Gemeinderat,
11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 36 von 71
Zukunft nicht sein wird, wenn es hier Projekte gibt, wie man
das wieder richtig instand setzt.
Aber, meine sehr geehrten Damen und Herren, neben dem
Budget werden Sie auch Sponsoren finden müssen, denn alleine das wird es nicht
sein. Sie werden die Sponsoren ansprechen müssen aus der Gastronomie, aus dem
Handel, aus den Versicherungen, aus den Banken, Bäckereien, aber auch aus der
Glücksspielszene, die ja dort sicher nicht zu klein etabliert sein wird. Ich
bin aber sicher, dass die gerne bereit sind, hier ihren Beitrag zu leisten,
damit sie auch im Wiener Prater ihren Geschäften nachkommen können.
Es ist nur zum Vorteil Wiens, diesen Masterplan
durchzuführen. Der Flächenwidmungsplan ist, wie gesagt, nicht sinnvoll, daher
lehnen wir diesen Flächenwidmungsplan ab. Wir sind der Meinung, Wien muss Geld
zuschießen, denn wir haben nicht mehr sehr viel Zeit.
Ich bitte Sie, unserem Antrag zuzustimmen im Sinne
von Wien, im Sinne der Kinder, die dort gerne hingehen, im Sinne der Touristen,
die dort noch vermehrt hingehen sollen, und im Sinne der
Europameisterschaft 2008. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Frau GRin Novak hat sich gemeldet. Ich bitte sie zum Rednerpult.
GRin Barbara Novak (Sozialdemokratische
Fraktion des Wiener Landtages und Gemeinderates): Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich freue mich sehr, dass
wir wieder einmal Gelegenheit haben, über den Prater zu sprechen, und werde
auch gleich zu Beginn noch einmal den Versuch unternehmen zu erklären, dass der
Masterplan kein Plan ist, den man auffaltet, so wie zum Beispiel den
Flächenwidmungsplan, und aus dem man dann herauslesen kann, was am Ende wo
passiert, sondern dass der Masterplan ein Prozess ist: Ein Entwicklungsprozess,
ein Erhebungsprozess, ein Diskussionsprozess, ein Prozess, bei dem Projekte
gemeinsam erarbeitet wurden, ein Brainstorming-Prozess und schlussendlich auch
ein Prozess, bei dem einzelne Projekte vorgestellt werden, bei dem
Rahmenrichtlinien für diese Projekte, für eine Vision, wie ein Themenpark
ausschauen kann, erarbeitet werden. Damit ist der Flächenwidmungsplan auch ein
Teil des Masterplanes, der als Prozess zu sehen ist. – Das einmal zum Ersten.
Zum Zweiten: Frau Kollegin
von den Grünen, es gibt einen Unterschied
zwischen diesem von mir erläuterten Masterplan des Prozesses mit einer Vision
und einer Presseunterlage, also dem Papierl, das Sie da jetzt mitgehabt haben. (GRin
Dipl Ing Sabine Gretner: Das ist eine Presseaussendung?) Das ist eine
Presseunterlage. Eine Presseunterlage zeichnet sich dahin gehend aus, einen
sehr komplexen Themenbereich relativ kurz, prägnant, eindeutig verständlich
zusammenzufassen und als Unterlage Journalisten mitzugeben, die darüber Bericht
erstatten wollen. Das ist nicht eine Unterlage für eine Fachkonferenz mit
ExpertInnendiskussion und allem drum und dran, nein, es ist einfach eine
Information für MedienmacherInnen, JournalistInnen, damit sie alles, was sie
wissen müssen, um einen Artikel schreiben zu können oder einen Beitrag zu
gestalten, auch mitbekommen. (GRin Dipl Ing Sabine Gretner: Das
waren die Unterlagen zum Masterplan!) Das sind die Presseunterlagen, nicht
der Masterplan. Schauen wir das an. Genau das, was Sie da haben – ich habe das
auch, dieses Ding da –, ist die Presseunterlage. (GR Mag Rüdiger
Maresch, eine Mappe in die Höhe haltend, auf der "Prater" steht: Das
ist die Presseunterlage?) Da steht auch ganz genau alles drinnen. Da steht
die Vorgeschichte drinnen, da steht drinnen, was alles geschehen ist, bevor man
sich überhaupt dazu entschlossen hat und wie dieser Gemeinderat sich dazu
entschlossen hat, den Herrn Mongon zu beauftragen, was alles passiert ist und
so weiter und so fort. Das einmal zu diesem Papierl, aus dem die Frau Gretner
immer gerne zitiert oder heute zitiert hat.
Zum Masterplan an sich und
nochmals zusammenzufassend auch aus den vielen Diskussionen in den letzten drei
Jahren: Was stand am Anfang? – Am Anfang stand eine Phase der Erhebung. Es
waren wichtige Fragen, die es, bevor man überhaupt irgendeinen Planungsprozess,
irgendeinen Brainstorming-Prozess einleiten kann, zu beantworten gilt. Das sind
Fragen wie: Wie viele Besucherinnen und Besucher kommen in den Prater? Welche
Attraktionen besuchen sie denn? Mit welchen Fahrgeschäften fahren sie? Welche
Gastronomie bevorzugen sie? Wo kehren sie ein? Trinken sie ihr Bier und essen
sie ihre Stelze im Schweizerhaus? Gibt es auch noch andere Gaststätten, wo sie
hingehen? Gibt es BesucherInnen, die nur das Riesenrad konsumieren und sonst
nichts? Und so weiter und so fort. Wie kommen diese BesucherInnen denn in den
Prater? Kommen sie mit dem Autobus, kommen sie mit dem Privat-PKW, kommen sie
mit der U-Bahn, mit der Straßenbahn, mit dem Fahrrad oder kommen sie zu Fuß?
All diese Fragen stehen ganz zu Beginn und gehören beantwortet.
Wenn man die beantworten
kann, und zwar nach einer Erhebungsphase wirklich seriös beantworten kann, dann
kann man sich überlegen: Wenn ich in meinem Themenpark so und so viel
BesucherInnen habe, die im Jahr und dann auf täglich heruntergerechnet mit dem
Auto kommen, mit dem Privatauto, dann werde ich Stellplätze brauchen. Kommen
die mit der U-Bahn und dann zu Fuß, dann werde ich eine Eingangsdestination
brauchen, die sie auch ein bisschen dorthin leitet, wo ich sie haben möchte und
so weiter und so fort.
Und da darf ich die Frau
Gretner bitten, mir zuzuhören. Frau Gretner, es ist wirklich wichtig, Schauen
Sie, weil Sie sich dann mit dem Plan leichter tun. (GR Mag Rüdiger
Maresch: Ist das jetzt eine Presseaussendung oder der Masterplan?) Nein,
das ist ein Projekt.
Dieser
wunderhübsche bunte Plan ist ein Projekt aus der Masterplanung. Es gibt
Teilbereiche im Masterplan, die sich mit dem Thema Information von
Besucherinnen und Besuchern beschäftigen, denn sie sollten auch wissen, wo sich
welche Attraktion befindet, sie sollten auch wissen, wo gibt es Gastronomie, wo
bekomme ich was. Die sollten auch wissen, wo gibt es eine Toiletteanlage
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