Gemeinderat,
11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 68 von 71
Kontrolle zu verzichten. Wir verzichten nicht auf
Kontrolle, denn wenn ein Rahmenbetrag einmal beschlossen ist, besteht für die
Opposition keinerlei Möglichkeit, die Ausgaben und die Projekte, die finanziert
werden, zu überprüfen und zu kontrollieren! Wir verzichten nicht auf Kontrolle!
Eine Blankovollmacht bekommt der Herr Stadtrat von uns und meiner Fraktion
nicht! (Beifall bei der ÖVP.)
Wir wissen nicht, was er mit den Rahmenbeträgen
finanzieren will und wird. Wir wissen nur, dass derzeit die Subventionspolitik
des Stadtrats drei Wiener Theater knapp vor das Zusperren gebracht hat. (Amtsf StR Dr Andreas Mailath-Pokorny: Mit
Ihrer Zustimmung!) Es handelt sich um das KosmosTheater um das
Ateliertheater und um Vindobona, drei Wiener Bühnen, die in diesen Tagen knapp
vor dem Zusperren stehen. Daher ist Misstrauen angebracht, schon gar, wenn ich
mich an die gestrige Debatte zum Rechnungsabschluss erinnere, wo GR Woller sich
hier hingestellt und dem Stadtrat dafür gedankt hat, dass er das Budget
überzogen hat. Man muss sich vorstellen, ein Gemeinderat beschließt ein Budget,
das der Stadtrat einzuhalten hat und hat dann die Stirn, sich hier hinzustellen
und dem Stadtrat dafür zu danken, dass er die Regeln, die wir dem Stadtrat
vorgeben, nicht eingehalten hat! (GR Dr
Matthias Tschirf: Unerhört!) "Es ist an sich unglaublich!", war
der Zwischenruf. So ist es!
In diesem Sinne werden wir die vorliegende Postnummer
ablehnen! (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
Debatte ist geschlossen.
Frau Gemeinderätin, bitte.
Berichterstatterin GRin Inge Zankl: Herr Vorsitzender! Herr Stadtrat! Meine Damen und
Herren!
Zuerst sachlich und zum Akt: Ich stelle fest, dass
Rahmenbeträge in diesem Hause im Zusammenhang mit den freien Gruppen schon seit
Jahren beschlossen werden, zumindest seit ich mich daran erinnern kann. Und es
kann so schlecht nicht sein, weil es gab einmal einen StR Marboe, der das auch
gut gefunden und nicht abgeschafft hat. Das wäre durchaus in seiner Kompetenz
gelegen. Wenn er das nicht für sinnvoll gefunden hätte, hätte er es seinerzeit
abschaffen können.
Ich werde es noch einmal erklären: Die Rahmenbeträge
sind aus zeitökonomischen Gründen ganz wichtig. Wir haben uns alle im Zuge der
Theaterreform geeinigt, dass die Kuratorien letztendlich den Gruppen, die für
gut befunden werden, die Zuschläge erteilen. Das heißt, in den nächsten Tagen
wird das Kuratorium tagen und Sie werden mir Recht geben, die können nicht im
luftleeren Raum agieren, die müssen wissen, wie viel Geld sie zur Verfügung
haben, um das den freien Gruppen auszuzahlen. Der Herr Stadtrat macht das nicht
persönlich, sondern das Kuratorium befindet über die Würdigkeit dieser Gruppen.
Wenn das Kuratorium zusammentrifft und für das nächste Jahr schon
Entscheidungen trifft, dann muss es möglich sein, dass es weiß, wie viel Geld
es ausgeben kann. Alles andere wäre unseriös, wenn das Kuratorium Geld ausgibt
und gar nicht weiß, wie viel zur Verfügung steht. Deswegen sind die
Rahmenbeträge gut und sinnvoll. Es muss gewährleistet werden, dass die
Subvention dann schnell vergeben werden.
Ich habe schon so oft gesagt, wir sind davon
überzeugt. Es war auch ihre Fraktion bis vor kurzem davon überzeugt. Wir werden
dem zustimmen, weil wir es gut und sinnvoll finden. Ich bitte alle, die sich
mit mir finden können, dem auch zuzustimmen! (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Wir
kommen zur Abstimmung.
Wer ist für die Postnummer 55? - Das sind GRÜNE
und SPÖ, somit ausreichend unterstützt, somit angenommen.
Postnummer 28 betrifft die Ermächtigung zum
Abschluss eines Vertrags zwischen der MA 53 und der Bietergemeinschaft
"Europaforum Wien & ecoplus & Regionalmanagement Burgenland".
Hier liegt keine Wortmeldung vor.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das sind
ÖVP, SPÖ und GRÜNE, ist somit mehrstimmig angenommen.
Postnummer 29, sie betrifft die Ermächtigung zum
Abschluss eines Vertrags zwischen der MA 53 und der Stadt Wien Marketing und
Prater Service GmbH.
Es liegt keine Wortmeldung vor. Wir kommen zur
Abstimmung.
Wer dafür ist, ein Zeichen mit der Hand. - Das sind
ÖVP, SPÖ und GRÜNE, ohne Freiheitliche, somit mehrstimmig angenommen.
Wir kommen nun zur Postnummer 33. Sie betrifft
die Erklärung der Stadt Wien zur Fußball-Europameisterschaft 2008 sowie
die Ermächtigung für die Durchführung notwendiger Vorkehrungen.
Herr GR Vettermann, bitte.
Fußball-Europameisterschaft, tempo, tempo, Steilpass.
Berichterstatter GR Heinz Vettermann: Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Ich bitte um Zustimmung zum eben einreferierten
Aktenstück.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Die
Freiheitlichen haben getauscht. Herr GR Mahdalik, bitte.
Das ist schon der Wechsel in der nullten Minute
gewesen. Nachdem heute kein Fußballspiel ist, muss man da jetzt eines
inszenieren.
GR Anton Mahdalik
(Klub der Wiener Freiheitlichen):
Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrter Herr Berichterstatter! Meine
Damen und Herren!
Wenn wir beim Thema Fußball sind,
möchte ich die Gelegenheit in aller gebotenen Kürze nützen, ein dringliches
Thema anzusprechen. Darum ist es am heutigen Tag auch ein Beschlussantrag
geworden. Und zwar betrifft es den Sportklubplatz in der Alszeile in
Wien-Hernals, der, wie viele hier wissen, auch die GRÜNEN haben dieses Thema
auf Bezirksebene schon angesprochen, in einem bemitleidenswerten Zustand ist.
Die Tribünendächer sind weg, die Mauern sind im Kabinentrakt feucht und so
weiter. Es könnte in den nächsten Wochen und Monaten so weit sein, dass die
Baupolizei einschreiten muss und wird und dass vielleicht sogar eine
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