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Gemeinderat, 10. Sitzung vom 26.06.2006, Wörtliches Protokoll  -  Seite 109 von 118

 

dem Vergessen zu retten.

 

Wir Sozialdemokratinnen haben es uns nämlich als Ziel gesetzt, dass Wien die frauenfreundlichste Stadt Europas in einer Gesellschaft wird, die Frauen und Männern gleiche Arbeits- und Lebenschancen bietet, und wir sind auf dem besten Weg dorthin: Frauen verdienen eine Zukunft, die sie mitgestalten können, in der sie die Gewinnerinnen sind, damit alle Frauen einmal sagen können: In Wien lebt es sich am besten! (Beifall bei der SPÖ.)

 

Lassen Sie mich nun noch zu anderen Themen unseres Ressorts kommen wie zum Beispiel unseren Wiener Märkte, die durch die Entwicklung im Bereich der Nahversorgung natürlich starke Konkurrenz haben. Wir setzen daher in Wien auf Investitionen in die Märkte und auf gutes Marketing. Wir haben entsprechend den Wünschen der Kunden, der Standler beziehungsweise der Wirtschaft in einer neuen Marktordnung die Öffnungszeiten angepasst, um für die Zukunft vorzusorgen, und wir haben die Tarife und Gebühren für den Einzelhandel und die Gastronomie wirtschaftlich fair gestaltet.

 

Im April 2005 wurden – um jetzt wieder auf unser Marketing zu kommen – im Rahmen einer Fachtagung von MarktmanagerInnen aus der ganzen Welt bei einem Symposium Aufgaben und Perspektiven der städtischen Marktverwaltung diskutiert. Ein zentrales Ergebnis war, dass Marktmarketing unerlässlich ist. Diesbezüglich ist die Stadt Wien ein Vorbild für viele andere Kommunen.

 

Unser Vermarktungskonzept ist die gemeinsame Marke, nämlich “Die Wiener Märkte“, die bei den WienerInnen inzwischen bekannt ist und gerne angenommen wird. Davon konnte ich mich bei unserer Marktkampagne auch heuer wieder überzeugen, die wir mit Chefkoch Werner Matt auf allen Märkten veranstalten und bei der tolle Rezeptideen in einer Box abholbereit sind. – Wir geben für diese Kampagnen jährlich zwischen 400 000 EUR und 500 000 EUR aus.

 

Im Jahr 2005 hat der Hannovermarkt sein 100-jähriges Bestehen gefeiert, und das konnte er bereits im frischen Erscheinungsbild tun.

 

Die MitarbeiterInnen des Marktamts achten im Rahmen ihrer umfangreichen Kontrolltätigkeit auf die Einhaltung der zum Schutz der KonsumentInnen erlassenen gesetzlichen Vorschriften im Lebensmittel- und im Gewerbebereich, sie verwalten unsere Wiener Märkte und zwar sehr gut.

 

Während der Löwenanteil unseres intensiven Investitionsprogramms 2005 für das Fleischzentrum für den Großmarkt Inzersdorf zur Verfügung gestellt wurde, wurden auch Förderungen für Revitalisierungsmaßnahmen auf dem Meidlinger Markt und dem Brunnenmarkt und am Marktamtsgebäude auf dem Naschmarkt, das unter Denkmalschutz steht, vorgenommen.

 

Unsere 21 Wiener Detailmärkte beherbergen 900 ständige Marktbetriebe, 600 tageweise Händler wie auch Bauern und Bäuerinnen sowie 4 000 ArbeitnehmerInnen und erwirtschaften einen Umsatz von 300 Millionen EUR und damit 4 Prozent des Gesamtumsatzes des Wiener Handels.

 

Nun zur MA 38, unserer Lebensmitteluntersuchungsanstalt: Dort wurden im Jahr 2005 immerhin 12 700 Lebensmittelproben untersucht, bei denen es zum überwiegenden Teil keinen Grund zur Beanstandung gab. Mit dem Wiener Ernährungsservice hat die MA 38 eine tolle Helpline, die 2005 von 24 000 WienerInnen genutzt wurde.

 

Nun zum Veterinäramt der Stadt Wien: In 427 Betrieben wurden 7 000 Kontrollen durchgeführt. Seit 1. Jänner 2005 ist der Wiener unabhängige Tierschutzombudsmann Hermann Gsandtner im Amt, und die WienerInnen nehmen diese Ombudsstelle gerne an. Unter dem Motto “Tierschutz – Naturschutz – Umweltschutz“ hat auch ein Tierschutzaktionstag in Schönbrunn mit einem buntem informativen Programm und 15 000 Besuchern stattgefunden. Erstmals wurden 2005 auch Wiener Tierschutzpreise überreicht. Die fünf Wiener Tierschutzpreise mit einem Gesamtwert von 4 000 EUR ergingen an engagierte WissenschaftlerInnen für ihre ausgezeichnete Arbeit im Bereich des Tierschutzes.

 

Das neue Internetservice “www.tierschutzinwien.at“ hilft bei Reisen mit Heimtieren. Das ist ein tolles Service: Ein- und Ausreisebestimmungen für 35 Urlaubsländer sind hier per Mausklick abrufbar. Und die Wiener Tierschutztage auf dem Rathausplatz, die erst vorige Woche wieder stattfanden, sind ein Highlight und Treffpunkt für Tierfreunde.

 

Somit möchte ich zum Abschluss allen MitarbeiterInnen im Stadtratbüro und in den Magistratsabteilungen ein ganz, ganz herzliches Dankeschön für ihren Einsatz sagen, und das insbesondere in Anbetracht dessen, dass viele im Hintergrund und unbedankt ihre Tätigkeit verrichten. – Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit. (Beifall bei der SPÖ.)

 

Vorsitzender GR Dr Wolfgang Ulm: Ich erteile Herrn GR Herzog das Wort. (GR Mag Rüdiger Maresch: Oje! – Zwischenruf von GR Mag Christoph Chorherr.)

 

GR Johann Herzog (Klub der Wiener Freiheitlichen): Der allgemeine Jubel der Grünen ist mir sicher, wie ich bemerke. Da bricht bei mir helle Freude aus!

 

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ich habe nicht die Absicht, eine ähnlich lange Rede zu halten, keine Sorge!

 

Ich möchte auf etwas eingehen, was Herr VBgm Rieder heute in der Früh eingangs unter anderem gesagt hat. – Er hat festgestellt, dass seiner Meinung nach der Zuwanderungsstopp keine Lösung der Probleme sei. Des Weiteren hat er gesagt, dass die Integration eine Notwendigkeit sei und dass die Sprachkenntnis den Schlüssel zur Lösung dieser Probleme darstellt.

 

Ich meine, der Zuwanderungsstopp allein ist deswegen kein Allheilmittel, weil es eben keine Allheilmittel gibt, und es gibt auch keine alleinigen Lösungen. Für eine gedeihliche Entwicklung in unserer Stadt kann der Zuwanderungsstopp aber durchaus hilfreich sein.

 

Überlegen wir einmal, wie die gegebenen Zustände in Österreich und in unserer Stadt sind. – Österreich ist mit einer noch immer stärker werdenden unkontrollierten

 

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