien", das erst kürzlich veröffentlichte
Frauenbarometer, die Studie zur Zwangsheirat, die im Jänner präsentiert wird,
und vieles mehr sind wesentliche Grundlagen für die Erarbeitung von Positionen
und Forderungen. Für 2007, das EU-Jahr der Chancengleichheit, ist eine Studie
zur Einkommensgerechtigkeit geplant.
Neben dieser Grundlagenforschung, die ich schon
erwähnt habe, ist die Informationspolitik der Stadt sehr wesentlich. Die
Beratungsmöglichkeiten und Informationsangebote müssen an die Wienerin gebracht
werden. Heuer wurde die Frauenratgeberin neu aufgelegt. Der „FrauenPowerTag"
wurde aufgrund des Erfolges von heuer wieder neu geplant; wir haben mit
2 000 Frauen doppelt so viele Frauen wie im Vorjahr im Gasometer
gehabt. Der große Wunsch nach Information ist da, und dem kommen wir natürlich
sehr gerne nach. Auch ein Open House am Frauentag wird es am
8. März 2007 wieder geben.
Kurz möchte ich noch ein paar Worte zum Tierschutz zu
Ihnen sagen. Wir haben heuer eine erste Bilanz zur Arbeit der Tierombudsstelle
ziehen können. Es ist erfreulich, wie sehr sich diese Einrichtung in kürzester
Zeit zu einer ersten und wichtigen Anlaufstelle für die Wienerinnen und Wiener
entwickelt hat. Die Stelle hat darüber hinaus viele Projekte initiiert, die zur
Bewusstseinsbildung in Sachen Tierschutz in Wien maßgeblich waren; erinnern wir
uns an die Kampagne „Kein Ei mit 3"!
Kürzlich wurde auch der 2. Wiener
Tierschutzpreis vergeben, mit dem die Tierombudsstelle wissenschaftliche
Arbeiten fördert. Auch 2007 wird dieser Preis, mit 4 000 EUR dotiert,
wieder vergeben.
Information wird auch in Sachen Tierschutz groß
geschrieben. Neben den Informationsbroschüren - wie dem Wiener Hunderatgeber,
dem vierteljährlich erscheinende Heft „Hund, Katz & Co" - werden
laufend Veranstaltungen und Enqueten zum Thema Tier und Mensch in Wien
abgehalten.
Auch eine nicht mehr wegzudenkende Institution ist
der Wiener Tierschutztag, der heuer mit mehr als 30 000 BesucherInnen im
Rathaus wieder stattgefunden hat. Nächstes Jahr feiern wir das zehnjährige
Jubiläum.
Sehr geehrte Damen und Herren! Das
war natürlich nur ein Bruchteil dessen, was alles in Wien an aktiver
Frauenpolitik stattfindet und auch im Bereich Tierschutz
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