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Gemeinderat, 13. Sitzung vom 25.10.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 4 von 80

 

Öl in Wien? Jetzt lasse ich bewusst die Fernwärme weg, die eine Abwärmeenergie ist. Das sehe ich so wie Sie. Können wir hier mehr tun?

 

Da möchte ich zweitens schon ein Wirtschaftlichkeitsargument bringen, jetzt nicht schäumend wie andere Parteien. Es wird nur wenige Wochen, Monate dauern, dann wird eine weitere Gaspreiserhöhung ins Haus schneien. Das ist nicht die böse SPÖ, sondern das sind einfach die steigenden Energiepreise. Das ist die zweite Erhöhung, wir hatten ja heuer im März bereits eine. Also da bin ich nicht Ihrer Meinung, dass das nicht die erste Form ist, denn die Sonne scheint gratis. Alles andere muss irgendwie bezahlt werden und da gibt es einen großen Markt.

 

Ich darf Ihnen nur zwei Zahlen nennen: Wir haben in Wien 25 000 Kleingärten, die auch irgendwo ihre Energie her bekommen müssen, wo kein Fernwärmeanschluss gegeben ist. Das wäre ein ideales Feld, nicht mit Strom, sondern mit Solarenergie Warmwasser zu machen. Und wir haben 45 000 Ein- und Zweifamilienhäuser, wo keine Fernwärme ist. Allein dieser Bereich würde zeigen, dass man wirklich sehr viel mehr tun kann und tun muss.

 

Noch einmal die Zahl: Oberösterreich und andere Bundesländer fördern mit mehr als 6 Millionen EUR, Wien hat jetzt - was ich begrüße - auf 1,2 Millionen EUR erhöht. Ich meine, dass man hier noch sehr viel mehr tun müsste.

 

Ich möchte noch ganz kurz auf einen zweiten Bereich eingehen, die großen Gewerbeflächen. Es ist nicht so, dass nur Wohnhäuser Energie brauchen. Wäschereien und sehr viele Betriebe brauchen auch Energie. Auch hier böte sich eine urbane Form an.

 

Meine konkrete Frage: Was werden Sie, auch in Absprache mit den anderen Stadträten, als Stadt tun, um das noch viel stärker zu promoten? Und können Sie sich vorstellen, wenn die Nachfrage diesen Förderbedarf von 1 bis 1,2 Millionen EUR übersteigt, dass diese Summe mit einem Beschluss erhöht wird, damit jeder, der einen Antrag stellt, auch zur entsprechenden Förderung kommt?

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Vizebürgermeister.

 

VBgm Dr Sepp Rieder: Herr Gemeinderat!

 

Zwei, drei Bemerkungen dazu: Ich erinnere daran, dass im August dieses Jahres im Rahmen der Aktion "Sonne für Wien" diese große Solarstromtagung stattgefunden hat, wo man sich bemüht hat, auch auf der wissenschaftlichen Basis Entwicklungen voranzutreiben. Ich glaube, dass man uns mit Fug und Recht die Etikette geben kann, dass wir auf dem Gebiet initiativ und innovativ sind.

 

Ich räume ein, das ist meine zweite Antwort darauf und ich betone das noch einmal, wir können nicht prinzipiell die Struktur der Großstadt verändern, um jetzt quasi nur in die Solaranlagen zu gehen.

 

Dritte Bemerkung: Ja. Wenn es einen steigenden Bedarf in diesem Bereich gibt, das habe ich schon bei der ersten Beantwortung gesagt, werden wir dazulegen, weil ich, so wie Sie, der Meinung bin, dass wir im Bereich der Solarförderung angesichts der Entwicklung in anderen Bereichen, auch der Energiepreise, durchaus die Möglichkeiten ausschöpfen sollen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr GR Parzer, die 2. Zusatzfrage.

 

GR Robert Parzer (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vizebürgermeister!

 

Ihren Ausführungen entsprechend folgend, kann ich nur zwei Sachen sagen: Ich selbst habe ein Einfamilienhaus im 22. Bezirk und weiß, wie schwer es ist, diese Umrüstung zu machen. Schwer insofern, weil es sehr kostenaufwendig ist, wenn ich von einer Ölheizung in eine Solarheizung gehe und ob es sich auch auf die Jahre hinaus rentiert.

 

Mir wäre viel wichtiger, wenn die Stadt Wien oder Sie Maßnahmen setzen könnten, um hier a) unbürokratischer für die Neubauten, die dort bestehen - es sind neue Einfamilienhäuser, die quasi sofort die Solarenergie beziehen könnten - zu sein und b) es noch viel mehr publik zu machen, denn viele wissen gar nicht genau, wie sie die Anträge bringen sollen.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Bitte, Herr Vizebürgermeister.

 

VBgm Dr Sepp Rieder: Herr Gemeinderat!

 

Auch da gibt es keinen prinzipiellen Widerspruch. Ich bin mir jetzt im Augenblick nicht ganz darüber klar, was die bürokratischen Hürden sind, die über das normale Bauverfahren hinausgehen, die natürlich jeder Bauführer zu bewältigen hat. Wenn es solche gibt, bin auch ich der Meinung, sollten sich die Kollegin Sima und ich uns überlegen, wie wir da eine Vereinfachung erzielen können.

 

Umrüsten im Nachhinein ist natürlich in einem Ein- und Zweifamilienhaus extrem teuer und schwierig. Daher, da gebe ich Ihnen Recht, soll man den Schwerpunkt in die Neubautätigkeit legen.

 

Was wir an Publizität, die nach meinem Eindruck ohnehin nicht so begrenzt ist, dazu beitragen können, werden wir sicher tun.

 

Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Herr GR Ekkamp, bitte.

 

GR Franz Ekkamp (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Herr Vizebürgermeister!

 

Nachdem bei dieser Frage eine leichte Kritik erkennbar ist, haben Sie ja zu Recht in Ihrer Beantwortung darauf hingewiesen, dass Wien eine andere Struktur bei der Verbreiterung von thermischen Solaranlagen vorfindet. Ich denke, Wien hat aufgrund anderer Anforderungen gegenüber den Bundesländern auch einen anderen Handlungsbedarf im Bereich der alternativen Energien. Ich verweise auch auf das erst vor dem Sommer einstimmig beschlossene SEP - Städtisches Energie Effizienzprogramm, in der eine Fülle von Energiesparmaßnahmen für die Zukunft aufgelistet werden. Ich verweise auch auf die Fernwärme, die sich in Wien immer weiter entwickelt, sowie auf das Biomassekraftwerk, welches erst vor Kurzem in Betrieb gegangen ist. Meine Frage: Sehen sie es auch so, dass Wien sich nicht nur auf eine

 

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