Gemeinderat,
14. Sitzung vom 21.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 17 von 91
Arbeit in ein normales Leben
zurückfinden, und das ist der sozialdemokratische Weg. Durch Arbeit sollten
Menschen ihren Lebensunterhalt erlangen, durch Arbeit sollte es ihnen auch
wirklich gelingen, ein Leben zu führen ohne Hilfestellung und ohne
dementsprechende Unterstützung. Und es ist ganz egal - von dieser Stelle an die
Opposition -, ist der Heizkostenzuschuss 150 EUR, ist der
Heizkostenzuschuss 80 EUR, es ist wurscht, es ist immer zu wenig, oder es
ist einfach immer nicht gut organisiert et cetera.
Sehr geehrte Damen und Herren, das Sozialhilfegesetz
und die Sozialhilfe wurden um 5,2 Prozent am 1. Mai dieses Jahres
erhöht. Der Heizkostenzuschuss wird auf 100 EUR erhöht (GRin Ingrid Korosec: 208 Euro!) und
jede Frau und jeder Mann in Wien, die es brauchen, und die in diese Not
geraten, wodurch auch immer, sei es durch wirtschaftsmarktpolitische Maßnahmen
oder durch private Maßnahmen, die Stadt Wien steht bereit und unterstützt sie,
und das wissen die Wiener und Wienerinnen. (Beifall bei der SPÖ. – GRin
Ingrid Korosec: Bittsteller!)
Ich möchte noch zu der
wirklich schwierigen Thematik, wovon zwar sehr viele Kollegen und Kolleginnen
nicht direkt betroffen sind oder sich damit wirklich auseinandersetzen, nämlich
zur Sucht und der Drogenproblematik, etwas sagen. Denn Sucht und die
Drogenproblematik, sehr geehrte Damen und Herren, kann erstens einmal jeden
treffen, es kann jeden treffen, und was machen wir dagegen. Ich werde es ihnen
sagen, Herr Kollege Lasar. Wir schauen dem Problem in die Augen, wir gehen hin
und schauen dem Problem in die Augen. Wenn es nach Ihnen geht, sehr geehrte
Damen und Herren der FPÖ, dann würden sie ein ganz großes Loch am Karlsplatz
graben, die Menschen hineinschieben und wieder zumachen. Das, denke ich, das
wäre Ihr Gedanke dazu, wenn es um Drogenpolitik geht. Unsere Drogenpolitik in
Wien schaut so aus, dass wir Maßnahmen und Lösungen für Probleme
dementsprechend planen und ausführen. Sie kennen das „Help U“-Projekt, Sie
kennen die zukünftigen Projekte, die am Gumpendorfer Gürtel stattfinden werden,
wo wir einen Neubau für Drogensüchtige und Suchtkranke bauen, wo wir mit
Therapien und Unterstützungen dementsprechend etwas machen, um solchen Leuten,
die auch in Not geraten sind, zu helfen. Sie aber haben anscheinend keine
Ahnung, was soziale Unterstützung bedeutet.
Die Projekte wie „Help U“ und auch die Projekte,
wo wir 700 neue Betreuungsplätze im „Dialog 10“ schaffen, sind ein
Beweis, dass wir etwas für die betroffene Bevölkerung tun und dass wir keine
phantasielosen Ideen haben, wie sie hier im Wiener Gemeinderat vorgetragen
werden.
Sehr geehrte Damen und Herren, abschließend möchte
ich noch zum Psycho-sozialen Dienst Folgendes sagen: Hier ist von meiner
Kollegin aus der ÖVP gekommen, dass es keine Projekte gäbe für Menschen mit
besonderen Bedürfnissen. Ich würde meinen, REiNTEGRA ist ein solches. Und wenn
sie es schon einmal gesehen haben in der Neustiftgasse, es ist ein
Vorzeigeprojekt. Sie sind ja selber im Vorstand, ich glaube, sie haben es auch
schon einmal gesehen, ich weiß es aber nicht, aber wenn nicht, schauen Sie es
sich einmal an.
Vorsitzender GR Günther Reiter (unterbrechend): Frau Kollegin, ich
bitte zum Schluss zu kommen.
GRin Mag Sonja Ramskogler (fortsetzend):
Danke schön. Sie sehen, es ist so weit verzweigt, dass man eigentlich nicht
aufhören kann. Trotzdem, alles ganz Wichtige bei diesem großen Ressort, was Sie
noch nicht erwähnt haben, schaffe ich gar nicht, in der kurzen Zeit hier noch
zu erörtern.
Abschließend ein herzliches Dankeschön auch an den
Psychosozialen Dienst für seine Tätigkeit, wenn es darum geht, Menschen zu integrieren,
Menschen mit allen Fehlern, mit ihren guten und schlechten Eigenschaften nicht
nur irgendwo abseits hinzustellen oder vielleicht eine schwarz-weiß malerische
Politik zu betreiben. Nein, sozialdemokratische Gesundheitspolitik und
Sozialpolitik ist eine Politik, die die Vielfalt der Menschen zulässt mit allen
ihren Erkrankungen und Eigenschaften. Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Werte
Kollegin, ich möchte nur zur Information sagen, dass in der Präsidiale ausgemacht
wurde, dass die Vorsitzenden eine gewisse Toleranzgrenze bei diesen Reden
haben. Also, es war eine gute Minuten Überzeit.
Zum Wort gemeldet ist Frau GRin Smolik. Ich erteile
es ihr.
GRin Claudia Smolik (Grüner
Klub im Rathaus): Herr Vorsitzender! Frau Stadträtin! Meine Damen und
Herren!
Selten wurde die Demut der SPÖ so deutlich erkennbar
wie in dieser Geschäftsgruppe und bei der Rede von der Vorgängerin, der
Kollegin Ramskogler. Sie haben uns quasi erklärt, es gibt verschiedene
Wahrheiten. Ja, das stimmt. „Nur, unsere Wahrheit“, wörtliches Zitat von Ihnen,
„unsere Wahrheit liegt hier.“
Das kann es ja wohl nicht sein, dass hier drei
Oppositionsparteien berechtigte Kritik an der Gesundheits- und Sozialpolitik
dieser Stadt äußern und Sie uns hier erklären, es sei alles lächerlich und Ihre
Wahrheit liege hier. Diesen Zugang empfinde ich echt bedenklich und mich
wundert es, dass er von Ihnen kommt, denn ich kenne Sie schon sehr lange, und
diese Arroganz, die sich offensichtlich anhäuft, je länger man hier in diesem
Gemeinderatssitzungssaal als SPÖ-Abgeordnete oder -Abgeordneter sitzt,
verwundert mich jeden Tag und vor allem in Budgetreden. (Beifall bei GRÜNEN,
ÖVP und FPÖ.)
Ich möchte noch kurz auf den Bereich für Menschen mit
Behinderungen, der in den letzten Wortmeldungen nicht so deutlich zur Sprache
gekommen ist, eingehen und auf einen Antrag hinweisen, den wir hier, alle vier
Parteien gemeinsam, vor nicht allzu langer Zeit eingebracht haben und der auf
Initiative von Frau Kollegin Praniess-Kastner zu Stande gekommen ist, nämlich
die Barrierefreiheit von öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen anzuschauen
und aufzulisten, und den wir allen Geschäftsgruppen zur Zuweisung gebracht
haben.
Wir haben von den einzelnen
Geschäftsgruppen unterschiedlichste Antworten in unterschiedlichster Qualität
bekommen, manches war schlichtweg falsch, zum
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