Gemeinderat,
13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 6 von 80
gewerblich-industriellen Bereich signifikant
einspart, wissend, dass viele gewerbliche Anlagen nicht an die Fernwärme
angeschlossen sind? Und daraus folgend: Werden Sie eine gewerbliche Initiative
für die Förderung der gratis einstrahlenden enormen Energie bringen? Das
18 000-fache des Weltenergieverbrauchs strahlt auf die Welt ein.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Vizebürgermeister.
VBgm Dr Sepp Rieder:
Herr Gemeinderat!
Ich räume ein, dass wir natürlich in erster Linie auf
die Fernwärme im Zusammenhang mit der Kraftwärmekoppelung setzen und daher bei
den Großanlagen eher den Weg des Fernwärmeanschlusses gehen, was auch seinen
Niederschlag in der Wirtschaftsförderung findet. Insofern muss ich ganz offen
zu Ihnen sagen, da ist die Priorität anders gesetzt.
Es gibt aber bereits Beispiele, wo wir, zwar jetzt
nicht bei der Wärme allein, sondern im Zusammenhang mit der Energie,
Photovoltaikanlagen prüfen, inwieweit solche Möglichkeiten gegeben sind, wie
umgekehrt im eigenen Bereich die Stadt natürlich auch die Kältenutzung von
Abwärme, also von Energieabfall - unter Anführungszeichen gesprochen -
überprüft.
Ich will es jetzt also nicht generell ausschließen,
aber wenn Sie mich persönlich fragen, sage ich, dass die Linie in der großen
Dimension der Entwicklungschancen wahrscheinlich in der Richtung rascher geht.
Das Zweite, weil Sie noch einmal auf die Kleingärten
eingegangen sind, ich bin kein Experte auf dem Gebiet der Kleingärten, obwohl
ich, wie Sie vielleicht wissen, an der Alten Donau wohne, aber da gibt es
natürlich auch Begrenzungen der Sinnhaftigkeit solcher Anlagen. Ich gebe zu,
dass natürlich im derzeitigen System in den Richtlinien, die Sie kennen, die
der Tätigkeit der MA 25 zugrunde gelegt sind, solche Prinzipien der
Verhältnismäßigkeit des Einsatzes öffentlicher Mittel zum Nutzen des
Betreffenden sehr wohl drinnen stecken. Also das ist ein eigener Komplex.
Im Großen gesehen, würde ich meinen, soll man das
Gesamtbukett sinnvoll nützen. Da hat die Solarwärmenutzung natürlich auch ihren
Stellenwert, aber, noch einmal betont, sie ist nicht die einzige, sondern sie
ist in vielen Bereichen nicht die primäre Alternative zur fossilen Energie.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke.
Somit ist die 1. Anfrage beendet. Wir kommen zur 2. Anfrage (FSP - 04598-2006/0001 - KVP/GM) von Herrn
Dr Tschirf an den Herrn Bürgermeister. (Welche konkreten Schritte werden Sie setzen, damit die Ankündigung der
Wiener Stadtregierung und der Projektbeteiligten nach Beseitigung des
Schandfleckes Wien Mitte auch tatsächlich ab dem Frühjahr 2007 umgesetzt wird?)
Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl:
Sehr geehrter Herr Klubobmann!
Ihre Frage, welche konkreten Schritte ich unternehmen
werde, um den schon legendär gewordenen Schandfleck Bahnhof Wien-Mitte
möglichst rasch zu beseitigen, kann ich sehr konkret beantworten, wobei es jetzt
nicht um meine Schritte geht, sondern um die der Stadt. Wir werden noch heuer
die Bauverhandlung durchführen, sie im Jänner abschließen und den Baubescheid
bis spätestens März 2007 erstellen, sodass im Frühjahr nächsten Jahres der
Baubeginn erfolgen kann.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr Dr
Tschirf, bitte.
GR Dr Matthias Tschirf
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Bürgermeister!
Wird dafür ein Verfahren nach § 69 der
Bauordnung im Bezirk notwendig sein?
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl:
Herr Klubobmann!
Davon gehe ich aus, aber das ändert wohl am
Terminplan nichts. Das kann man sehr rasch erledigen. Ich weiß, dass im
3. Bezirk in der Bezirksverwaltung sehr effizient gearbeitet wird. Daher
habe ich da keine Sorge.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr GR
Strache, bitte.
GR Heinz-Christian Strache (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Das ist - wie gesagt - eine endlose Geschichte, wobei
man vielleicht auch noch in Erinnerung rufen muss, dass am Beginn ein Herr StR
Görg eine große Rolle bei diesem Projekt gespielt hat und es deshalb auch so
lange gedauert hat. Es ist dann auch noch die UNESCO angerufen worden und hat
verhindern müssen, dass hier ein Projekt entsteht, das letztlich auch das
Weltkulturerbe gefährdet hätte. Deshalb ist das durchaus auch durch einen
ÖVP-Stadtrat so lange hinausgezögert worden. Das sollte man nicht vergessen.
Aber es kam dann zu einem Architektenwettbewerb, den
wir im Grunde genommen als Oppositionspartei gemeinsam mit den Bürgern
erzwungen haben.
Jetzt würde mich interessieren: Wird auch wirklich
das, was als Siegerprojekt der Architektengruppe von Schreieck und Henke
festgelegt wurde, wirklich umgesetzt werden? Denn man muss ein bisschen Angst
haben, weil die Architekten im Großen und Ganzen bei der Weiterentwicklung des
Projekts ausgeschaltet wurden.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Bürgermeister.
Bgm Dr Michael Häupl:
Herr Gemeinderat!
Das kann man vor dem Hintergrund der
Eigentümerentscheidungen, die dort zu treffen sind, nicht unmittelbar so sagen,
aber es ist um die Frage eines umsetzbaren Projekts gegangen und an diesem
Wettbewerb, wenn man so sagen kann, haben sich die Architekten des damaligen
Siegerprojekts meines Wissens nach, muss ich einschränkend hinzufügen, nicht
mehr beworben.
Mein Interesse ist in allererster Linie, auf das
Tempo zu drücken, dass dieses Problem endlich gelöst wird. Das andere sind
Eigentümerentscheidungen.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau GRin
Dipl Ing Gretner, bitte.
GRin Dipl Ing Sabine Gretner (Grüner Klub
im Rathaus): Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
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