Gemeinderat,
10. Sitzung vom 27.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 76 von 96
Slums gibt, und da gibt es auch in Europa die eine
oder andere Situation. Und dann zu behaupten, dass der Wiener Gürtel verslumt,
ist, gelinde gesagt, eine Sauerei. (Beifall
bei der SPÖ.)
Lassen Sie mich abschließend noch festhalten, dass
all die Tätigkeit, die hier in dieser Geschäftsgruppe passiert, natürlich nicht
allein von mir oder von meinem Büro, von den Ausschussmitgliedern geleistet
werden kann, sondern von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dass hier
hervorragende Arbeit geleistet wurde, die ich hiermit auch würdigen möchte, und
ich darf mich bei allen, von den Abteilungsleitern bis zu den Mitarbeitern in
den Abteilungen, ganz, ganz herzlich bedanken. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Danke, Herr Stadtrat.
Zu einer tatsächlichen
Berichtigung hat sich noch Herr Dr Madejski gemeldet. Drei Minuten!
GR Dr Herbert Madejski (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Herr Vorsitzender!
Herr Stadtrat!
Das kann man natürlich
nicht so im Raum stehen lassen, was Sie gesagt haben. Es stimmt natürlich
nicht, dass ich letztes Mal oder wir das erste Mal einem Radweg zugestimmt
haben. Es stimmt, dass wir ungefähr 90 Prozent abgelehnt haben, aus guten
Gründen, weil es meist aus unserer Sicht ein Radweg war, der nicht dazu angetan
war, die Sicherheit der Radfahrer und der anderen Verkehrsteilnehmer zu heben.
Das Erste.
Das Zweite. Sie haben
heute gesagt, Sie haben nie gesprochen vom Radwegenetz, sondern immer von
Radverkehrsanlagen. Dieses Wort habe ich noch nie gehört bei dir. Ich habe
jetzt, in chronologischer Reihenfolge, in der Eile nachgesehen:
Am 31.3.2005 hat eine
Kollegin, nein, hat der Herr Radwegkoordinator Franz Blaha in einem
Presseinterview gesagt: 2005 werden insgesamt 25 neue Projekte realisiert.
Damit nähern wir uns der magischen 1 000 km-Marke des Wiener
Radwegenetzes.
Eine Woche später die
Kollegin Sima: Jetzt schon umfasst das Wiener Radwegenetz rund
1 000 km.
Und wir schauen uns
natürlich auch die Homepage an von dir, und was steht heute drinnen, bitte, zum
Thema Radweg auf wien.at: Das Online-Service der MA 46 bietet allen
radbegeisterten Wienerinnen und Wienern einen Überblick über das
1 000 km umfassende Wiener Radwegnetz.
Also so ist es nicht, dass
du dich jetzt verabschieden kannst und sagst, das gibt es nicht, weil du
draufgekommen bist, das ist ein bisschen unangenehm, weil es eh keines ist.
Und das Zweite ist, da
wollte ich nur berichtigen: Der Antrag betreffend die Erhaltung der
Steinhofgründe, für die wir natürlich auch eintreten, ist ein gemeinsamer
Antrag der Sozialdemokratie und der FPÖ und nicht alleine der SPÖ. (Beifall
bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
So, es liegt zur Geschäftsgruppe Stadtentwicklung und Verkehr keine Wortmeldung
mehr vor.
Wir kommen nun zur
Beratung der Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung.
Ich schlage vor, die
Debatte zur Geschäftsgruppe Wohnen, Wohnbau und Stadterneuerung mit der
Postnummer 3, das ist der Jahresabschluss der Unternehmung "Stadt
Wien – Wiener Wohnen" für das Jahr 2005, gemeinsam durchzuführen, die Abstimmung
jedoch getrennt vorzunehmen.
Wird ein Einwand erhoben? – Ich sehe keinen. Dann
werden wir so vorgehen.
Wir kommen, wie gesagt, jetzt zur Beratung. Zu Wort
gemeldet hat sich Herr GR Herzog. Ich erteile es ihm.
GR Johann Herzog (Klub der Wiener
Freiheitlichen): Meine sehr geehrten Damen und Herren! Herr Vorsitzender!
Zum vorliegenden Kapitel ist wohl einiges zu sagen.
Ich würde mal damit beginnen, dass die Wohnkosten
neben den Kosten für den Verkehr die Hauptverursacher des Inflationsfaktors
sind. Das gilt EU-weit, das gilt europaweit, das gilt in Österreich und es gilt
auch in Wien.
In Wien werden die Wohnkosten allerdings vor allem
durch die SPÖ-Mehrheit verursacht, und im Rathaus werden diese Kosten
hinaufgetrieben, bedingt durch massive Gebührenerhöhungen, die sich auf die
Säcke der Bürger massiv auswirken und nunmehr auch durch Mieterhöhungen. Im
"Bezirksjournal" konnte man eine Jubelüberschrift sehen mit dem Titel
"Ab sofort nur noch Kategorie A". Da wurde festgestellt, dass in
sanierten Gemeindewohnungen auf Kategorie A umgestellt wird, dass das eine
großartige Sache sei, dass nunmehr alles in der Kategorie A ausgestattet wird.
Allerdings, was nicht darin steht,
ist die Feststellung, dass im sanierten künftigen Bereich der bisherigen
Kategorie-A-Wohnungen es nunmehr zu massiven Erhöhungen der Mieten, und zwar
der Hauptmietzinse kommen wird. Durch Jahre hindurch hat sich der StR Faymann,
haben Sie sich, Herr Stadtrat, gerühmt, die Mieten im Gemeindebaubereich beim
Kategoriezins festzuhalten und festzusetzen. Alle Zusagen und Versprechungen,
die damals gekommen sind, und wir haben doch lange Zeit über dieses Thema schon
gesprochen, was die zukünftigen Vermietungen betrifft, sind zwischenzeitlich
nur mehr Schall und Rauch. (Amtsf StR Werner Faymann: Sie wissen schon, dass es die Hälfte des Marktpreises
ist!) Das werden wir auch noch besprechen, dass es um Marktpreise geht.
Nämlich nach Sanierung und Standardanhebung werden die neuen Mieter mit einem
Hauptmietzins von 4,11 EUR pro Quadratmeter beglückt. Natürlich dürfen sie
es zahlen. Das sind aber bitte schlicht und einfach 90 Prozent des
Richtsatzes, des Richtwertzinses, und da ist damit ein Sattelsprung von
2,77 EUR der Kategorie A (Amtsf StR Werner Faymann: Darüber werden wir
noch sprechen!) – darüber werden wir sprechen, das werden wir noch hören
müssen – auf 4,11 EUR, das ist ein Plus von 1,34 EUR pro
Quadratmeter, also eine Erhöhung um 50 Prozent. (Amtsf StR Werner
Faymann: Aber Sie wissen, dass der Marktpreis Zuschläge hat, oder?) Die
kann man nicht hinwegreden, sondern Sie gehen vom Kategorie-A-Zins weg auf den
Richtwertzins, bleiben halt gschamig ein bisschen mit
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