Gemeinderat,
14. Sitzung vom 20.11.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 92 von 108
vermutlich dabei treffen können, dass eine Novelle
des UVP-Gesetzes zielführend wäre. (GR Mag Rüdiger Maresch: Richtig!) –
Okay, immerhin in diesem Punkt sind wir einig.
Herr
Kollege Stiftner, ehrlich gesagt, ist es mir so wie immer gegangen: Ich konnte
Ihren Rechnungen nicht ganz folgen. (GR Dipl-Ing Roman Stiftner: Das
scheint Ihr Problem zu sein!) Bezüglich der MA 48 sprechen Sie von
einem Defizit, Sie sprechen von Überschüssen. Wahr ist vielmehr, dass die
MA 48 290 Millionen EUR an Ausgaben und
259 Millionen EUR an Einnahmen hat. Wo da ein Überschuss sein soll,
würde ich mir gerne von Ihnen erklären lassen. (GR Dipl-Ing Roman
Stiftner: Gerne!) Das Gleiche gilt für die MA 31. Da haben Sie uns
erstens gesagt, wir hätten erhöht. Wir haben die Wassergebühren, meines Wissens
nach, nicht erhöht. Dann haben Sie uns wirtschaftliche Inkompetenz vorgeworfen.
Ich kann
Sie ehrlich gesagt nur ersuchen: Schauen Sie sich den Voranschlag bezüglich der
Einnahmenreduktion einmal an! Sie werfen uns wirtschaftliche Inkompetenz vor,
nur weil Sie nicht in der Lage sind, die Zahlen des Voranschlages richtig zu
interpretieren. Andernfalls würden Sie bei Postnummer 872 sehen, dass es
eine Reduktion der Einnahmen von 19 Millionen EUR auf
2,4 Millionen EUR gegeben hat. Das ist für jeden ganz leicht
nachvollziehbar. Sie hingegen sagen: Ein Wahnsinn! Sie sind wirtschaftlich
inkompetent!
Herr Kollege, ganz ehrlich: Beschäftigen Sie sich
wirklich ein bisschen ausführlicher mit der Materie, bevor Sie hier große
Anschuldigungen aufstellen. (Beifall bei der SPÖ. – GR Dipl-Ing Roman
Stiftner: Nachrechnen!)
Auch was
das Rohrnetz betrifft, kann ich Sie beruhigen. Wir investieren jährlich mehr
als 25 Millionen EUR ins Rohrnetz. Einen wichtigen Fakt sollten Sie
sich schon vor Augen führen: Wenn wir alle Leitungen gleichzeitig machten, dann
gäbe es in Wien ein Verkehrschaos, denn dann müssten wir ziemlich viele Straßen
für ziemlich lange Zeit aufgraben. Wir versuchen daher, Synergien zu nutzen und
die Leitungen so zu legen, dass dies mit Straßenerneuerung und anderen
Aufgrabungstätigkeiten einher geht. Auf der Raxstraße haben wir zum Beispiel
mit dem Pilotprojekt der unterirdischen Verlegung ... (GR Dipl-Ing Roman
Stiftner: Da gibt es ein Versäumnis aus der Vergangenheit, wahrscheinlich!) – Schauen
Sie, das sind wieder Ihre völlig haltlosen Anschuldigungen. Wir können das
gerne seriös diskutieren. Lesen Sie einmal den Voranschlag und dann reden wir
vielleicht weiter! Ich denke, das wäre auf jeden Fall klüger.
Frau
Kollegin Matiasek hat sich auf die Sauberkeit in der Stadt bezogen, vor allem
auf die Sammelstellen. Die Einhausungen werden zum Beispiel in der Gemeinde in
Kärnten, aus der ich komme, gemacht. Diese hat aber einen kleinen Vorteil: Es
gibt dort nämlich genau vier Sammelstellen. In Wien stehen Hunderttausende
Container auf der Straße. Da funktioniert das nicht so leicht. Ich glaube, Sie
können sich das selbst vorstellen, dass das in der Praxis ein ungeheurer
Aufwand wäre.
Wir
versuchen, die Sammelstellen so zu situieren, dass sie für möglichst viele
Leute möglichst leicht erreichbar sind. Das heißt, wir verlegen diese hin und
wieder, wir versuchen, das zu optimieren. Es ist uns wichtig, ein gutes Mülltrennungs-
und Sammelsystem in Wien anzubieten, das nahe bei den Leuten ist. Wir versuchen
gerade bei großen Wohnhausanlagen, diese in den Wohnhausanlagen oder den
Müllräumen zu positionieren, um es für die Menschen so leicht wie möglich zu
machen, den Müll zu trennen.
In anderen
Gemeinde ist es so, dass es nur noch ein Sammelcenter zum Beispiel beim
Gemeindeamt gibt und sonst nirgendwo weit und breit. Diesen Weg haben wir in
Wien ganz bewusst nicht beschritten, weil wir wollen, dass Mülltrennung für jeden
möglich und leicht gemacht ist.
Kollege
Parzer hat die Gehsteige angesprochen. Die Gehsteige, Herr Kollege, sind mir
auch immer ein Dorn im Auge. Man muss aber schon sagen, wer für die Gehsteige
zuständig ist: Das ist nicht die MA 48, das sind die Hauseigentümer. Und
das sind leider die fehlenden Hausbesorger, die wir beim Winterdienst, aber
natürlich auch bei der Sauberkeit der Gehsteige jedes Jahr in Wien sehr
schmerzlich spüren. Jedes Jahr werden diese weniger! Das ist eines der Gesetze
der letzten Bundesregierung, das wir konkret bei der Sauberkeit der Gehsteige
und damit der Sauberkeit des Bildes der Stadt zum Nachteil zu spüren bekommen.
Ihre
Fraktion (in Richtung ÖVP) war ja da nicht unschuldig daran, dass wir
keine Hausbesorger mehr haben. Ich denke, das ist ein wunder Punkt – man wird
in Zukunft leider nicht mehr rückgängig machen können, was man jetzt an
Hausbesorgern schon abgebaut hat. Das wird uns auch in Zukunft schmerzlich
treffen. (GR Johann Hatzl: Das hat die ÖVP abgeschafft! – GR Dr Herbert
Madejski: Wiener Wohnen ...!)
Ja, ich
denke, dass das zumindest eine ganz gute Alternative ist, aber uns allen wären
die Hausbesorger lieber gewesen. Da kann man nichts sagen, aber das war eine
der ersten Maßnahmen von Schwarz-Blau, und ich denke, Sie, Herr Kollege, waren
damals auch schon bei den Blauen, als das im Nationalrat beschlossen wurde,
wenn ich mich richtig erinnere. Das war eine der ersten Taten der neuen
Regierung im damaligen Nationalrat.
Meine sehr geehrten Damen und Herren! Die vielen positiven Punkte sind
schon erwähnt worden. Ich werde mich kurz fassen – mein Kollege Andi Mailath
scharrt schon in den Startlöchern. Der Liesingbach, das Pilotprojekt „Wärme aus
Abwasser", die Generalsanierung des Aquädukts Mauer, die Eröffnung des
Nationalparkhauses, auf die wir schon länger gewartet haben, die wir heuer im
Frühling dann endlich werden vornehmen können, die Umsetzung des
Biosphärenparks, die Erweiterung des Erholungsgebietes Steinhof um immerhin
15 ha, der Rudolf-Bednar-Park am Nordbahnhofgelände, den wir nächstes Jahr
beginnen – es wird der größte Park seit 30 Jahren, den wir in Wien bauen,
nämlich mit einer Größe von 31 000 m² –, die Sanierung der letzten
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