Gemeinderat,
9. Sitzung vom 24.05.2006, Wörtliches Protokoll - Seite 34 von 108
genau eine Garage, die am
Morzinplatz, die Abrechnungen ordnungsgemäß durchgeführt. Es war Transparenz
gegeben. Man hat die Abrechnung nachvollziehen können, weil nämlich Folgendes
in diesen Verträgen fast, und ich sage, fast, weil ich später noch drauf
eingehen werde, nicht mehr revidierbar ist oder fast nicht mehr änderbar ist.
In diesen Verträgen ist das Entgelt, das der Servitutsbesitzer der Stadt Wien
abliefern muss, jährlich an die Auslastungszahlen gekoppelt, was ja an und für
sich eine intelligente Sache ist, an der es nichts zu bekritteln gibt, aber in
diesen Verträgen ist mit keinem Wort festgeschrieben, dass der Betreiber Zahlen
der Stadt Wien vorlegen muss beziehungsweise diese Zahlen auch belegen muss,
wie groß diese Auslastung wirklich ist. Darum hat sich auch die Verhaltensweise
eingebürgert, dass die Betreiber der Stadt Wien natürlich Hausnummern liefern,
keine hohe Hausnummer, sondern niedrige Hausnummern, sie geben niedrige
Auslastungszahlen an, die kein Mensch je überprüft hat, die auch nicht
überprüfbar sind nach den derzeitigen Verträgen und zahlen dementsprechend
wenig Baurechtszins oder Servitutszins.
Und das ist natürlich, wie
so oft, wenn die SPÖ etwas lasch handhabt, sehr zum Schaden des Wiener
Steuerzahlers, und es sind auf diese Art und Weise, man kann es natürlich nicht
genau überprüfen, weil die Auslastungszahlen in den letzten Jahren nicht
überprüft wurden, einige Millionen Euro an Baurechtszins verloren gegangen, und
das müssen wir als einzige, wirkliche Oppositionspartei
hier im Haus natürlich scharf kritisieren, meine Damen und Herren! (Beifall
bei der FPÖ.)
Was ist nun die Conclusio
des Kontrollamtes aus diesem doch recht umfangreichen Bericht und für die SPÖ
vernichtenden Bericht? Sie schlägt vor, alles in ihrer Macht Stehende – gemeint
ist die SPÖ, die Stadt Wien – zu unternehmen und zumindest zu versuchen, diese
Verträge, die mir fast sittenwidrig erscheinen und eher an den
Eurofighter-Vertrag erinnern, der nur Rechte für den Verkäufer, aber keine
Rechte für den Käufer beinhaltet, so rasch als möglich neu zu verhandeln,
scharfe Kontrollen festzuschreiben für die tatsächlichen Auslastungszahlen.
Damit könnten wir in den nächsten Jahren und Jahrzehnten, weil diese Verträge
werden, wie gesagt, nur schwer zu kündigen sein, einige Millionen Euro mehr für
das Wiener Steuersäckel lukrieren, und mit diesen Steuermillionen könnten wir
dann wirklich anständige Park and Ride-Anlagen bauen und nicht solche, die eigentlich
nur auf dem Papier bestehen, wie jene an der Hausfeldstraße. – Vielen Dank,
meine Damen und Herren! (Beifall bei der
FPÖ.)
Vorsitzender GR Günther Reiter: Zu Wort gemeldet, weil Frau Dipl Ing
Gretner auf ihre Wortmeldung verzichtet, ist Herr Mag Gerstl.
GR Mag Wolfgang Gerstl
(ÖVP-Klub der Bundeshauptstadt Wien): Sehr geehrter Herr Vorsitzender!
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Schade ist, dass die
Tagesordnung für einen Flächenwidmungsplan verwendet wird für alle möglichen
Reden, von Grundsatzreden zur Parkraumbewirtschaftung bis zum Eurofighter-Kauf
und Ähnliches. Ich will mich daher hier nicht allzu lange aufhalten. Es ist
wahrscheinlich jedes Wort hier ein ziemlich verlorenes Wort, das noch dazu
gesagt wird.
Wenn Sie mir nur doch gestatten, einerseits auf den
konkreten Plan einzugehen, dem Flächenwidmungsplan, um zu versuchen, für die
Bewohnerinnen und Bewohner und die Besucherinnen und Besucher des
Schafbergbades dort eine entsprechende Verbesserung zusammen zu bringen.
Das Erste, glaube ich, das wir fordern können und
fordern sollen, ist, dass die öffentliche Anbindung dorthin verbessert wird.
Öffentliche Anbindung verbessern heißt, die Intervalle des 42B zu verdichten.
Am Wochenende haben wir dort derzeit einen Halbstunden-Intervalltakt, das
Wesentliche wäre wahrscheinlich ein mindestens 15 Minuten-Intervalltakt.
In den Zeiten, wo voller Badebetrieb ist, ist es nicht mehr notwendig. Dann
werden sich mehr Leute finden, die nicht mit dem Auto dort hinauffahren,
sondern die mit öffentlichen Verkehrmitteln anreisen. Damit kann auch die
Regierungspartei den Anrainern dort eine Möglichkeit geben, nämlich dass sie
vom motorisierten Individualverkehr entlastet werden und gleichzeitig das Bad
auch eine entsprechende Auslastung finden kann. In dem Sinne beantragen wir für
den Badebetrieb ein verdichtetes Programm der Intervalle für die Linie 42B, und
ich übergebe diesen Antrag. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine Damen und Herren! Die
Diskussion hat, glaube ich, bisher eines gezeigt, nämlich dass wir nicht nur
über Details reden sollen, sondern dass wir über die größeren Zusammenhänge
reden sollten, die größeren Zusammenhänge, die da sind: Wie viel PKW haben wir
in dieser Stadt? Wie ist die Entwicklung mit der Anzahl der PKW? Wohin geht die
Reise? Wie groß ist der Parkraum in dieser Stadt, und wohin geht hier die
Reise?
Mir scheint einmal wichtig
festzuhalten, dass die Anzahl der PKW ständig steigt. Das ist nichts
Besonderes, weil das finden wir in Gesamtösterreich, das finden wir in
Gesamteuropa, dass es immer mehr Leute gibt, die über einen eigenen PKW
verfügen, und dass es dazu immer mehr Leute gibt, die auch über ein Zweitauto
oder manche auch über ein Drittauto verfügen.
Insofern ist es auch schon
sehr einfach, die Antwort an den Kollegen Maresch, der die Anzahl der
Stellplätze auf 100 Einwohner im 1. Bezirk gerechnet hat, nämlich mit
130, dass es eben, wenn es mehr Autos gibt pro Haushalt, auch mehr Stellplätze
gibt und mehr Autos gibt. Und im 1. Bezirk führt das natürlich auch
deswegen zu dieser Situation, weil wir viele Unternehmen haben, die ihre
Dienstkraftwagen im 1. Bezirk angemeldet haben, aber auch Angestellte in
diesem Bereich und Unternehmer, die das Auto nicht am Wohnort angemeldet haben,
sondern an der Betriebsstätte. Weil der 1. Bezirk ein Bezirk ist mit
vielen Betriebstätten, gibt es daher auch viele Anmeldungen von Kfz, und daher
ist der 1. Bezirk hier von allen anderen Bezirken eben ein Ausreißer.
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