Gemeinderat,
12. Sitzung vom 05.10.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 73 von 83
Liesing, hat Ihre Gesundheitssprecherin gesagt und
sich mit Recht auch hinter dieses Projekt gestellt.
Und heute kommt Kollege Hoch daher und sagt, es wäre
angeblich zu groß. Die Größe von 336 Betten, die Größe von 336 Betten
ist weniger als das viel gerühmte Haus der Barmherzigkeit in Ottakring oder in
der Tokiostraße, wo es 350 Betten gibt, wo kürzlich Gesundheitsministerin
Rauch-Kallat das ISO-Zertifikat übergeben hat als Bestätigung für die hohe
Qualität der Leistung, für die hohe Kompetenz, die es in der Seeböckgasse gibt,
bei 350 Betten.
Also, Ihre Argumentation ist wirklich unglaubwürdig.
Experten aus dem medizinischen Bereich haben das auch entsprechend
unterstrichen. Und Frau Kollegin Pilz, meine ich, wird mit ihrer Argumentation
überhaupt unglaubwürdig, wenn sie auf der einen Seite hier oder im Ausschuss
oder bei jeder sonstigen Gelegenheit Dinge einfordert, die ohnehin in Umsetzung
oder in Vorbereitung sind, wo es ihr angeblich zu langsam geht und dann, wenn
die Projekte in Umsetzung sind, ist sie dagegen.
Ich habe eher den Eindruck, Ihnen kann es gar nicht
langsam genug gehen, Sie wissen in der Tat nicht, was Sie wollen. Hier wird
eines der modernsten Zentren Österreichs errichtet und Sie sind trotzdem
dagegen. Sie haben in Ihrer eigenen Wortmeldung darauf hingewiesen, dass die Grünen dem Wiener Wohn- und
Pflegeheimgesetz zugestimmt haben, und jetzt sind Sie dagegen. Anscheinend ist
das das einzige Programm. (Beifall bei
der SPÖ.)
Meine sehr geehrten Damen und Herren, ich komme zum
Schluss und möchte aber noch einige Bemerkungen zur Anrainerinitiative machen.
Das wäre nämlich die korrekte Bezeichnung, Bürgerinitiative wäre übertrieben. (GR
Mag Wolfgang Jung: Was heißt Anrainerinitiative!) Ich spreche von der
Anrainerinitiative, weil es das besser auf den Punkt bringt. Es geht um die
Anrainer. Nehmen Sie die Anrainer ernst und sprechen Sie nicht von ihrer
Arroganz. Nehmen Sie die Anrainer ernst. (Beifall
bei der SPÖ.) Sie wissen
noch gar nicht, was ich sagen will, Herr Kollege Stiftner, und sprechen von
ihrer Arroganz.
Ich rede von einer Anrainerinitiative, weil es darum
geht... (GR Dr Herbert Madejski: Die Bürger sind aber auch noch da!) Herr
Kollege Madejski, Sie sind auch im Planungsausschuss und wissen ja, wer die
Möglichkeit hat, hier direkt am Verfahren teilzunehmen. Daher ist es eine
Anrainerinitiative, wo es insgesamt elf Anrainereinsprüche gegeben hat aus acht
Haushalten und wir in zahlreichen Diskussionen, auch im Bezirk, darauf
hinweisen konnten, dass die Sorgen, die wir sehr ernst nehmen, mit denen wir
uns auch intensiv in Diskussionen auseinander setzen, unbegründet sind.
Im Rahmen dieser öffentlichen Auflagen, ich
wiederhole es für Sie gerne noch einmal, hat es elf Anrainereinsprüche gegeben,
wobei auch Anrainer in der Folge dann nach der öffentlichen Auflage in die
Diskussion einbezogen wurden. Es hat vom 7. bis 16. September auch einen
eigenen Infopoint gegeben, der vom Krankenanstaltenverbund eingerichtet wurde,
wo es mit Fachexperten, mit dem Bauträger, mit dem Krankenanstaltenverbund, mit
den Verkehrsplanern, weil das eine wichtige Frage auch für die betroffene
Wohnbevölkerung war, mit Architekten et cetera, die hier in der Diskussion zur
Verfügung gestanden sind, auch zahlreiche Gespräche gegeben hat. Hier wurde
alles auf den Tisch gelegt, das Modell, die Grundrisse, die Flächenbilanz, die
zeigten, wie das Geriatriezentrum und der Park künftig aussehen werden, und ich
kann Ihnen sagen, meine sehr geehrten Damen und Herren, das Echo war ein sehr
tolles. Viele haben davon auch Gebrauch gemacht, viele haben ihre Fragen auch
beantwortet bekommen und manche wollten sich eigentlich auch bereits anmelden.
Die Forderungen der Bürgerinitiative, die hier auch
kundgetan wurden, sind auch mit der Beschlussfassung dieses Flächenwidmungs-
und Bebauungsplans erfüllt, nämlich der Park wird öffentlich und durchgängig und
die beste pflegerische Qualität ist gesichert.
Meine sehr geehrten Damen und Herren, mit dem
heutigen Beschluss werden damit die widmungstechnischen Voraussetzungen für die
Errichtung eines neuen, den modernsten Qualitätserfordernissen entsprechenden
Geriatriezentrums in Liesing geschaffen. Ich ersuche Sie, möglichst zahlreich
diesen Antrag zu unterstützen. Danke schön. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zum Wort gemeldet ist Herr Dipl Ing Stiftner. Ich
erteile es ihm.
GR Dipl Ing Roman Stiftner (ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Sie werden verstehen, dass ich als leidenschaftlicher
Liesinger jetzt durchaus das Bedürfnis hatte, mich hier noch nachzumelden, nach
dem, was hier in ungeheuerlicher Weise von GR Deutsch behauptet worden ist. Und
ich darf nochmals drei Gründe anführen, warum wir ganz entschieden gegen dieses
Projekt sein werden und es auch weiterhin - auch wenn Sie dieses heute mit
Ihrer absoluten Mehrheit beschließen werden - bekämpfen werden.
Denn erstens, Sie haben hier von 350 Betten
gesprochen. Das sind Pflegesilos, die Sie hier wider jeden besseren
wissenschaftlichen Wissens errichten wollen. Wir wissen, dass Menschen, gerade
ältere, doch die individuelle Betreuung brauchen. Und die ist auch notwendig
bei 350 Betten, die Sie hier einrichten und sich dann aufregen, dass Sie
sagen: „Na ja, wir machen dann eh Zweibettzimmer, und dann werden sie sich
schon irgendwie wohl fühlen."
Also, ich bitte Sie, sehr geehrte Damen und Herren,
hier geht es um alte Menschen, hier geht es um Menschen, die aus ihrem
gewohnten Umfeld herausgerissen werden, die sich wirklich mehr verdienen als
nur hier in einem Pflegesilo untergebracht zu werden, sehr geehrte Damen und
Herren. (Beifall bei der ÖVP.)
Und gerade Sie als
Sozialdemokraten waren es doch, die immer die Skandinavier jetzt in den letzten
Wochen bemüht haben, bemüht haben und bemüht haben als tolles Beispiel. Nehmen
wir Skandinavien her, gerade im Pflegebereich: Dort wird ein Pflegebereich mit
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