Gemeinderat,
10. Sitzung vom 27.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 21 von 96
Leistungen erfolgt.
Die Stadt Wien wird in dem
Zusammenhang darum gebeten, die erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um eine
Harmonisierung und Anhebung der Richtsätze sicherzustellen.“ (Beifall bei
der ÖVP)
Vorsitzender GR Günther Reiter:
Herr GR Dr Mayer hat sich zu Wort gemeldet. Ich erteile es ihm.
GR Dr Alois Mayer (Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau
Stadträtin! Meine sehr geehrten Damen und Herren!
In der zweiten Runde sind wir doch eher zum Thema
gekommen. In der ersten Runde habe ich gedacht, ich bin im falschen
Geschäftsordnungsfeld, denn die letzten zwei Geschäftsgruppen gestern haben
mehr über den Fonds Soziales Wien ausgesagt oder über die Geschäftsgruppe, die
wir heute behandeln, als die ersten Redner heute.
Ich möchte dennoch ganz kurz auf die Redner der
Freiheitlichen Partei, Mag Ebinger und Kollege Lasar, eingehen. In ein,
zwei Sätzen zusammengefasst: Mag Ebinger hat viel gesprochen, zwei, drei Sätze
auch zur Geschäftsgruppe. Er hat zugegeben, er habe das Papier nicht
verstanden. Wir wollten es ihm erklären, aber er hatte offensichtlich keine
Zeit. Es ist kompliziert, aber er war ja immer wieder bei den Sitzungen dabei
und es geht schlicht und einfach darum, dass wir uns im Fonds Soziales Wien von
der kameralistischen Berechnung oder vom derzeitigen System verabschiedet und
eine andere Form ergriffen haben und daher ist es nicht eins zu eins
vergleichbar. Es standen aber die Fachleute zur Verfügung, er hat sie nur nicht
in Anspruch genommen.
Kollege Lasar hat eine wesentliche Aussage getätigt,
er hat also über das Pflegegeld gesprochen. Pflegegeld wird auf Grund einer
gesetzlichen Bestimmung ausbezahlt, das Gesetz heißt Bundespflegegeldgesetz. Jetzt
darf er dann einmal raten oder nachdenken, wer das Gesetz macht. Exekutiert
wird es im übertragenen Wirkungsbereich durch die
Pensionsversicherungsanstalten und dort von Medizinern, die eine Einstufung
vornehmen und nach dieser haben wir uns zu richten. Das heißt, wenn es hier
Änderungswünsche gibt, noch ist die Gelegenheit vorhanden, Sie sitzen noch in
der Regierung, egal, wie Sie sich auch auseinander dividieren wollen, gewählt
ist die Freiheitliche Partei und sitzt auch nach wie vor in der Regierung.
Das heißt also, sprechen Sie mit Ihren - ich weiß
nicht – Ex-Verbündeten oder Noch-Verbündeten und sagen Sie, sie sollen das dort
einbringen. Frau Haubner hätte zum Beispiel die Möglichkeit, hier ganz Großes
zu leisten.
Bei Frau Dr Pilz war nur ganz eine kleine
Enttäuschung dabei, denn ich bin total überzeugt davon, dass sie die
bestinformierte Gesundheitspolitikerin dieser Stadt ist, denn sie ruft jeden
einzelnen Akt auf. Also, seit ich im Gesundheitsausschuss bin, gibt es keinen
Akt, den sie nicht aufgerufen hat. Also, wenn ein Akt einmal nicht aufgerufen
wird, dann ist Frau Dr Pilz - was sehr selten ist - entschuldigt und wird
vertreten, aber sie ist bestens informiert. Sie ist auch permanent unterwegs in
den Häusern. Ich weiß auch, dass sie sogar Nachtdienste im Geriatriezentrum am
Wienerwald gemacht hat, was natürlich sehr löblich ist. Man informiert sich
wirklich vor Ort.
Daher verstehe ich nicht ganz ihre Aussage, dass wir
uns dort nicht um diejenigen kümmern, die unsere besondere Betreuung brauchen.
Im Gegenteil, um die kümmern wir uns ganz besonders, und wenn es dort eine
halbe Facharztstelle für einen plastischen Chirurgen gibt, dann macht das sehr
wohl Sinn, denn sie weiß ganz genau, dass sich gerade im Geriatriezentrum am
Wienerwald die schwierigsten Fälle befinden und wenn man noch so aufpasst, kann
ein Dekubitus vorkommen und ich würde mich mit allem Nachdruck dagegen
aussprechen, dass die Dermatologie dort nicht gut sei. Die Dermatologie im
Geriatriezentrum ist hervorragend und Herr Primarius Werni ist ein
hervorragender Arzt, wirklich anerkannt und äußerst bemüht. Es ist nicht
angebracht und geschieht nur aus Populismus, hier zu sagen, dass das dort nicht
funktioniert.
Das ist also, glaube ich, wirklich nicht angebracht
und es ist auch keine Großkaserne, möchte ich sagen, sondern wirklich ein
Erholungsgebiet für die Menschen, die dort wohnen und ich würde mir wünschen,
dass überall soviel Grün zur Verfügung steht, wo Leute keinen besonders großen
Bewegungsspielraum mehr haben. Einverstanden bin ich natürlich, dass dringendst
weiter umgebaut werden muss, dass die Wohnstruktur, die Zimmer, wesentlich
besser werden.
Aber grundsätzlich wollte ich über den Fonds Soziales
Wien reden, der eigentlich wirklich hervorragend geführt wird. Das wissen wir
und es wird auch offensichtlich von den Oppositionsparteien anerkannt, da über den Fonds selbst sehr wenig gesagt
wurde. Nach einer Phase der Zusammenführung verschiedener Bereiche, die
sicherlich nicht unkompliziert war, ist es in kürzester Zeit gelungen, hier
einen Fonds zu schaffen, der wirklich sämtliche Lebensbereiche abdeckt. Wenn
man davon ausgeht, dass in der Pflege bei den ambulanten Diensten
25 000 Wienerinnen und Wiener mit einem Aufwand von
4,6 Millionen Betreuungsstunden in den eigenen Wänden gepflegt
wurden... (Eine Unterredung zwischen ÖVP
– Gemeinderäten nimmt an Lautstärke zu.) Entschuldigung, Frau Korosec, ich
störe Sie ungern, aber es stört mich, wenn ich von links lauter beschallt
werde, als ich mich selbst höre. Geht das, kann man das ein bisschen
zurücknehmen, danke. Entschuldigung, es war nur eine Bitte, Sie können
weiterreden. Eigentlich stört es mich nicht, reden Sie weiter.
Ja, also 4,6 Millionen
Betreuungsstunden in den eigenen vier Wänden wurden durch die ambulanten
Dienste für Pflege aufgewandt. Es wurden die Einsatzzeiten bis 20 Uhr
erweitert, sodass hier effizienter gepflegt und betreut werden kann. Die
Kooperationsprojekte wurden ausgeweitet, also konnte in Kooperation mit der
Caritas Socialis, - weil das ja auch zuerst angesprochen wurde - ein mobiles
Palliativteam installiert werden und das
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