Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 60 von 108
persönlich enorm gefreut, denn in diesem Bereich ist auf Grund der Ausweitung der Arbeitszeiten tatsächlich einiges in der Luft gehangen, dies wurde nun aber durch kollektivvertragliche Veränderungen geklärt.
Abschließend möchte ich in
diesem Zusammenhang den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und der Chefin der
MA 63 wirklich ganz, ganz herzlich danken! Hier ist tolle Arbeit geleistet
worden! Ohne diese tolle Vorarbeit wäre es nicht möglich gewesen, diesen
Schritt in die richtige Richtung zu setzen! Ich glaube, wir alle miteinander
oder zumindest die Mehrheit beziehungsweise auf jeden Fall all jene, die im
“Arbeitskreis Markt“ gesessen sind, teilen diese Meinung. Ich möchte mich
nochmals ganz, ganz herzlich für dieses tolle Engagement bedanken! (Beifall
bei der SPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Wer für Postnummer 2 in der
vorliegenden Fassung ist, gebe bitte ein Zeichen mit der Hand. – Das ist
mehrstimmig ohne die Freiheitlichen.
Zu Postnummer 2 liegt
ein Resolutionsantrag der ÖVP betreffend Wiener Märkte vor. Diesbezüglich wird
die Zuweisung an den Fachausschuss verlangt.
Wer dafür ist, gebe ein
Zeichen mit der Hand. – Das ist einstimmig so angenommen.
Wer für Postnummer 3
ist, gebe ein Zeichen mit der Hand. – Das ist mehrstimmig ohne
Freiheitliche.
Ich schlage vor, die
Verhandlung über die Geschäftstücke 5, 6, 9 und 10 – sie betreffen
Subventionen verschiedener Vereine – zusammenzuziehen. Die Abstimmung wird
selbstverständlich getrennt vorgenommen.
Herr GR Schuster, bitte.
Berichterstatter GR Godwin Schuster:
Ich bitte um Zustimmung.
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Danke schön.
Somit ist die Debatte eröffnet.
Frau GRin Matiasek.
GRin Veronika Matiasek
(Klub der Wiener Freiheitlichen): Sehr geehrter Herr Vorsitzender! Sehr geehrte Frau Stadträtin! Sehr
geehrte Damen und Herren!
Es wiederholt sich in jeder Sitzung, dass wir
Subventionsanträge aus dem Bereich der Betreuung, der Beratung und auch der
Freizeitgestaltung für Zuwanderer der unterschiedlichsten Art in Wien hier zu
beschließen haben.
Wir haben heute den Verein “Bassena Stuwerviertel“,
den Verein “Schwarze Frauen Community für Selbsthilfe und Frieden“, den Verein
“Interface“ mit 812 000 EUR und den Verein “Hemayat“ zu
subventionieren beziehungsweise die Zustimmung dazu zu geben. – Ich nehme
an, es wird kaum jemanden überraschen, dass wir sagen: Wir geben hiezu unsere
Zustimmung nicht.
Es zieht sich wie ein roter Faden durch all die
Tätigkeiten dieser Vereine, dass sie sich im Großen und Ganzen mit Beratungs-
und Betreuungstätigkeiten befassen. Vielfach sind auch ganz normale
Freizeittätigkeiten so dargestellt, als ginge es fast um geradezu
wissenschaftliche Arbeiten, die dort geleistet werden. Und wenn man sich das
ganz genau durchliest und sich die Aktivitäten genau anschaut, dann wird zum
Beispiel das gemeinsame Einkaufen oder gemeinsam Kochen als eine Aktivität
dargestellt, zu der man pädagogisch geschulte Betreuer braucht.
Ich würde einmal sagen: Wenn es sich nicht um kranke
Menschen handelt, dann können wir keinesfalls zustimmen, dass zig- und wieder
zigtausend Euro in diese Vereine gesteckt werden, die alle jeweils ihre eigene
Infrastruktur haben, und zwar eine sehr teure Infrastruktur. Außerdem gibt es
auch noch einen Dachverein. Und all diese Vereine werden nicht nur von uns
hier, sondern natürlich auch aus diversen anderen Quellen subventioniert, so
dass ein extrem hoher Anteil an Geld hineinfließt, aber mit dem Ergebnis, dass
die Integration in erster Linie darin besteht, ins hiesige Sozialwesen zu
integrieren, der Faktor der Anpassung an unsere Gesellschaft hingegen sehr
stark vernachlässigt wird.
Beim Verein “Schwarze Frauen Community“ ist ganz
besonders deutlich zu sehen, dass sich die Anzahl der Betreuten und der
Betreuer oft geradezu die Waage hält, und ich glaube, das ist ein sehr teures
System! Wir haben seitens der öffentlichen Hand doch so viele Einrichtungen in
dieser Stadt, die man vielleicht ausweiten und besser nutzen könnte, wo die
bestehende Infrastruktur vorhanden ist, so dass wir nicht eine Hundertschaft
von Vereinen, und zwar jeden für sich selber, subventionieren müssen!
Außerdem meine ich, dass ganz leichte Aktivitäten,
für die man keine eigene Ausbildung braucht – etwa Beratung und Betreuung,
wenn es nicht um medizinische Probleme geht –, durchaus, wie es in vielen
Vereinen üblich ist, ehrenamtlich gestaltet werden könnten.
Jedenfalls wird unwirtschaftlich vorgegangen, und das
Ergebnis ist auch nicht das, was wir uns wünschen, denn es wird darauf
abgezielt, dass sozusagen jeder in seinem Bereich verharrt.
Ich möchte auch noch anführen, dass hier gerade eine
große Diskrepanz betreffend die Mädchenbetreuung besteht. Auf der einen Seite
bestehen ja der Wunsch und die Initiative, Mädchen auch in mädchenunspezifische
Berufe zu führen. Das läuft schon seit langem, und das ich sicherlich eine ganz
taugliche Sache. Außerdem sollen Mädchen und Burschen – dafür haben wir
jahrelang gekämpft –gemeinsam erzogen werden. Jetzt wird aber einer ganz
bestimmten Gruppe, bei der es halt betreffend das Zusammenleben von Kindern und
Jugendlichen beiderlei Geschlechts Schwierigkeiten gibt, weil es vor allem
patriarchalische Väter nicht wollen, die rosarote Kuschelecke geboten. –
Ich glaube, darüber sind wir hinaus! Das haben wir über lange Jahre immer
wieder bekämpft und abgelehnt! Daher sagen wir: Wir unterstützen diese Vereine
nicht! (Beifall bei der FPÖ.)
Vorsitzender GR Rudolf Hundstorfer: Frau Mag Korun. – Bitte schön.
GRin Mag Alev Korun (Grüner Klub im
Rathaus): Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen! Man beziehungsweise frau
staunt immer wieder: Die FPÖ verlangt ja angeblich die gesellschaftliche
Integration von Migrantinnen und Migranten. Jedes Mal, wenn es jedoch um
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