Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 40 von 91
Koch –, dass die Bäder subventioniert werden müssen. Das geht einfach nicht zusammen, und insofern kann ich auch dem Antrag nicht folgen!
Wir stehen dazu, dass die Bäder in dieser Stadt ein
Defizit produzieren, weil sie gar nicht anders können! Wir sind fest davon
überzeugt, dass die Magistratsabteilung jetzt schon alles Mögliche tut, um
dieses Defizit so gering wie möglich halten, indem sie zum Beispiel
Einsparungen im Energiebereich vornimmt und sehr effizient und wirtschaftlich
agiert, denn sonst ginge es ja gar nicht.
Es ist, glaube ich, unbestritten, dass
Öffentlichkeitsarbeit für jedes große Unternehmen eine ganz wichtige Sache ist.
Klar ist außerdem, dass Marketing eine Rolle spielt, und zwar auch für eine
öffentliche Einrichtung von der Größe der Stadt Wien. Dass wir die
Öffentlichkeitsarbeit im Budget wieder finden, ist etwas, was wir hier schon
debattiert haben: Es gibt zwei inhaltliche Beschlüsse hier in diesem Haus, und
zwar einen betreffend das Medienpoolservice, bei dem es um die Information an
die Bürgerinnen und Bürger geht, und einen zweiten betreffend die
Auslandsarbeit der Stadt Wien mit den Verbindungsbüros. Und die Anschuldigungen
und Schmutzkübelkampagnen, die an dieser Stelle gekommen sind, haben sich im
Kontrollamtsbericht nicht bestätigt. Im Gegenteil: Hier hat sehr wohl ein
ordentliches Verfahren mit einer sorgfältigen Ausschreibung stattgefunden. Es
hat detailreiche Besprechungen und Verhandlungen über Auftrag und Kosten und
darüber gegeben, dass es ein Berichtswesen geben und dass eine umfassende
Dokumentation stattfinden wird.
Wenn Kollege Aigner den Wunsch hat, mehr an
Dokumentation und Information zu bekommen, dann lade ich ihn ein, die Firma
Compress anzurufen und zu ersuchen, dass man ihm die Pressespiegel,
Dokumentationen und Berichte zukommen lässt. Das wird man dort gerne machen.
Ich wünsche ihm viel Spaß beim Lesen! Das ist unglaublich viel, und er wird es
wahrscheinlich nicht bewältigen.
Das wollte ich dazu noch sagen: Im Budget 2007 sind
diese zwei Beschlüsse dieses Hauses ersichtlich und erfasst.
Ich richte meinen herzlichen Dank an alle Kolleginnen
und Kollegen, die von Seiten der Magistratsabteilungen in der Geschäftsgruppe
so hervorragende Arbeit leisten! Ich hatte leider jetzt nur die Zeit, ein paar
Beispiele herauszugreifen, aber es arbeiten natürlich alle hier ganz toll, und
dafür möchte ich mich herzlich bedanken! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Herr
GR Dr Wolf. – Bitte.
GR Dr Franz Ferdinand Wolf (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vorsitzender! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Es wurde zu dieser Geschäftsgruppe ja schon vieles
und vielerlei gesagt, aber zum Bereich der Information sind doch noch einige
Worte notwendig, insbesondere zur Budgetpost, die die Finanzierung des Presse-
und Informationsdienstes der Stadt Wien vorsieht.
Der Voranschlag sieht 33,8 Millionen EUR
vor, eine Zahl, die offenbar beliebig gewählt ist. Wenn man nämlich die
Voranschläge und die Rechnungsabschlüsse der vergangenen Jahre vergleicht, dann
stellt sich heraus, dass im Jahr 2004 19,7 Millionen budgetiert waren und
28,1 Millionen ausgegeben wurden. Im Jahr 2005 hat der Voranschlag
21,7 Millionen vorgesehen, ausgegeben wurden 32,7. Zum vergangenen Jahr
liegt der Abschluss noch nicht vor. Damals waren 26,7 Millionen
budgetiert. Und heuer sind es 33,8 Millionen. Angesichts dieser Budgetklarheit
und -wahrheit wäre es vermutlich vernünftiger, sozusagen einen Erinnerungseuro
bei dieser Post anzusetzen und ansonsten auszugeben, was immer man für richtig
hält. Das hätte auch den schönen Vorteil, dass Herr Woller dann beim
Rechnungsabschluss herausgehen und betonen könnte, wie viel mehr Geld
glücklicherweise ausgegeben wurde. (Beifall
bei der ÖVP.) Wenn er das auch noch im Bereich der Information tut, könnte
er auch gleichzeitig seinen schweren Journalistenkomplex abarbeiten, was auch
nicht schlecht wäre!
Es geht also um die Informationspolitik der Stadt
Wien, und ich möchte dazu zwei Beschlussanträge einbringen, und zwar einen
betreffend Stärkung des Medienstandortes Wien. Das scheint nämlich tatsächlich
notwendig und wichtig zu sein. Dieser Beschluss- und Resolutionsantrag fordert
die Abschaffung der Werbeabgabe, die der Herr Bürgermeister bereits im Jahr
2003 versprochen hat. Er hat damals mit der Formel „Weg mit der Werbesteuer!“
das gesagt, was auch Klubobmann Cap gesagt hat.
Ich stelle daher den Beschlussantrag:
„Der Wiener Gemeinderat spricht sich für eine
Entlastung und damit Stärkung des Medien- und Werbestandorts Wien aus.
Insbesondere fordert der Gemeinderat daher in diesem Zusammenhang die
Abschaffung der Werbeabgabe. Bgm Dr Häupl möchte sich diesbezüglich bei
der Bundesregierung einsetzen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt.“ (Beifall bei der ÖVP.)
Weiters bestünde die Chance, eine moderne,
zielorientierte und zukunftsorientierte Medienpolitik für die Stadt zu machen,
indem endlich ein Konzept für die Förderung des Medien-, Film- und
Fernsehstandortes Wien vorgelegt wird. – Ich stelle daher gemeinsam mit
meinen Kollegen Bernhard Dworak, Wolfgang Aigner und Ines Anger-Koch folgenden
Beschlussantrag:
„Die amtsführende Stadträtin
für Bildung, Jugend, Information und Sport möge in Absprache mit dem
amtsführenden Stadtrat für Kultur und Wissenschaft ein Konzept für die
Förderung des Medien-, Film- und Fernsehstandortes Wien erstellen. Im Rahmen
eines umfassenden Konzeptes zur Sicherung beziehungsweise zum Ausbau des Film-,
Fernseh- und Medienstandortes Wien sollten folgende Maßnahmen detailliert
ausgearbeitet werden: Eine transparente und nachvollziehbare Förderung der
alternativen und nichtkommerziellen Medien durch Errichtung eines eigenen
unabhängigen Medienfonds, der aus Teilen der Mehreinnahmen der Landesabgabe zu
den Rundfunkgebühren gespeist wird; die Neustrukturierung der Wiener Film- und
Fernsehförderung durch Schaffung getrennter Förderungsfonds für Fernseh- und
Filmproduktionen; die Dotierung des Film
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