Gemeinderat,
11. Sitzung vom 28.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 37 von 71
zum Beispiel – das sind ganz wesentliche Dinge –, wo kann ich mein Fahrrad abstellen oder wo findet sich der nächste Bankomat, um Geld abzuheben. Das ist ja eines der wichtigsten Dinge, dass die Besucherinnen und Besucher dort auch das Geld ausgeben.
Also in diesem Plan finden
sich Dinge, die die Frau Gretner vorher als eigentümlich bezeichnet hat, dass
man sie da in dem Flächenwidmungsplan festschreibt.
Ein Themenpark besteht ja
bekanntlich nicht nur aus Fahrgeschäften alleine. Nein, da gibt es noch Wege,
die diese Fahrgeschäfte miteinander verbinden, es gibt Plätze, wo man sich aufhalten
kann, es gibt einen Eingangsbereich, den man hier auch erkennen kann und so
weiter und so fort.
Bei einem Weg, Frau
Gretner, einer Straße oder auch der Allee des Ersten Mai muss
es nicht immer so sein, dass eine Straße rechts eine Seite hat, links eine
Seite hat und dann schnurstracks durchgeht. Nein, eine Straße kann – und das
kann man sich bei der Musterstraße sehr gut anschauen – auch ein bisschen
geschwungen sein, es kann ein bisschen Erlebnis ins Spazierengehen
hineinkommen. Da kann ein Baum stehen, rund um diesen Baum können Bankerl sein,
wo man sich kurz in den Schatten setzen kann, wo vielleicht irgendwer einem
Kind, das quengelt, ein Flascherl geben kann, oder wo man sich einfach zwischen
zwei Fahrgeschäften ausruht. Das kann ein Weg sein, der kann sehr breit sein,
der kann aber auch ein bisschen schmäler werden.
Wasserflächen: Wasserflächen können nicht nur im
öffentlichen Raum vorhanden sein in einem Themenpark, also ein Brunnen zum
Beispiel, nein, Wasserflächen können auch – man glaubt es kaum – in einem
Themenpark in einem Fahrgeschäft inkludiert sein. Also da kann es eine
Wasserrutsche geben, da kann es ganz wilde Dinge geben. Leider sind Sie ja noch
nicht so lang bei uns im Gemeinderat, dass Sie Gelegenheit gehabt hätten, bei
der Ausschussreise dabei zu sein. Da hat nämlich auch die Kollegin Cordon es
sehr genossen, die Wasserfahrgeschäfte vor allem auszuprobieren. Wir hatten,
glaube ich, auch unseren Spaß dabei, aber vor allem konnten wir erkennen, es
gibt große Wasserflächen in den Themenparks, die nicht unbedingt ein Brunnen
sind.
Also das sind alles so Bereiche, wo Sie anscheinend,
weil Sie nur auf Flächenwidmungsplan und darauf, wie lese ich einen
Flächenwidmungsplan, fixiert sind, nicht draufkommen, dass ein Themenpark und
die Vision eines Themenparks ein bisschen was anderes sind als ein
Flächenwidmung alleine, sondern dass die Flächenwidmung Teil eines Konzeptes
für einen Themenpark ist. – Das einmal dazu.
Andere Bereiche der Masterplanung, die auch ganz,
ganz wichtig sind, sind die Frage der Sauberkeit, die Frage der Beleuchtung,
die Frage von Information. Letzteres habe ich schon erwähnt. Da gibt es einen
Informationscorner, es gibt Broschüren. Es gibt – auch ein Projekt – neu im
Prater junge Damen und Herren, die, mit der ordentlichen Information
ausgestattet, die ein Besucher braucht, und gekennzeichnet mit den T-Shirts der
Stadt Marketing und Prater Service GmbH dort vor Ort sind und Antworten geben.
Auch eine wichtige Geschichte.
Das kommt Ihnen vielleicht alles irgendwie ein
bisschen so vor, als wären das alles Peanuts. In der Summe ist es genau das,
was ein Themenpark braucht. Neben den guten Attraktionen und Fahrgeschäften
braucht es ein gemeinsames Konzept, in das Sicherheit, Sauberkeit,
Besucherströme, Information, Zugang, Gastronomie, Parkplätze, Erholungszonen,
Toiletteanlagen und so weiter sinnvoll hineingeplant sind. Das ist der
Masterplan und nicht ein Ding zum Auffalten, das ähnlich wie ein
Flächenwidmungsplan ist, wo man einfach etwas ablesen kann. (Zwischenruf von
GR Marco Schreuder.) Bitte?
(GR Marco Schreuder: In der Tagesordnung
steht aber Flächenwidmungsplan!) Noch einmal, ich probiere es noch einmal:
Der Masterplan ist ein Prozess... (GR Dr Herbert Madejski: Alle anderen
haben es verstanden!) Alle
anderen haben es verstanden? Okay. Also soll ich es lassen? Na gut. Wenn es
alle anderen verstanden haben, nur einer nicht, dann ist es ja schon ein
großer, großer Erfolg, denke ich.
Ich freue mich auf jeden Fall, dass wir einen langen
und sehr konstruktiven Prozess mit Höhen und Tiefen, wie das in einem
Themenpark beim Hochschaubahnfahren manchmal auch so ist, abgeschlossen haben,
dass viele, viele Projekte in der Umsetzung sind oder schon umgesetzt sind und
viele hoffentlich noch sehr bald in die Umsetzung kommen. Ich glaube auch, dass
es nur gemeinsam zwischen der Stadt Wien, den BesucherInnen, die als KundInnen
auch ganz wichtig sind, und den UnternehmerInnen vor Ort in Zukunft zur
Umsetzung kommen kann.
Ich glaube auch, dass es bei der Finanzierung immer ein
gemeinschaftliches Vorgehen braucht. Man sieht ja jetzt auch in den Bereichen
der Musterstraße zum Beispiel, dass hier gemeinsam gearbeitet wurde, dass die
Prater Service GmbH immer wieder sehr, sehr viel Geld in die Hand nimmt, auch –
und das halte ich für besonders wichtig – in der Bespielung des Praters mit
Events und zusätzlichen Kulturangeboten.
All das, denke ich, wird den Prater, den ältesten
Themenpark der Welt, in die nächsten 240 Jahre Erfolgsgeschichte führen.
Ich bitte daher um Ihre Zustimmung zum heutigen Flächenwidmungsplan. – Danke. (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu
einer tatsächlichen Berichtigung hat sich Frau Dipl Ing Gretner
gemeldet.
GRin Dipl Ing Sabine Gretner (Grüner Klub im Rathaus): Da Sie anscheinend nicht sehr aufmerksam
zuhören und ständig die Fakten verdrehen: Ich habe bitte – Gott sei Dank habe
ich es kopiert – die Beilagen, die wir im Ausschuss zur Verfügung hatten, also
die Bezugsakten zum Flächenwidmungsplan. Inhalte Masterplan: Ein Plan Wegesystem,
ein Plan Riesenradplatz, ein Plan Eingang Messestraße, viertens
Rathauskorrespondenzmeldung vom 26.4.04: "Praterrenaissance: Die nächsten
Schritte", fünfter Punkt: Studie Praterbesuch. Das war
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