Gemeinderat,
10. Sitzung vom 27.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 28 von 96
Geriatriekommission noch intensiver darüber diskutieren.
Zusammenfassend, sehr geehrte Damen und Herren:
Dieses so riesige und spannende Ressort ist heute sicher nicht umfassend
diskutiert worden - das ginge wahrscheinlich gar nicht, weil für so vieles einfach
gar nicht Zeit ist. Es ist die Arbeit der Rettung und der Feuerwehr, die
exzellent ist, nicht erwähnt worden, es ist die Arbeit der MA 15, die
sowohl im juristischen als auch im gesundheitlichen Teil unglaublich tolle
Arbeit macht, nicht erwähnt worden, und vieles andere auch nicht. Ich möchte
das tun, weil ich durch die Alltagsarbeit mitbekomme, wie viele tolle
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter da im Interesse der Patienten und der sozial
Bedürftigen, der Behinderten, der Flüchtlinge und vieler, vieler anderer, die
unsere Hilfe brauchen, unterwegs sind, und möchte deswegen die Gelegenheit
benutzen, mich für diese tolle Arbeit zu bedanken. Denn dass ich Ihnen heute
mit gutem Gewissen empfehlen kann, diesem Rechnungsabschluss zuzustimmen, ist
das Ergebnis der Arbeit dieser Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen! - Danke schön.
(Beifall bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Danke,
Frau Stadträtin.
Zur Geschäftsgruppe Gesundheit und Soziales und zum
Jahresabschluss der Unternehmung "Wiener Krankenanstaltenverbund"
liegt keine Wortmeldung mehr vor.
Wir kommen nun zur Beratung der Geschäftsgruppe
Kultur und Wissenschaft. –(In Richtung
des sich zum Platz des Berichterstatters begebenden Amtsf StR Dr Andreas
Mailath-Pokorny:) Bitte, Herr Stadtrat!
Zum Wort gemeldet ist Herr GR Mag Stefan. Ich
erteile es ihm.
GR Mag Harald Stefan (Klub der
Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Stadtrat! Sehr geehrter Herr
Vorsitzender! Sehr geehrte Damen und Herren!
Vorweg darf ich mir eine Bemerkung zu den GRÜNEN
erlauben, die es - zwar nicht in unserer Geschäftsgruppe, das muss ich auch
dazusagen, aber sonst - immer entsetzlich finden, nach den Rednern der
Freiheitlichen Partei zu sprechen: Ich kann nur sagen, wenn es nach dem Willen
der Wähler gegangen wäre, dann dürften Sie ohnedies vor uns sprechen. Es war
nur das Wahlsystem, das Sie hier begünstigt hat. Also nehmen Sie es zur
Kenntnis: Sie brauchen sich nicht so aufzuregen, denn wenn es nach dem Willen
der Wähler geht, wird sich das wieder ändern. Dann dürfen Sie wieder vor uns
sprechen. (Beifall bei der FPÖ. – Zwischenruf von GRin Mag Waltraut
Antonov.) Ja, Sie wissen es ohnedies, dass Sie weniger Stimmen gehabt
haben. Aber wenn Sie gerne daran erinnert werden wollen, dann tun wir das. Aber
ich muss dazusagen: Im Kulturbereich ist es Gott sei Dank nie erforderlich. (GRin
Mag Maria Vassilakou: Werden Sie jetzt wehleidig?) Nein, ich bin nicht
wehleidig, sondern - im Gegenteil - ich respektiere den Willen der Wähler!
Das hat mit wehleidig nichts zu tun - das schreibt man anders.
"Wähler" habe ich gesagt. (Beifall bei der FPÖ.)
Wir haben also heute über das Jahr 2005 im
kulturellen Bereich zu beraten. Leider ist der Kunst- und Kulturbericht der
Stadt Wien erst jetzt, vor sehr kurzer Zeit, bei uns eingelangt. Es wäre ganz
schön gewesen, wenn man ihn etwas früher gehabt hätte und auch darauf eingehen
könnte. Ich möchte aber ein paar Punkte zur Sprache bringen, die uns das ganze
Jahr hindurch beschäftigen.
Vielleicht das eine vorweg - eine formelle Sache, und
zwar die Aktenführung, die im letzten Jahr und vor allem auch in den letzten
Monaten aktuell geworden ist. Wir haben hier feststellen müssen, dass leider
die Informationen, die wir bekommen, geringer geworden sind und die Akten immer
dünner werden. Das ist natürlich für die Opposition eine unangenehme Sache. Es
hat auch eine rege Diskussion darüber begonnen, wie uns die Akten zur Verfügung
gestellt werden und inwieweit wir sie vorher bekommen. Das ist unerfreulich. Es
ist bis jetzt nicht wirklich der Durchbruch gelungen, das zu verbessern, aber
wir hoffen immer noch darauf, dass die Regierungsfraktion kein Problem damit
hat, dass die Opposition maximale Information bekommt.
Ein zweiter Punkt im kulturellen Bereich ist auch die
Wissenschaft. Hier hat das Jahr 2005 doch eine Niederlage für die Stadt
Wien bedeutet: Wir hatten einerseits - mit Ausläufern natürlich ins
Jahr 2006 - die Frage der Elite-Universität in Gugging. Das heißt also,
dass diese Möglichkeit, hier eine Institution in Wien zu halten, nicht realisiert
werden konnte. Das war natürlich ein Versagen auch derjenigen, die an diesen
Verhandlungen beteiligt waren. Ähnliches bedeuten das Abwandern eines Teiles
der BOKU nach Tulln und zuletzt jetzt die Diskussionen um die TU, die noch
immer nicht abgeschlossen sind. Auch hier handelt es sich nicht wirklich um
einen Impuls der Stadt Wien, um den Wissenschaftsstandort und vor allem auch
den Standort im universitären Bereich zu verbessern, sondern, im Gegenteil, wir
haben es hier leider mit Rückschritten zu tun.
Ein Punkt, der uns immer wieder wehtut, ist die
ideologische Ausrichtung im kulturellen Bereich, die sich unter anderem in den
so genannten Multikulti-Subventionen ausdrückt. Ich habe jetzt nur kurz im
Kulturbericht nachgeblättert, aber es gibt da auch einen Frauenbericht, und
dann gibt es auch interkulturelle Frauenaktivitäten oder Aktivitäten. Da dürfen
wir Steuerzahler also dann Geld zahlen für den Verein für ägyptische Frauen und
Familien, die Gesellschaft unabhängiger iranischer Frauen, den Verein für
arabische Frauen, den Aktiven türkischen Frauenverein, die Gesellschaft zur
Unterstützung afghanischer Frauen und Kinder, für "Klassischer indischer
Tanz zwischen den Traditionen", "Syrisch-babylonische
Modeschau". Also es ist schon ganz nett zu sehen, wofür der
österreichische und der Wiener Steuerzahler Geld hat!
Aber das ist halt die Tendenz, und
das ist natürlich nur ein Synonym für vieles, was in dieser Stadt abläuft und
unserer Ansicht nach falsch läuft. Es ist dies nicht weiß Gott wie dramatisch, das
ist schon klar, und wenn hier arme Leute eine Unterstützung bekommen, dann soll
es sein. Aber es ist einfach diese Tendenz, dass man das so sehr in den
Vordergrund stellt, dass man
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