Gemeinderat,
11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 69 von 71
Komplettsperre des Sportklubplatzes im Raum steht. Wir wollen dies natürlich mit Hilfe aller Fraktionen in diesem Hause verhindern, weil der Wiener Sportklub einer der traditionsreichsten Vereine in Wien ist. Der Sportklubplatz ist mit dem Baujahr 1904 einer der ältesten noch bestehenden in Wien. Gerade dieser Verein und das Schicksal dieses Vereins sind eng mit dem Standort verwoben. Eine Verpflanzung auf einen anderen Platz in einem anderen Bezirk, die auch im Raume steht, wird, glaube ich, dieser Verein, der auf finanziell schwachen Beine steht, und das nicht erst seit heute, vielleicht nicht überstehen.
Darum sind wir der Meinung, dass diese Sanierung
rasch und unbürokratisch in Angriff genommen werden muss und haben einen
Beschlussantrag verfasst. Ich möchte ihn kurz zur Kenntnis bringen:
„Die amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend,
Information und Sport, der amtsführende Stadtrat für Finanzen,
Wirtschaftspolitik und Wiener Stadtwerke mögen dafür Sorge tragen, dass für die
dringend notwendigen Sanierungsmaßnahmen auf der Anlage des Wiener Sportklubs
in Wien-Hernals rasch und in ausreichender Höhe finanzielle Mittel
bereitgestellt werden.
In formeller Hinsicht wird die Zuweisung dieses
Antrags an die betreffenden Gemeinderatsausschüsse verlangt.“
Ich ersuche die Damen und Herren des Gemeinderats um
Zustimmung! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer:
Nächste Wortmeldung, Herr Mag Gerstl, bitte.
GR Mag Wolfgang Gerstl
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien):
Herr Vorsitzender! Herr Berichterstatter! Meine Damen und Herren!
Ich möchte die Gelegenheit benützen, nochmals auf den
Antrag hinzuweisen, den wir gestern bereits eingebracht haben, nämlich die
Fußball-Europameisterschaft auch dafür zu sehen, dass wir nicht nur für diesen
Event die Infrastruktur in Wien entsprechend ausbauen, sondern dass wir es auch
nützen, dass uns diese Infrastruktur als Wienerinnen und Wiener nachhaltig zu
Gute kommt. Dafür gilt es, gerade im Verkehr einiges zu machen. Sie schreiben
nicht zu Unrecht in Ihrer Erklärung, dass diese Fußball-Europameisterschaft das
drittgrößte Sportereignis der Welt ist und dass da einiges auf uns zukommt. Ich
bedauere es daher, dass es nunmehr dreieinhalb Jahre gedauert hat, bis wir zu
dieser Erklärung gekommen sind. Im Unterschied dazu hat der Bund schon elf
Monate nach der Entscheidung darauf reagiert und die ersten Maßnahmen
eingeleitet.
Ich hoffe, dass es nicht zu spät ist und bitte Sie,
nun wirklich raschest daran zu arbeiten, dass die Infrastruktur sichergestellt
wird. Dies wären unter anderem: Verlängerung der U4 nach Auhof plus Park and
Ride-Anlagen am Stadtrand, Verlängerung der S45 bis zum Praterkai, Verlängerung
des CAT bis Preßburg, ausreichende Busparkplätze sowie Aus- und
Einstiegsstellen, die beim Stadion aus Sicherheitsgründen nach Fan-Sektoren
getrennt sein sollten, Shuttle-Dienste zu und von den Busparkplätzen,
ausreichende Parkplatzmöglichkeiten beim und um das Stadion und
Ausweichmöglichkeiten für die Anrainer, einen absoluten Baustellenstopp in
dieser Zeit zu verfügen, eine entsprechende temporäre Einbahnführung für die
Spieltage sicherzustellen, Zugsbegleiter beziehungsweise Ausbau der
Sicherheitstechnik in den U-Bahn-Stationen, Intervallverdichtung der
öffentlichen Verkehrsmittel, ausreichende Orientierungsinfrastruktur für den
Fußgängerverkehr und spezielle Verkehrsleitsysteme für diejenigen, die
überhaupt mit dem Auto anreisen, um sie zu den jeweiligen
Übernachtungsmöglichkeiten oder Abstellplätzen zu geleiten.
Last but not least, nützen Sie die Chance, solange
noch die Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland läuft, entsenden Sie
Experten nach Deutschland, um sich dort das System anzuschauen, damit Sie in
Zukunft nämlich auch die Möglichkeit haben, nicht zu spät dran zu sein! -
Danke. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Reindl. – Ich erteile es ihm.
GR Mag Thomas Reindl (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Es freut mich, dass alle Fraktionen der Erklärung der
Stadt Wien zur Fußball-Europameisterschaft positiv gegenüber stehen. Wir
erreichen damit sicherlich sehr gute Rahmenbedingungen für die Veranstaltung
selbst und auch für das, was wir uns umzusetzen vorgenommen haben. Uns geht es
hier um Nachhaltigkeit und darum, auch “couch potatoes“ ein bisschen sportlich
zu begeistern.
Wenn man nach Deutschland schaut, was sich gerade bei
der WM abspielt, und wenn man auch beobachtet, wie diese Weltmeisterschaft in
Österreich wahrgenommen wird, dann kann man sich in etwa ein Bild machen, was
in Wien im Juni 2008 beim drittgrößten Event weltweit stattfinden wird.
Zum Sportklub-Antrag möchte ich sagen, dass wir der
Zuweisung natürlich zustimmen werden. Natürlich haben wir Rahmenbedingungen zu
beachten. Es muss einen vernünftigen, budgetär vertretbaren Rahmen geben, der
auch sinnvoll umgesetzt werden kann.
Ich möchte darauf hinweisen, dass gerade die
Sportklub-Fans eine besondere Fanklasse sind, weil sie antirassistisch, sehr
tolerant und sympathisch sind und auch sehr viele Zuschauer für einen
Regionalligaverein haben. Ich bin auch öfters dort, und es ist schon länger
bekannt, dass entsprechende Verbesserungen notwendig sind. Einige hat es schon
gegeben, und wir wissen, dass es noch weitere geben muss. Diesbezüglich finden
auch entsprechende Gespräche statt.
Ich kann sagen, dass wir in GR Stürzenbecher einen
Funktionär des Sportklubs haben, der natürlich auch sehr viel über Internes
weiß, und wir weisen den Antrag gerne zu. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Der
Herr Berichterstatter hat auf das Schlusswort verzichtet.
Über Transfers reden wir nicht. Wir reden darüber, wer dem
Akt zustimmt. – Das ist einstimmig. Ich danke
Stadt Wien | Geschäftsstelle Landtag, Gemeinderat, Landesregierung und Stadtsenat (Magistratsdirektion)
Kontaktformular