Gemeinderat,
10. Sitzung vom 26.06.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 93 von 118
transparente Darstellung der an den einzelnen Wiener Pflichtschulen eingetragenen SchülerInnen und zugewiesenen LehrerInnen im Dienstpostenplan;
Übertragung der Kompetenz für den konkreten Einsatz
von PflichtschullehrerInnen an die Leitung der einzelnen Pflichtschulstandorte
analog zu dem Kompetenzbereich der Bundesschulen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)
Der letzte Antrag, ebenfalls eingebracht von Herrn
Dr Wolf und mir, lautet:
Die amtsführende Stadträtin für Bildung, Jugend,
Information und Sport möge bei einer Gewährung von Subventionen und der
Ausstattung mit personellen, materiellen und finanziellen Ressourcen in
Hinkunft eine vollkommene Gleichbehandlung von privaten, konfessionellen und
öffentlichen Schulen mit Öffentlichkeitsrecht sicherstellen.
In formeller Hinsicht wird die sofortige Abstimmung
beantragt. (Beifall bei der ÖVP.)
Am Schluss möchte ich noch einmal zusammenfassen, was
mir in Wien eigentlich fehlt. Es sind eine effiziente und flächendeckende
Nachtmittagsbetreuung, Senkung der Kindergartenkosten, fehlende Subventionen
für den Breitensport und Konzepte für Bäder und Musikschulen. Durch diese ewige
Konzeptlosigkeit verweigern Sie sich nicht nur einer nachhaltigen und
effizienten Politik in Wien, sondern lassen auch viele Anliegen der Wienerinnen
und Wiener im Argen. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Als
Nächster zu Wort gemeldet ist Herr GR Wutzlhofer.
GR Jürgen Wutzlhofer
(Sozialdemokratische Fraktion des Wiener
Landtages und Gemeinderates): Einen wunderschönen guten Abend, sehr geehrte
Frau Vizebürgermeisterin! Herr Vorsitzender! Meine Damen und Herren!
Sie werden Verständnis dafür haben, dass ich nicht
auf jeden einzelnen Antrag des gerade erfolgten Stakkatos eingehen kann. Das
wird sich nicht ganz ausgehen mit den 15 Minuten, die ich zur Verfügung
habe. Ich werde versuchen, das, was geht, einzubauen, werde aber grundsätzlich
natürlich das tun, worum es mir geht, nämlich auch ein bisschen über eine
politische Bilanz zu reden.
Ein Rechnungsabschluss ist ja auch eine politische
Bilanz. Im gegenständlichen Fall reden wir von knapp
1,5 Milliarden EUR Investitionen, die im letzten Jahr getätigt worden
sind, Investitionen in konkrete Projekte und Einrichtungen, in
Mutter-und-Kind-Wohnhäuser, Kindergärten, Schulen, Musikschulen, in die
Volkshochschulen, Büchereien et cetera et cetera. Unsere Geschäftsgruppe ist
sehr groß, und Sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass ich da nur
ein paar wenige Punkte herausgreifen kann.
Eines möchte ich aber jetzt, wo wir noch ein bisschen
im Kopf haben, was unsere Geschäftsgruppe alles beinhaltet, gleich an den
Beginn meiner Rede stellen: Hinter all diesen Dingen stehen unzählige
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Um konkret zu sein: Es sind
9 539 Dienstposten, und das nur in den Magistratsabteilungen. Da
kommen noch mehr als 10 000 LandeslehrerInnen dazu und die vielen
MitarbeiterInnen in den Einrichtungen und Vereinen, die wir fördern. Ihnen
allen gebührt ein großer, großer Dank für ihr Engagement. (Beifall bei der
SPÖ.)
Die wenigen Punkte,
die ich Ihnen versprochen habe, sind drei, um es kurz zu machen, die aus meiner
Sicht sehr wesentlich für das Jahr 2005 sind, aber heute noch immer große
Relevanz für uns haben und die uns, glaube ich, noch lange beschäftigen werden.
Das erste Thema ist der Wiener Prater, das zweite der
Medienstandort Wien und das dritte, last but not least, das Hauptthema des
heutigen Tages, was ich ja gut finde: Bildung.
Zum Thema Prater: Vor zwei Wochen konnte die VBgmin
Laska den bislang größten Meilenstein in der Neukonzeptionierung des Praters vorstellen,
nämlich die Leitlinien für die Masterplanung, gemeinsam natürlich mit den
vielen Erfahrungen, die die Stadt Wien Marketing und Prater Service GmbH in den
letzten Jahren schon machen konnte, nämlich in der Umsetzung ganz konkreter
Projekte.
Aber gehen wir noch ganz kurz zwei Schritte zurück:
Was hat eigentlich zu diesem ganzen Thema geführt? Was waren unsere Gründe, das
zu machen? Was sind unsere Ziele in diesem Planungsprozess?
Der Prater ist ein sehr einzigartiger Ort. Er ist ein
Vergnügungspark mitten in der Stadt, er ist ein Vergnügungspark, der sehr alt
ist. Er ist, glaube ich, der älteste bestehende Vergnügungspark auf der ganzen
Welt. Es ist ein Park mitten im Park, nämlich ein Vergnügungspark mitten im
Grünraum. Er ist ein Vergnügungspark mit sehr viel Geschichte, aber wenn wir
ehrlich sind, auch mit sehr viel unkoordiniertem Eigenengagement und einer
relativ unklaren Zukunft. Zumindest bis vor zwei Jahren war es so.
Ein Ziel der Stadt war es deshalb, das zu ändern und
den Wiener Wurstelprater für die Zukunft zu erhalten, unverwechselbar zu
erhalten, aber natürlich in seiner Wettbewerbsfähigkeit, in seinen Attraktionen
und so weiter auszubauen. Eine Steigerung der Zufriedenheit der BesucherInnen
ist natürlich an erster Stelle gestanden, angefangen von einem besseren
Preis-Leistungs-Verhältnis bis zu besseren Attraktionen, die helfen,
internationale Qualitätsstandards zu erfüllen, von denen ich gesprochen habe.
Es ist üblich, dass Vergnügungsparks in ihren Attraktionen thematisiert sind. Das
heißt, man macht nicht nur irgendetwas, sondern das Ganze hat auch einen
thematischen Hintergrund. Das soll im Wiener Prater unsere Geschichte sein. Man
wird etwas zur Lenkung von Besucherflüssen tun et cetera.
Und – das war sehr wichtig – es
soll auch eine Umsetzung für unsere Verwaltung geschaffen werden. Also für die
Zeit, wenn Mongon geht – und die ist ja jetzt angebrochen –, muss die Stadt fit
sein, genau mit diesen Leitlinien weiterzumachen. Das ist geschehen. Und
natürlich musste das Ganze vereinbar sein mit der
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