Gemeinderat,
10. Sitzung vom 27.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 15 von 96
Forschung einen hohen Stellenwert und wir unterstützen diese Maßnahmen sehr, wobei gerade die Investitionen in Wissenschaft und Forschung des Bundes sehr zu wünschen übrig lassen.
In Wien steht der Patient im Mittelpunkt und kann
auch auf die Forschungstätigkeit der Mediziner setzen.
Wien ist das einzige Bundesland, das auch einen
Bürgermeisterfonds, einen wissenschaftlichen Fonds eingerichtet hat, wo
engagierte Ärztinnen und Ärzte und Forscher Unterstützungsanreize und
Motivationsanreize erhalten, um einsatzorientierte und behandlungsbezogene
Projekte zum Wohle der Patienten zu entwickeln.
Wenn Sie gesagt haben (in
Richtung GRin Dr Sigrid Pilz), dass im AKH die Kinder jetzt nicht
ausreichend behandelt werden können und somit Wien über keine Station für Adipositas-Kinder
verfügt, habe ich Ihnen letztes Mal schon mitgeteilt, dass ich persönlich weiß,
dass im Preyer'schen Kinderspital sehr wohl diese Behandlungen durchgeführt
werden. Eine Schülerin von mir war dort in Behandlung. Ich weiß nicht, welche
Auskunft oder warum Sie diese Auskunft erhalten haben. (GRin Dr Sigrid Pilz:
In der Ambulanz!) Ich weiß also, dass ein Mädchen aus unserer Schule dort
in Behandlung war. (GRin Dr Sigrid Pilz: Auskunft von gestern!) Tut mir
Leid. Wie dieses Missverständnis zustande kam, weiß ich nicht.
Wir haben im Krankenanstaltenverbund im Jahr 2005
auch die TU 4 eingerichtet. Mit dem Wiener Wohn- und Pflegeheimgesetz, das
in Kraft getreten ist, und mit dem Heimaufenthaltsgesetz des Bundes wurden mit
der Einführung der TU 4 auch die Weichen für die Geriatriereform, die wir
ja alle in der Geriatriekommission selbst teilweise erarbeitet und beschlossen
haben, gestellt und damit einschneidende Maßnahmen der Veränderung eingeleitet
wie die Reduktion von Sechs- und Fünfbettzimmern, aber natürlich auch schon
lange vorher die neue moderne Form der Betreuung in Ein- und Zweibettzimmern.
Denn schon lange vor der Untersuchungskommission, Frau Dr Pilz, das wissen Sie
selbst auch sehr gut, sind die neuen Geriatriezentren Floridsdorf und SMZ-Süd
entstanden, wo wir uns auch schon zu Einbettzimmern und Zweibettzimmern bekannt
haben und den Weg in diese Richtung eingeschlagen haben. (GRin Dr Sigrid
Pilz: Beim SMZ-Süd hat man dann während des Baues umgestellt! Das hat viel Geld
gekostet! Erinnere dich!) Das hat nicht viel Geld gekostet. Das Geld im
SMZ-Süd ist in die Küche geflossen. Ich war sehr oft auf der Baustelle und
kenne das Konzept von Anfang an und dort waren immer diese Einbettzimmer
geplant. Wobei wir gesagt haben, pro Station sollen natürlich auch
Zweibettzimmer zur Verfügung stehen oder ein Vierbettzimmer, um dort
hochbetagten Menschen, die vielleicht nicht mehr aus dem Zimmer herauskommen,
ein soziales Umfeld geben zu können.
Für uns ist es eben auch wichtig, dass wir
langfristig planen und den Menschen Versorgungssicherheit geben und nicht
sofort sagen, wir schließen ein paar Betten, um so zu einer besseren
Wohnqualität zu kommen.
Der stationäre Bereich besteht natürlich nicht nur
aus den Häusern, die in der TU 4 des Krankenanstaltenverbundes sind,
sondern wir haben auch weitere Bauvorhaben geplant. Es sind mittlerweile
moderne neue Pflegeheime bereits eröffnet worden wie das Seniorenschlössel in
Simmering und das Haus der Barmherzigkeit in der Seeböckgasse. In Kooperation
mit privaten Trägern wird auch das Seniorenschlössel Liesing gebaut und das
Haus der Barmherzigkeit in der Tokiostraße wird nächstes Jahr schon eröffnet
werden können.
Für uns ist es wichtig, dass diese modernen kleinen
Heime wohnortnahe sind und einen Hotelkomfort bieten und natürlich auch eine
Öffnung für die Bevölkerung darstellen und mit einem breiten, umfangreichen
kulturellen Angebot aufwarten können.
Die Pflege und Betreuung nach modernen
Qualitätsstandards wird auch dadurch bestätigt, dass es den Menschen immer
wieder möglich ist, nach einer Rehabilitationszeit nach Hause zu gehen, dass
nicht das Pflegeheim sozusagen ihr letzter Wohnort ist. Denn ein Viertel der
Bewohnerinnen und Bewohner können mittlerweile nach einer Behandlung und
Betreuung in einem Pflegeheim auch wieder mit Unterstützung nach Hause
entlassen werden.
Zum Leben zu Hause tragen natürlich ganz wesentlich
die Tageszentren bei. Bei jedem Neubau, in Liesing, in Baumgarten oder in
Simmering, werden immer auch die Tageszentren mit eingeplant. Die mobile Pflege
kann dadurch stark erweitert werden.
In den kommenden vier Jahren wird die Stadt Wien
insgesamt 120 Millionen EUR in strukturverbessernde Maßnahmen für
Pflegeheime investieren.
Wir haben in den Geriatriezentren auch eine weit
höhere Zahl von Pflegepersonen als gesetzlich vorgeschrieben, denn auf
100 Patienten und Patientinnen kommen mittlerweile 66 bis 68 Pflegerinnen
und Pfleger, wovon die Hälfte des Personals diplomiertes Pflegepersonal ist.
Und da haben wir wirklich österreichweit den höchsten Anteil.
Auf der Geriatriekonferenz in Dornbirn vor zwei
Wochen klagten die Bundesländer sehr wesentlich darüber, dass ihnen kein
diplomiertes Personal zur Verfügung steht. Wir können in Wien dieses in allen
Bereichen nach wie vor anbieten. Ganz wesentlich haben dazu unsere
Bildungsoffensiven beigetragen, die wir gemeinsam mit dem WAFF und dem AMS
durchgeführt haben.
Während der Laufzeit, vom Laufzeitbeginn 2003
beginnend bis heute, konnten 760 Personen diese Ausbildung bereits
antreten und auch 2006 sind wieder 500 Ausbildungsplätze vorgesehen. Dafür
stehen jährlich 1,7 Millionen EUR zur Verfügung.
Wir sind sehr stolz darauf, dass
wir auch eine Palliativstation in Klosterneuburg errichten konnten und neben
den vielen Stationen, die wir in Wien bereits für Demenzkranke eingerichtet
haben, nun auch eine Station haben, wo Menschen, bei denen keine Heilung mehr
vorhersehbar ist, ihre verbleibende Lebenszeit schmerzfrei und angenehm
verbringen können. Es wird auch in Zukunft notwendig sein, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine
Palliativausbildung erhalten, denn ich denke, dass
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