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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 16 von 80

 

um möglichst viele Passagiere hierher zu ziehen. - Das ist die eine Seite.

 

Die zweite Seite ist eine drastische Zunahme bei den Transit-Passagieren; das sind die Passagiere, die die AUA von irgendwoher nach Wien bringt, um sie von da wieder wegzubringen. Jetzt sage ich ganz ehrlich, wenn ich in Warschau ein AUA-Flugzeug besteige, möchte ich direkt nach Budapest fliegen und nicht in Wien zwischenlanden müssen. Das ist aber so.

 

Ein weiterer Punkt: Ich finde es ja sehr nett, dass wir spanisches Gemüse bekommen. Das ist deswegen so frisch, weil es mit dem Flugzeug nach Wien kommt! Da denke ich mir, was ist denn das für eine ökologische Geschichte, wenn ich mir mit dem Flugzeug Gemüse oder Erdbeeren bringen lasse, und da denke ich mir, darüber würde ich gerne einmal etwas im Umweltbericht lesen. Das passiert aber nicht.

 

Also noch einmal (in Richtung GR Erich VALENTIN): Bei zahlreichen Fluglärm-Veranstaltungen treten Sie natürlich nicht auf, weil Sie dort auf den Zorn der Bürgerinnen und Bürgern treffen. Und die breite Zustimmung beim Mediationsvertrag, von der Sie immer sprechen, hat es nicht gegeben. Das Einzige, was dort wirklich gut funktioniert hat, ist, dass die Kasse der Mediatoren sich mächtig gefüllt hat, aber sonst gar nichts!

 

Wenn Sie sagen, dass es in Wien wenige oder gleich viele Überfliegungen gibt, dann denke ich mir, ich würde Sie bitten, dass Sie einmal am Abend auf den Laaer Berg gehen und schauen, was da herunterkommt. Da bekommt selbst die SPÖ langsam ein Problem in Favoriten, weil dort 150 Leute am Montag haben bestätigen können, dass es unerträglich geworden ist.

 

Wenn Sie dann dazu sagen, nein, das ist nicht so, es gibt ohnehin kaum Überschreitungen, und da gibt es alles Mögliche, dann frage ich Sie: Was passiert einer Fluglinie, die sich nicht an den Mediationsvertrag hält? - Nichts passiert ihr, gar nichts! Das ist so. Dann sagen vielleicht Sie, Kollege Valentin: „Du, du, du, das darfst du nicht tun!", und beim nächsten Mal passiert es genauso wieder.

 

Vor Kurzem, zum Beispiel, habe ich beim Rathausfenster hinausgeschaut und ein Flugzeug von hier in Richtung Norden fliegen gesehen. Da denke ich mir, wenn ich mir die Information anschaue, die ich bekommen habe, dann sage ich mir: Das Flugzeug hat es gar nicht gegeben, weil es dort gar nicht fliegen darf. Es ist aber trotzdem geflogen!

 

Jetzt frage ich mich ganz ernsthaft: Wie erklären Sie im 14., im 15., im 16. und im 17. Bezirk den Menschen, dass das, was alle zwei Minuten dort oben am Himmel fliegt, keine Flieger sind, sondern dass es Lichtreflexe oder goldene Dreiecke oder was auch immer sind? Der Punkt ist in Wirklichkeit dieser: Kümmern Sie sich um die Bürger in Wien! Erzählen Sie nicht weiterhin irgendwelche G'schichten, dass es nicht so ist.

 

Denn ich sage Ihnen ganz ehrlich, ich verstehe überhaupt nicht, warum sich die SPÖ herausstellt und sich im Grunde genommen permanent anschütten lässt für etwas, was sie angeblich gar nicht beeinflussen kann. Entweder stimmt das, dass man es nicht beeinflussen kann; dann sage ich das auch öffentlich, und ich sage einfach: Schuld ist der Flughafen, da müssen wir politisch eingreifen. Oder man kann schon etwas tun - dann würde ich aber empfehlen, schnell einzugreifen: Herunter mit der Zahl, weg mit den Transitflügen, weg mit den Billigfliegern!

 

Diese werde ich mir nicht aus Bratislava holen, sondern da sage ich, in Wirklichkeit braucht es eine Kooperation mit Bratislava, auch wenn der Verkauf gescheitert ist. Denn wie gibt es das, dass zwei internationale Flughäfen im Abstand von 60 km eine solche Bahnverbindung haben, dass ich mit dem Rad fast so schnell wie mit dem Zug bin? - Erster Punkt.

 

Der zweite Punkt ist dieser: Wie kann es sein, dass es da keine Kooperationsmöglichkeiten gibt, sondern dass man sich gegenseitig niederkonkurriert?

 

Und der dritte Punkt: Was passiert, wenn die AUA dasselbe Schicksal wie die Swissair erleidet und von der Lufthansa übernommen wird? Da sind die Flüge in Kloten, in Zürich zurückgegangen. Wenn das zum Beispiel so übernommen wird, dann geht es uns genauso, und dann heißt es wieder: Mein Gott, nein, arm, Prag hat uns die Flüge weggenommen, Budapest hat uns die Flüge weggenommen!

 

Aber da sage ich Ihnen, das Schlimme an der Geschichte ist das: Dämmen Sie jetzt die Zahl der Überfliegungen ein! Keine einzige Flugbewegung mehr, als wir sie im Moment haben! Endlich einmal eine Zifferndeckelung und nicht eine Prozentdeckelung, wonach jeder glaubt, dass es ohnehin weniger Flüge werden, obwohl es in Wirklichkeit dauernd mehr werden, und Sie machen uns dann ein X für ein U vor!

 

Darum noch einmal die Aufforderung: Handeln Sie endlich, und nehmen Sie die Bürgerinnen und Bürger ernst! - Danke schön. (Beifall bei den GRÜNEN.)

 

Vorsitzende GRin Inge Zankl: Für weitere Wortmeldungen bringe ich in Erinnerung, dass sich die Kolleginnen und Kollegen nur ein Mal melden dürfen und die Redezeit mit fünf Minuten begrenzt ist.

 

Als nächster Redner hat sich Herr GR Mahdalik gemeldet. Ich erteile ihm das Wort.

 

GR Anton Mahdalik (Klub der Wiener Freiheitlichen): Werte Frau Vorsitzende! Sehr geehrte Damen und Herren!

 

Ich möchte mich gleich dafür entschuldigen, wenn meine Stimme heute streckenweise ein bisschen Ambros-verdächtig klingt. Das ist auf das gestrige Heimspiel der Capitals zurückzuführen. Ich möchte hier vorschlagen, dass man bei den nächsten Themenstellungen für die Aktuellen Stunden vielleicht ein bisschen sportfreundlicher vorgeht und hier Sozial-, Kultur- oder Wirtschaftsthemen hernimmt, aber nicht Planung, Verkehr oder Flugverkehr. Dann wäre zumindest ich aus dem Schneider.

 

Aber jetzt zum ernsten Teil, und das Fluglärm-Thema ist ein sehr ernstes Thema in Wien! Es ist ein brennendes Thema, man merkt das an den zahlreichen E-Mail-Zuschriften, die auch nach der Wahl nicht abgenommen

 

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